Ausflüge unternahmen wir ebenfalls
gemeinsam. Besonders an die Be-
sichtigung des Leverkusener Bay-
er-Werks können wir uns bis heute
sehr gut erinnern. Wir Schülerinnen
erhielten in jener Zeit rund 50 DM
Ausbildungsvergütung im Monat –
das war nicht viel. Bei Betriebsbe-
sichtigungen hatten wir immer Ta-
schen oder Beuteln dabei, um das,
was kostenlos angeboten wurde,
auch mit nach Hause nehmen zu
können. Die Firma Bayer bewirtete
uns sehr großzügig. Im Gegensatz
zu heute lagen außerdem Zigarillos
und Zigaretten für die Besucher
bereit. Von den Schülerinnen hatte
jede wenigstens eine Person in der
Familie, die man mit den Tabak-
waren glücklich machen konnte.
Und so verschwand alles, was nicht
unmittelbar selbst verzehrt oder ge-
nossen werden konnte, kurzerhand
vom Tisch des Konzerns in unseren
Taschen. Das veranlasste den Mit-
arbeiter von Bayer, schmunzelnd
darauf hinzuweisen, dass man, wo
doch fast alles schon eingepackt
sei, sich auch des Restes erbarmen
und die letzten Blumengestecke
noch mitnehmen solle. Diese und
viele weitere Anekdoten frischten
wir im Verlauf unseres Wiederse-
hens auf und lachten dabei herzlich.
Wir konnten kaum glauben, dass
die Geschichten schon 50 Jahre alt
sind, so präsent wie sie uns an dem
Nachmittag wieder waren.
Mit einer Führung von Schwester M.
Nicola durch das Heilig Geist-Kran-
kenhaus, unsere ehemalige Wir-
kungsstätte, endete der Besuch in
die Vergangenheit. Ein herzliches
Dankeschön von uns allen gilt den
Ordensschwestern der Cellitinnen
zur hl. Maria und ihrer Generalobe-
rin Schwester M. Bernharda für die
heilige Messe in der Kapelle, die
Überlassung des Raumes ‚Op d‘r
Eck‘, die schöne Dekoration, die
vielen Flaschen Wasser und die
zahlreichen Kannen Kaffee.
Brigitte Bördgen
Ehemalige Schwesternschülerin
Der legendäre Besuch bei Bayer Leverkusen
Ausgehfertig: mit Pelerine und Schleier
Feste | Feiern
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CellitinnenForum 2/2019