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Holzbau

Häuser-Award

Eine Menge Holz

Das Magazin „Häuser“ hat die „besten Einfamilienhäuser

Europas“ gekürt. Auffällig: Der Baustoff Holz spielt bei vielen

der preisgekrönten Gebäude eine große Rolle.

Häuser, das „High-Class-Maga-

zin für internationale Architek-

tur, Design und anspruchsvolles

Wohnen“, zeichnet seit 2004 in-

novative Einfamilienhäuser mit

dem Häuser-Award aus. Hun-

derte Architekten aus ganz Eu-

ropa haben sich in den vergan-

genen Jahren am Wettbewerb

beteiligt. Diesen veranstaltet das

Magazin in Zusammenarbeit mit

dem Bund Deutscher Architek-

ten (BDA), dem Verband Priva-

ter Bauherren (VPB) sowie den

Firmen Jung (Elektro-Installati-

onstechnik) und Parkett Dietrich.

Die diesjährigen Siegerob-

jekte stehen in Österreich, Spa-

nien, Deutschland und Griechen-

land. „Wichtig waren uns intelli-

gente und zukunftsweisende

Konzepte, die zeigen, welche

konstruktiven und gestalteri-

schen Spielräume die Bauauf-

gabe Einfamilienhaus bietet“, er-

läutert Chefredakteurin Anne Zu-

ber. Die Jury vergab Preisgelder

in Höhe von 15.000 €. Zusätzlich

zeichnete der VPB die Bauherren

der preisgekrönten Objekte mit

einer Prämie von jeweils 1.000

€ aus.

Mit dem ersten Preis wurde

das Haus Kaltschmieden in Do-

ren (Österreich) ausgezeichnet.

Architekt Bernardo Bader er-

setzte bei diesem Objekt ein ab-

bruchreifes Bauernhaus durch

einen Neubau, der die traditio-

nelle bäuerliche Gebäudeform

lebendig hält. Das von außen

komplett mit Holz verschalte

Haus vereint – wie bei Gehöften

üblich – alle Funktionen unter ei-

nem mächtigen Satteldach. So-

gar die Garage ist kaum sichtbar

integriert.

Der Bodenraum bietet Platz

für Lager und Holzwerkstatt. Der

Wohntrakt bietet einen reizvollen

Kontrast aus Sichtbeton an Wän-

den und Decken, recycelten Die-

lenböden und neuen Holzpartien

an Türen, Fenstern und Einbau-

möbeln.

Der zweite Preis wurde die-

ses Jahr doppelt vergeben. Eine

Auszeichnung ging an das Haus

Stein in Druxberge bei Magde-

burg. Dort baute Architekt Jan

Rösler eine ehemalige Scheune

zum Ferienhaus um. Der offene

Grundriss wird optisch dominiert

durch das mächtige hölzerne

Dachbalkengerüst, das sich gut

sichtbar durch das gesamte

Gebäude zieht. Ebenfalls einen

Preis vergab die Jury an das Ar-

chitekturbüro Harquitectes für ihr

attraktives Familiendomizil Casa

1014 bei Barcelona.

Der dritte Preis ging an ein

Haus in der abgeschiedenen

Landschaft von Megara (Grie-

chenland): Vor den Toren Athens

errichtete Tense Architecture Net-

work ein Refugium aus Beton

und Glas. Auf zwei Seiten be-

steht das dreieckige Wohnhaus

aus Betonwänden, die dank ih-

rer rotbraun Lasurbeschichtung

durchaus ein wenig an Holz erin-

nern. Die Nordseite mit ihrer ge-

schosshohen Verglasung bietet

einen herrlichen Ausblick auf die

nahen Gerania-Berge.

In Kooperation mit Parkett

Dietrich hat Häuser zudem ei-

nen Award für Innenraumgestal-

tung verliehen. Der mit 2.000

€ dotierte Interior-Preis ging

an Innauer Matt Architekten für

das „Haus für Julia und Björn“ in

Egg (Österreich). Bei diesem Ge-

bäude wird neben der Fassade

auch das Innere maßgeblich

durch regionale Hölzer geprägt:

Die Bodendielen bestehen aus

Fichte, die Wände wurden mit

Weißtanne getäfelt und die Ein-

bauschränke, Küche sowie Ess-

tisch sind aus Astfichte maßge-

fertigt.

n

Links: Haus Kaltschmieden

(1. Preis). Oben: „Haus für Julia

und Björn“ (Interior-Preis).

Fotos: HÄUSER/Adolf Bereuter

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3|2016