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Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

mit den Worten eines unbekannten Autoren „Gärten sind wie gute, alte

Freunde. Sie können trösten, beglücken, versöhnen, begeistern“ möchte

ich Sie auf die Frühsommerausgabe des CellitinnenForums einstimmen.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner unserer Seniorenhäuser gehören einer

Generation an, die den eigenen Garten noch als Lebens- ja sogar als Existenz-

grundlage kennen. Wie wichtig war es, den Garten im Spätherbst für das

kommende Jahr vorzubereiten, den Boden zu lockern und den Kompost

einzuarbeiten, um im nächsten Jahr frühzeitig mit dem Säen und Pflanzen

beginnen zu können. Gerade in den Zeiten höchster Not, in den Kriegs- und

Nachkriegsjahren sicherte der eigene Garten, in dem vielleicht in einer Ecke

noch ein Kaninchen- oder Hühnerstall untergebracht war, die Versorgung mit

den meisten Nahrungsmitteln. Dafür waren aber sämtliche Familienmitglieder

über Wochen im Einsatz. Wir Kinder mussten im Frühsommer die Kartoffelkäfer von den Blättern abklauben, damit

wir dann am Ende der Herbstferien viele Kartoffeln einsammeln konnten. Bei aller Last war der eigene Garten aber

auch ein Ort, an dem die Familie zusammenkam, um den Ertrag aller Mühen gemeinsam zu genießen.

Das Leben in und mit der Natur ist vielen Seniorenhausbewohnern vertraut. Umso mehr war und ist es uns ein

Anliegen, dass in unseren Einrichtungen die Möglichkeit besteht, in einem Garten zu sitzen, Pflanzen, Teiche oder

Wasserspiele zu genießen und vielleicht sogar Tiere zu beobachten. Die Gartenbank unter einem Baum, die vom

Hochbeet gepflückte Erdbeere, der Duft der blühenden Rose wecken Erinnerungen an vergangene Tage, lösen

Wohl- und manchmal auch Glücksgefühle aus. Wie schnell kommt man beispielsweise in ein Gespräch, wenn

man auf die Blütenpracht hinweist. Oder wie entspannend ist es, still nebeneinander zu sitzen und den Blick in die

Natur zu richten. Auch ohne Worte entsteht das Gefühl der ‚gemeinsamen Wellenlänge‘. Wir möchten, dass die

Bewohner, die Angehörigen aber auch die Mitarbeiter genau dieses in den Gärten unserer Senioreneinrichtungen

empfinden.

Für die kommenden Sommermonate wünsche ich Ihnen ein wenig Zeit und Muße, die Natur von ihrer schönsten

Seite erleben zu können.

Hans Mauel

Vorsitzender des Vorstandes

der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

Vorwort

CellitinnenForum 2/2017

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