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3 / 2016
Artikel: Oliver Lang, Vorstand der BCA AG
Chef-Sache: das Sommer-Interview
Der Verfasser für die TOPNEWS im Gespräch mit dem Vorstands-
vorsitzenden der IDEAL-Versicherung und Aufsichtsratsvorsitzen-
den der BCA AG, Rainer M. Jacobus. Heute: Teil 1.
Oliver Lang (OL): „Die IDEAL Versicherung – vom Sterbeversicherer
zu einem Anbieter von verschiedensten Finanzprodukten und in
letzter Zeit mit einer hohen Innovationsfähigkeit. Wie kam es da-
zu, was war der Hintergrund, warum hat die IDEAL das gemacht?“
Rainer M. Jacobus (RJ): „Zunächst einmal war es ja so, dass die
IDEAL, wie alle Versicherer in den 90er-Jahren, von der Deregulie-
rung massiv getroffen worden sind. Und wenn man sich die Anzahl
der Versicherer, die noch aktiv sind, anschaut, ist seit damals ein
Großteil der Versicherer verschwunden, fusioniert oder in großen
Konglomeraten aufgegangen. Die alte Theorie, die ja besagt, dass in
einem deregulierten Markt nur die großen Generalisten überleben
können – also die multinationalen Versicherungskonzerne – und
auf der anderen Seite die kleinen Spezialisten, bei denen auch die
Regionalen große Stärken haben, die hat sich ja bewahrheitet. Wir
standen also, als ich 2001 als Vorstand angefangen habe, vor der
Aufgabe, das Unternehmen neu auszurichten und haben uns da-
mals entschlossen, uns auf die Absicherung von biometrischen Al-
tersrisiken zu spezialisieren. Traditionell war die IDEAL ein sehr
starker Sterbegeldversicherer, da hat auch die Historie stark ge-
holfen. Wie allgemein bekannt ist, ist die IDEAL auch die Eigentü-
merin des größten deutschen Bestattungsunternehmens, der
Ahorn AG. Wir haben dann sukzessive weitere Produkte entwi-
ckelt, insbesondere die Pflegerente. Die demographische Entwick-
lung spielt da natürlich eine große Rolle und wir haben bei der
Pflegeversicherung nach Art der Lebensversicherung mittlerweile
einen Marktanteil von über 50 Prozent. Ich glaube, dass wir insbe-
sondere bei der „Generation 50+“ mit der Absicherung von Pflege-
risiken noch ganz am Anfang stehen. Glaubt man den verschie-
densten Statistiken, dann haben wir eine Marktabdeckung von
höchstens 3,5 bis 4 Prozent. Da ist also noch eine Menge Luft,
wenn man das mit anderen Sparten vergleicht.
2015 folgte die nächste größere Innovation: Am Beispiel der
Universal Life in den USA haben wir überlegt, wie denn eine total
kundenfreundliche, transparente, hochflexible Versicherungslösung
aussieht. Wir bleiben natürlich Spezialisten in der Absicherung
biometrischer Altersrisiken, aber sehen uns auch als Innovations-
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