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Technischer artikel

Januar 2016

88

www.read-eurowire.com

Technik für die präzise

Konzentrizitätsmessung

eines Leiters in der Isolation

und entsprechende Kabel-

und Drahtparameter

von Harald Sikora und Katja Giersch, Sikora, Deutschland

Einleitung

Draht- und Kabelhersteller von Automobil-

und Steuerleitungen sowie Koaxial-

und

Kommunikationskabel

setzen

Mess- und Regeltechnologien in ihren

Extrusionslinien ein, um spezifizierte

Kabelparameter zu erhalten. Das ist

wichtig

für

die

Prozessoptimierung

und Qualitätssicherung, wird aber auch

verlangt, wenn Produkte automatisch

zusammengesetzt werden. In diesen

Fällen werden die Ausfallraten der

Zusammenstellung

statistisch

erfasst,

gespeichert

und

den

Herstellern

zugeordnet. Aus diesem Grund haben sich

Kabelwerke das Ziel gesetzt, zuverlässige

hochwertige Standardkabel zu liefern.

Herausforderungen in

der Kabelextrusion

Eine

Herausforderung

im

Kabelextrusionsverfahren

liegt

in

der

Einhaltung

der

Messwerte

mit

engen

Toleranzen

bezogen

auf die Leiterkonzentrizität in der

Isolation,

den

Leiterdurchmesser,

den

Kabelaußendurchmesser

und

die Ovalität des Außendurchmessers.

Während

des

Extrusionsverfahrens

können Abweichungen der Messwerte

auftreten, die ohne ein Sondergerät zur

Visualisierung unentdeckt bleiben würden.

Knoten, Einschnürungen, Fehler oder

Blankstellen

im

Kabel

können

zu

Störungen während der Montage führen.

Am Anfang des Montageprozesses wird

das Kabel oder der Draht abgelängt und

an den Endteilen abisoliert, um danach mit

Stecker ausgestattet zu werden. Die beim

Abisolieren eingesetzten Abzugskräfte

werden genau festgelegt. Abweichungen

der

Abzugskräfte

innerhalb

der

Leiterisolation

können

Störungen

während der Abisolierung verursachen.

Dank des Einsatzes einer innovativen

Mess- und Regeltechnologie können

Kabel

anspruchsvolle

Anforderungen

erfüllen und auch Potenziale für die

Prozessoptimierung der Extrusionslinie

erkennen.

Rotierender/

Oszillierender Leiter

Die

Anforderungen

für

Mess-

und

Regeltechnologien

in

Kabelextrusionslinien sind sehr präzise

wo Toleranzen im Bereich weniger

Mikrometer einzuhalten sind. Während

der Mittelwert des Durchmessers oder

die Wanddicke der Isolation ausreicht

um die Extrusionslinie zu regeln, sind die

zuverlässige Erfassung und Visualisierung

der Kurzzeitschwankungen, insbesondere

der

Exzentrizitätswerte,

im

Hinblick

auf die minimale Wanddicke zusätzlich

erforderlich.

Leichte

Oszillationen

des

Leiters

unmittelbar vor dem Spritzkopf können

zu wesentlichen Abweichungen der

Konzentrizität führen, besonders wenn

der Leiter in einer Ebene oszilliert oder

rotiert. Diese Exzentrizitäten können

nicht

durch

eine

konventionelle

graphische

Visualisierung

angezeigt

werden. Dem Bediener kann ein schnell

rotierender Vektor eines konstanten

Exzentrizitätswerts

nur

durch

eine

Visualisierung über die Standardanzeige

hinaus dargestellt werden.

Winkelposition

eines Leiters

Während

des

Extrusionsverfahrens

kann es vorkommen, dass ein Kabel -

egal ob mit oder ohne Führungsrollen

- eine leichte Winkelposition aufweist,

wenn es durch die Messebene läuft.

Exzentrizitätsmesssysteme

müssen

imstande sein genaue Messwerte zu

schaffen, selbst wenn eine derartige

Position eintritt (siehe

Abb. 6

).

Durchhang oder

Biegung des Leiters

Selbst wenn man davon ausgeht, dass der

Leiter gespannt wird wenn er durch eine

Extrusionslinie läuft, könnten trotzdem

einige Biegungen entstehen, die detektiert

werden müssen, wenn sie in den

Messkopf eines Exzentrizitätsmesssystems

eintreten. Ohne spezifische Messsysteme

können sogar unsichtbare Kurvenradien

im Bereich von 5 bis 20 Metern zu

Exzentrizitätsfehlern von bis zu 40

Mikrometer

führen.

Führungsrollen

können nur in einem Idealfall diese

mangelhafte

Streckung

des

Leiters

ausgleichen, oder im Gegenteil würden sie

diesen Fehler sogar steigern. Demzufolge

sollte die komplette Beseitigung der

Führungsrollen das Ziel sein.