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EuroWire – Mai 2009

66

technischer artikel

Temperaturfluktuationen fertig zu werden.

auszukommen. Selbst wenn das Kabel für

-60°C geeignet ist, wird es wahrscheinlich

nie dieser Temperatur widerstehen müssen,

da der Gefrierpunkt des Tiefwassers - in dem

dieses Kabel eingesetzt wird - bereits kurz

unter 0°C liegt. Die Angaben sind tabellarisch

in der

Tabelle 4

dargestellt.

5.1.5 Verwindungstest

Diese Prüfung wurde kreiert, um die

Knoten-

oder

Verwindungsbeständigkeit

der Veränderungen des Tiefsee-ROV-Kabels

zu prüfen. Die Bezeichnung des Begriffs

Verwindung ist: “(von einem Seil Kabel) Garne

durch die während des Einsatzes entstandene

Verdrillung ausgebreitet und geknotet zu

haben”. Eine Bezugsgröße wurde benötigt

um einzuschätzen, ob die Verfahrens- oder

Materialveränderungen im Aufbau dazu

beitragen konnten, die Verwindungswirkung

am Kabel zu verbessern. Der Prüfaufbau

schloß

einen

Verseiltisch

und

eine

Fasermessvorrichtung ein. Das Kabel wurde

durch den Verseiltisch gezogen und dann an

beiden Enden an der Faserprüfausrüstung

verbunden, wie in

Bild 14

dargestellt.

Der Abstand zwischen der Kurbel und der

Klemme wurde auf in einen vorherbestimmten

EntfernungWert eingestellt. Mit eingestelltem

Abstand wurde das Kabel an der Klemme und

an der Kurbel befestigt. Die Klemme wurde

dann um zwei Drittel des Abstands zurück

zur Kurbel gezogen Die Handkurbel wurde

um 10 Umdrehungen erhöht, ab 0. Nach

dem Zyklus von 10 Umdrehungen, wurde

die Kurbel wieder in ihre festgelegte Position

gebracht.

Während des Klemmenrücklaufs, verwindete

sich das Kabel und entfernt sich wieder alleine

aus einer Verwindung. Die Faser wurde bei

der Freilassung der Verwindung geprüft.

Bei dieser Prüfung wurde die Standard-

Dämpfungsanforderung benutzt.

Dem Standard entsprechend sollte die

Dämpfungsänderung unter 0,05dB für 90%

der Faser bleiben, die der Prüfung unterzogen

Die Ergebnisse der Kabeldehnung und jene

der

Faserdehnung

mit

entsprechender

Dämpfungsablesung,

sind

in

Bild

10

dargestellt.

Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß

keine wichtigen Dämpfungsänderungen unter

30 Pfund bestehen. Alle Normen, die sich

auf Lichtwellenleiterkabel beziehen, fordern,

daß die Faser eine Dehnung aufweist, die

60% des höchsten Prüfnivaus der Faser nicht

überschreitet, während sich das Kabel in der

eigenen zulässigen Belastung befindet. Diese

höchste Dehnung wurde von der Studie der

Zuverlässigkeit der Faser in einem 20-jährigen

Lebenszyklus abgeleitet, insbesondere die

Ausbreitung von Spannungsrissen über diesen

Zeitraum.

Das Tiefsee-ROV-Kabel wurde nur dazu

bestimmt für einen kurzen Zeitraum zu

funktionieren, bevor es wieder stillgelegt

werden würde, demzufolge sollte die

angenommene

Belastung

wegen

der

eingeschränkten Lebensdauer dieses Kabels viel

höher als 60% des höchsten Dehnungswerts

der Faser sein. Eine Belastung von 25 Pfund

scheint eine annehmbareWahl zu sein.

5.1.4 Temperaturzyklusbeständigkeit

EN-187105

fordert

die

niedrigste

Prüftemperatur bei -45°C, während GR-20

und ICEA-640 die höchste Prüftemperatur

bei +70°C verlangen. Es wurde beschlossen,

einem geänderten Temperaturzyklusprofil

zu folgen, der die Kabel einem Zyklus bei

Temperaturextremen unterstellt hätte, um

Kabelausfälle zu initiieren.

Das

in

diesem

Artikel

benutzte

Temperaturzyklusprofil

ist

in

Bild

11

dargestellt.

GR-20

weist

die

strengsten

Dämpfungsanforderungen

für

die

durchschnittliche

Dämpfungserhöhung

aller Fasern, bei 0,05dB/km, auf. EN-187105

hat die strengste Anforderung für die

Dämpfungserhöhung einer einzelnen Faser,

bei 0,10dB/km. Tester haben eine geänderte

Anforderung

festgelegt,

wonach

keine

einzelne Faser eine Dämpfungserhöhung

über 0,10dB/km haben sollte und daß die

durchschnittliche Dämpfungserhöhung aller

Fasern 0,05dB/km nicht überschreiten sollte.

Darüber hinaus wurde entschieden, die

strengsten Anforderungen des ICEA-640

und GR-20 zu befolgen, während die

Dämpfungsmessungen durchgeführt werden.

Sämtliche Dämpfungsmessungen sollten bei

Temperaturextremen vorgenommen und mit

den Nullmessungen verglichen werden, die

bei Raumtemperatur vor der Prüfung erfaßt

wurden. Eine schematische Darstellung des

Prüfaufbaus ist aus

Bild 12

ersichtlich.

Die Ergebnisse dieser Prüfung sind auf dem

Bild 13

ersichtlich, wo der Temperaturzyklus

auf der X-Achse und die Fluktuation in

der Dämpfung auf der Y-Achse dargestellt

wurden. Diese Werte stellen die höchste

Dämpfungsänderung einer einzelnen Faser

bei sämtlichen extremen Temperaturen dar.

Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß

das Kabel mehr als nur fähig war mit hohen

Bild 9

:

Diagramm Zugprüfung

Bild 12

:

Diagramm Temperaturzyklusprüfung

Bild 13:

Ergebnisse der Temperaturzyklusprüf-

ung

Bild 14

:

Diagramm Verwindungsprüfung

Bild 11

Zieheinrichtung

Fasermeßausrüstung

Kraftaufnehmer

Klemmvorrichtung

GeprüfteKabellänge

Zyklus

Temperaturextreme

(°C)

Delta kalt

(dB/km)

Delta warm

(dB/km)

1

0/+40

-0.003

0.003

2

-10/+50

-0.002

0.011

3

-20/+60

-0.002

0.010

4

-30/+70

-0.005

0.010

5

-40/+80

-0.004

0.007

6

-50/+85

-0.003

0.005

7

-60/+90

0.043

N/A

Tabelle

4

:

Ergebnisse der Temperaturzyklusprüfung

Belastung (lbs)

Δ (dB)

Temperatur (°C)

Dehnung (%)

Bild 10

:

Dehnungsergebnisse

ΔDämpfung

Faserdehnung

Kabeldehnung

Geprüfte Stunden

Umweltkammer

Verwindungsprüfungsgerät

Kabelspule

Geprüftes

Kabel

Geprüftes

Kabel

Fasermeßausrüstung

Fasermeßausrüstung

Temperatur (ºC)

Höchste Dämpfungsänderung (dB/km)

Kurbel