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nen am Pfarrhaus anzusiedeln. „Er

war sofort begeistert von unserer

Idee. Er ist Mitglied im Stiftungs-

fonds St. Anna, der uns das erste

Jahr der Bienenhaltung finanzieren

wird.“ Die Seniorenhausleiterin und

gelernte Krankenschwester legt

überall dort, wo es nötig ist, auch

selbst mit Hand an. „Aber Imkerei?

Das mache ich nicht selbst“, hat sie

beschlossen. „Wir werden die Bie-

nenstöcke mieten und von einem

Imker aufstellen und professionell

versorgen lassen. Er wird auch den

Honig ernten, den die fleißigen Tie-

re produzieren, und steht uns und

den Bewohnern mit Rat und Tat zur

Verfügung.“

Hilfe vom Profi

Der Bienenfachmann hat den

Standort schon überprüft und die

Ecke am Teehaus als sehr geeignet

für die Ansiedlung der Bienenvölker

befunden. Zwei dekorative ‚Holz-

beuten‘, die so genannten Bie-

nenkästen, werden zwei gesunde

Völker beherbergen, die der Imker

aussucht und einsetzt. „Das sind

ganz friedliche Tiere“, weiß Gabriel,

die sich natürlich auch Gedanken

um die Sicherheit ihrer Bewohner

und Mitarbeiter gemacht hat. „Es

gibt solche friedfertigen Völker,

denen es zuallererst um das Sam-

meln von Blütenpollen geht, und

für die tatsächlich Menschen und

Speisen völlig uninteressant sind.“

Ein Pluspunkt für das Nebeneinan-

der der vielen Bewohner, die sich zu

fast jeder Jahreszeit viel und gerne

im Garten aufhalten. Gibt denn der

Anna-Garten genug Blüten für die

Bienen her? „Natürlich pflanzen wir

drum herum viel an Lavendel und

Efeu an, was den Bienen gut gefällt.

Aber den Großteil holen sie sich

woanders. Die Völker schwärmen

morgens aus in den Lindenthaler

Park, und kommen abends zurück.

Die Beuten werden extra so plat-

ziert, dass die Flugbahn der Tiere

über die Dächer führt. Bienenstich

gibt es bei uns weiterhin nur auf

dem Teller,“ scherzt Gabriel.

St. Anna-Honig

Ein bis zweimal im Jahr darf Ho-

nig geerntet werden. Nicht nur das

Wasser, auch der Honig im Kölner

Stadtgebiet ist erstaunlich gut. Das

liegt an den vielen Stadtgärten mit

ihrer Blütenvielfalt und den großen

Parks. Im Seniorenhaus St. Anna

wird jeder Bienenkasten ein eige-

nes Motto und sein eigenes Etikett

bekommen, so dass die Senioren-

hausbewohner von zwei Honigsor-

ten profitieren und der Honig auch

käuflich zu haben sein wird. Bei der

monatlichen Kontrolle und Pflege

der Bienenbeuten wird der Imker

auch die Bewohner einbeziehen

und informieren. „Herr Neumann

ist begeisternd und sehr fachkom-

petent“, so schildert Gabriel den

Bienenprofi, der im Frühjahr 2019

mit seiner Arbeit begonnen hat.

„Das Lebensthema der Bienen ist

ja unseres im Seniorenhaus: Zu-

sammenleben, Gemeinschaft ent-

falten, Unterstützung geben. Das

hat auch viel mit uns zu tun.“

Die quirlige Seniorenhausleiterin

steckt viele mit ihrer Begeisterung

für den Garten an. Zur Unterstüt-

zung des Bienenprojekts hat sie

schon Mitarbeiter-Seelsorgerin

Maria Adams gewonnen, die einen

ordentlichen Beitrag für das zweite

Jahr der Bienen in St. Anna stif-

tet... in der leisen Hoffnung auf ein

Glas guten Kölner Honigs. Gerne

können weitere Bienenpaten mit

ihrer Spende das Leben der Bienen

im Seniorenhaus St. Anna unter-

stützen – und werden mit Honig

belohnt.

Der Profi instruiert eine Mitarbeiterin

Der Bienenstock im St. Anna-Garten

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CellitinnenForum 2/2019