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Technischer artikel

Januar 2016

89

www.read-eurowire.com

Das Messen der Konzentrizität eines

Leiters in der Isolation sichert die

Herstellung

hochwertiger

Kabel.

Während der Kabelherstellung sollte

das

Messsystem

den

Einfluss

der

produktionsbezogenen Variablen,

die

das Messergebnis beeinflussen könnten,

völlig ausgleichen, wie z. B. Winkelposition

des Kabels und Kurvenradien des Leiters.

Durch Konzentrizitätsmesssysteme, in

Kombination mit einem integrierten

oder

externen

Prozessorsystem,

können die Kurzzeitschwankungen der

Exzentrizität in der Form einer Punktwolke

visualisiert

werden.

Das

System

legt den Grundstein zur Produktion

hochwertiger Kabel und garantiert ein

zuverlässiges, perfektes Kabel während

des Montageprozesses. Außerdem trägt

es zur Prozesszuverlässigkeit und zu

Kosteneinsparungen bei.

Messsystem für die

Konzentrizitätsmess-

ung eines Leiters in

der Isolation unter

Einwirkung einer

Oszillation, der

Winkelposition des

Kabels oder einer

Biegung des Kabels in

der Messebene

Das Messsystem (

Abb. 1

) basiert auf einer

optischen und induktiven Messtechnik.

Mit dem induktiven Messsystem, das

zwischen zwei optischen Messebenen

angeordnet ist, wird die genaue Position

des Leiters bestimmt.

Mit dem optischen System wird dagegen

die Position des Kabels gemessen. Ein

Exzentrizitätswert

ergibt

sich,

wenn

sich

beide

Positionen

voneinander

unterscheiden. Gleichzeitig erfasst das

optische System genau den Durchmesser

und die Ovalität des Kabels. Alle

erforderlichen Berechnungen und Analysen

werden im Messsystem durchgeführt.

Die Messwerte stehen von verschiedenen

Schnittstellen aus zur Verfügung, um die

Daten an eine Anzeige- und Bedieneinheit

oder an einen Linienrechner zu übertragen.

Induktiver Messkreis

Das

Kabel

läuft

durch

einen

Ringkerntransformator,

der

einen

Wechselstrom von einigen Milliampere

im Leiter generiert. Der Wechselstrom

erzeugt ein magnetisches Feld, das den

Leiter optimal kreisförmig umgibt und die

Intensität reduziert sich exponentiell mit

dem Abstandsquadrat. Im Messsystem

werden induktive Sensoren in einem

bestimmten Abstand radial um den

Leiter gestellt. Mit Hilfe dieser Sensoren

wird aus der Verteilung der Intensität

der magnetischen Feldstärke die genaue

Position des Leiters mit hoher Präzision

berechnet.

Dank der Kombination von mehreren

optischen

Sensoren

und

der

Sonderausführung

der

induktiven

Sensoren,

wird

eine

Winkelposition

oder eine Biegung im Kabel erfasst und

automatisch ausgeglichen. Das sichert eine

präzise Exzentrizitätsmessung. Durch die

automatische Zentrierung des Messkopfs

gegenüber der Kabelposition, kann das

Messsystem jederzeit präzise Messwerte

bieten, auch wenn die Zugkräfte im Kabel

variieren. Führungsrollen sind überflüssig

bei automatischen Einstellköpfen.

Die

Anordnung

des

induktiven

Messsystems für die Bestimmung der

Leiterposition in der Mitte des Messkopfs,

in Kombination mit der ferromagnetischen

Abschirmung,

vermeidet,

dass

Umweltvariablen

einen

Einfluss

auf

den Exzentrizitätsmesswert haben. Aus

diesem Grund haben nicht einmal ein

passierender Gabelstapler, eine verlegte

Kühlwanne

oder

sich

verändernde

Erdungsbedingungen, einen Einfluss auf

das Messergebnis.

Optischer Messkreis

Die optische Messung basiert auf dem

Prinzip der Beugungsanalyse, verbunden

mit

impulsgesteuerten

Laserdioden,

der

Lichtstrahl

von

den

Dioden

projiziert ein Abbild der Ader auf dem

CCD-Linearsensor in jeder Messachse

mit einer Auslagerungszeit von 0,25

Mikrosekunden. Die Systeme messen

über 4-Achsen (an 8-Punkten) die Position

und die Breite der Schatten. Aus der Lage

der Schatten in Relation zur bestimmten

Position

des

Leiters

berechnen

Signalprozessoren den genauen Wert der

Exzentrizität und von den Breiten der vier

Schatten werden der Außendurchmesser

und die Ovalität berechnet.

Die Messwerte des Außendurchmessers,

falls

erforderlich

in

Kombination

mit

dem

Leiterdurchmesser

(die

Wanddicke), eignen sich dazu die

Produktionsleistung des Extruders oder

die Abzugsgeschwindigkeit des Kabels

derart zu ändern, dass die Messwerte

entsprechend des jeweiligen Nennwerts

festgelegt

werden.

Darüber

hinaus

sind Messwerte mit engen Toleranzen

von wesentlicher Bedeutung für die

Montage. Jeder dieser Werte beeinflusst

den Wellenwiderstand (z. B. verseilte

LAN-Kabel) und demzufolge den Wert

für die Rückflussdämpfung (SRL) eines

Datenübertragungskabel,

insbesondere

wenn

Abweichungen

dieser

Werte

periodisch auftreten.

Mit Hilfe der Fast Fourier-Transformation

(FFT), eignet sich die hohe Scanrate

von 2.500 Messungen/Sekunde für die

Erstellung einer Vorhersage für die SRL

abhängig von der Übertragungsfrequenz,

auch bei Liniengeschwindigkeiten von

3.000 Meter/Minute sowohl für laufende

wie für zukünftige CAT-Spezifikationen.

Wird eine Spezifikation über die minimale

Wanddicke für die Kabelisolation geliefert,

so führt jede Exzentrizität unweigerlich

zu einem erhöhten Verbrauch des

Isolationsmaterials. Demzufolge sollten

die Exzentrizitäten aus wirtschaftlichen

Gründen reduziert werden.

Erfassung der

oszillierenden

Exzentrizitätswerte

Mit einer Scanrate von 2.500 Messungen

pro Sekunde, erfasst das Messsystem

oszillierende

Exzentrizitätswerte

mit

höchster Einzelwertgenauigkeit. Visualisiert

werden diese Werte in der Form einer

Punktwolke (

Abb. 3, 4 und 5

).

Die Punktwolke bietet eine weitere

Möglichkeit, um die laufende Messung

in prozessor-basierten Anzeige- und

Bedieneinheiten zu visualisieren, und

dank dieser kann die Verteilung von

Kurzzeitschwankungen der Exzentrizität

graphisch dargestellt werden. Jeder Punkt

stellt einen Einzelwert der Exzentrizität

bezogen auf Wert und Richtung dar. Die

gesamte Verteilung der Punktwolke hebt

Abb. 1

:

Einrichtungen für die Konzentrizitätsmess-

ung eines Leiters in der Isolation