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GURRE.

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Danemarks : langs seiner Terrassen stehen auf Postamen-

ten lebensgrosse Figuren, welche die National trachten und

Beschaftigungen der Bewohner der verschiedenen Gegen­

den von Norwegen und den Faroer-Inseln darstellen. —

Von dem Parke aus fiihren schone Alleen nach dem Esrom -

See, der von dem grossen uniibersehbaren ,,Gribs-Skov“

(Gribs-Wald) und von lieblichen Gefilden eingerahmt ist.

An dem nordlichen Ende des Esrom-See’s liegt E s ro m ,

friiher ein Bernhardinerkloster und die Mutter vieler dåni-

schen Schulen. Einen Begriff von der Kiiche der guten

Bernhardinermdnche erhalt man durch einen daselbst noch

aufbewahrten Eisenrost und Bratenwender ihres Koches

Runs, welche von iiberraschender Grosse sind. — Von

Fredensborg geht der Weg iiber das eine kleine Meile ost-

lich vom Esrom-See belegene

Gurre.

Dieser liebliche Ort tragt noch die Spuren des

Konig Waldemar’s S c h l o s s e s ,,G u r r e .“ Die wenigen

Ruinen findet man in der Nahe des kleinen, iiberaus schonen

See’s ,,G u r r e s o “ , in dessen Mitte — gleich wie bei der

Frederiksborg — das Hauptgebaude gestanden haben soli.

Konig Waldemar III. (Atterdag) liebte dieses Schloss und die

Gegend so sehr, dass er oft gesagt haben so li: ,,Wenn Gott

mir Gurre ewig gonnen wollte, wiirde ich alle Anspriiche

auf sein Himmelreich aufgeben.“ Schone Volkssagen von

Waldemar und ,,Tovelille“ (klein’ Tove), seiner Geliebten,

leben in der Gegend, und der Konig selbst soli noch oft,

um Mitternacht, m it Gefolge iiber See und Wiesen, durch

Wald und Thal jagen.

Fiir den Reisenden, der das ganze nordostliche Seeland

besuchen will, giebt es noch von Gurre aus nordlicher und

westlicli viele reizende Gegenden bis an G ille le ie (ein

Fischerdorf am Kattegat) und bis an G ilb e r g h o v e d , die

nordlichste Spitze Seelands, in dessen Nåhe, auf einer In­

sel, mitten in einem fast ausgetrockneten See, die wenigen