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w e ite r, bis ans m ittellandische Meer. Folgiich findet das

vorher tib er die korperlichen u n d geistigen Eigenschaften

d er alten D anen Gesagte au f den ganzen N orden A nw en-

dung.

Aus Freien, ,,B onder“ (Bauern) — jetzt w ird ein an d e -

re r Begriff m it dem W orte B auer verb u nd en — u n d Unfreien

,,T ralle“ , b estan d das Y o lk ; es w ahlte selbst seinen Konig;

Freiheit u n d Oeffentlichkeit w aren die sicheren Pfeiler einer

zeitgem assen Regierung. Jag d , Fischfang, sp ater V iehzucht

u n d A ckerbau bildeten die friedlichen Beschaftigungen des

Volkes, letzterer w u rd e ab er n u r d u rch den Unfreien („T ral-

len “ ) gepflegt. D er freieM ann beschaftigte sich vornehm lich

m it Krieg u n d S eerauberei (Vikingetog) , dann m it den L an-

desgesetzen u n d den G erichten. Unabhangig, w ie er w ar,

lebte er im Frieden aUf seinem Hofe ein p atriarch alisch es

Leben als O b erh au p t, S tifte r, E rh alter u n d R ichter seiner

Fam ilie u n d seines ganzen H ausstandes. Um dieses Leben zu

charakterisir'en. u n d den Z ustand derU nfreiheit nach n o rd i­

schen Begriffen zu erklaren, d arf m an n ich t vergessen, dass

der Unfreie zw ar ohne politische R echte w a r , jed och nicht

w eniger als die librigen G lieder des H ausstandes seine An-

spriiche au f die Fiirsorge u n d Milde des B auers hatte. Adel

nach den jetzigen Begriffen k an n te m an n atu rlich n ich t;

es gab zw ar ,,I a r l e “ (soviel als H aup tm an n , A nfiihrer,

O berbefehlshaber im Kriege), die v o rn ehm er w aren , als die

eigentlichen B a u e rn ; da sie selbst ab er B auern w aren,

h atten sie du rch ihre hohere Stellung keine V orrechte.

D er Schm ied u n d d er Schiffsbaum eister w aren die v or-

n ehm sten u n d zum Theil die einzigen H andw erker des

A lterth um s; sie w aren hoch angesehen als die u n en tb eh r-

lichen L ieferanten des K riegsbedarfs. Die W eib er w u rd en

hoch geehrt u n d dem Manne gleichgestellt. — Polygam ie

w a r, obgleich n ich t v erboten, eine S éltenheit. — Als Jung-

fra u , als H ausfrau, als A rzt, als anm uthige C redenzerin

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DER BAUER. DER FREIE UND DER UNFREIE MANN.