

Technischer artikel
Januar 2016
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www.read-eurowire.comTechnik für die präzise
Konzentrizitätsmessung
eines Leiters in der Isolation
und entsprechende Kabel-
und Drahtparameter
von Harald Sikora und Katja Giersch, Sikora, Deutschland
Einleitung
Draht- und Kabelhersteller von Automobil-
und Steuerleitungen sowie Koaxial-
und
Kommunikationskabel
setzen
Mess- und Regeltechnologien in ihren
Extrusionslinien ein, um spezifizierte
Kabelparameter zu erhalten. Das ist
wichtig
für
die
Prozessoptimierung
und Qualitätssicherung, wird aber auch
verlangt, wenn Produkte automatisch
zusammengesetzt werden. In diesen
Fällen werden die Ausfallraten der
Zusammenstellung
statistisch
erfasst,
gespeichert
und
den
Herstellern
zugeordnet. Aus diesem Grund haben sich
Kabelwerke das Ziel gesetzt, zuverlässige
hochwertige Standardkabel zu liefern.
Herausforderungen in
der Kabelextrusion
Eine
Herausforderung
im
Kabelextrusionsverfahren
liegt
in
der
Einhaltung
der
Messwerte
mit
engen
Toleranzen
bezogen
auf die Leiterkonzentrizität in der
Isolation,
den
Leiterdurchmesser,
den
Kabelaußendurchmesser
und
die Ovalität des Außendurchmessers.
Während
des
Extrusionsverfahrens
können Abweichungen der Messwerte
auftreten, die ohne ein Sondergerät zur
Visualisierung unentdeckt bleiben würden.
Knoten, Einschnürungen, Fehler oder
Blankstellen
im
Kabel
können
zu
Störungen während der Montage führen.
Am Anfang des Montageprozesses wird
das Kabel oder der Draht abgelängt und
an den Endteilen abisoliert, um danach mit
Stecker ausgestattet zu werden. Die beim
Abisolieren eingesetzten Abzugskräfte
werden genau festgelegt. Abweichungen
der
Abzugskräfte
innerhalb
der
Leiterisolation
können
Störungen
während der Abisolierung verursachen.
Dank des Einsatzes einer innovativen
Mess- und Regeltechnologie können
Kabel
anspruchsvolle
Anforderungen
erfüllen und auch Potenziale für die
Prozessoptimierung der Extrusionslinie
erkennen.
Rotierender/
Oszillierender Leiter
Die
Anforderungen
für
Mess-
und
Regeltechnologien
in
Kabelextrusionslinien sind sehr präzise
wo Toleranzen im Bereich weniger
Mikrometer einzuhalten sind. Während
der Mittelwert des Durchmessers oder
die Wanddicke der Isolation ausreicht
um die Extrusionslinie zu regeln, sind die
zuverlässige Erfassung und Visualisierung
der Kurzzeitschwankungen, insbesondere
der
Exzentrizitätswerte,
im
Hinblick
auf die minimale Wanddicke zusätzlich
erforderlich.
Leichte
Oszillationen
des
Leiters
unmittelbar vor dem Spritzkopf können
zu wesentlichen Abweichungen der
Konzentrizität führen, besonders wenn
der Leiter in einer Ebene oszilliert oder
rotiert. Diese Exzentrizitäten können
nicht
durch
eine
konventionelle
graphische
Visualisierung
angezeigt
werden. Dem Bediener kann ein schnell
rotierender Vektor eines konstanten
Exzentrizitätswerts
nur
durch
eine
Visualisierung über die Standardanzeige
hinaus dargestellt werden.
Winkelposition
eines Leiters
Während
des
Extrusionsverfahrens
kann es vorkommen, dass ein Kabel -
egal ob mit oder ohne Führungsrollen
- eine leichte Winkelposition aufweist,
wenn es durch die Messebene läuft.
Exzentrizitätsmesssysteme
müssen
imstande sein genaue Messwerte zu
schaffen, selbst wenn eine derartige
Position eintritt (siehe
Abb. 6
).
Durchhang oder
Biegung des Leiters
Selbst wenn man davon ausgeht, dass der
Leiter gespannt wird wenn er durch eine
Extrusionslinie läuft, könnten trotzdem
einige Biegungen entstehen, die detektiert
werden müssen, wenn sie in den
Messkopf eines Exzentrizitätsmesssystems
eintreten. Ohne spezifische Messsysteme
können sogar unsichtbare Kurvenradien
im Bereich von 5 bis 20 Metern zu
Exzentrizitätsfehlern von bis zu 40
Mikrometer
führen.
Führungsrollen
können nur in einem Idealfall diese
mangelhafte
Streckung
des
Leiters
ausgleichen, oder im Gegenteil würden sie
diesen Fehler sogar steigern. Demzufolge
sollte die komplette Beseitigung der
Führungsrollen das Ziel sein.