EuroWire – März 2011
125
technischer artikel
Mid-Span Access zum
FTTx Pufferrohr des
Bündeladertyps – ein
Vergleich von Prüfmethoden
Von Denise L Matthews, Draka Communications, Claremont, NC
Übersicht
In
diesem
Artikel
wird
ein
Vergleich
von
Prüfmethoden
und
Faserdämpfungsergebnisse
zwischen
den zwei unterschiedlichen Mid-Span-
Prüfmethoden beschrieben, die von der
LWL-Kabelindustrie festgelegt wurden.
Die
zwei
Standards
unterscheiden
sich in Bezug auf Temperaturextreme,
Haltezeiten und Zyklenanzahl. Es bestehen
zwei Kundenspezifikationen, bei denen
diese
unterschiedlichen
Methoden
mit verschiedenen Rohrlängen und
Dämpfungs-Annahmekriterien eingesetzt
werden. Bei einer dieser Spezifikationen,
die vom amerikanischen ländlichen
Versorgungsdienst Rural Utilities Service
(RUS) festgelegt wurde, werden zumindest
fünf Temperaturzyklen und 20 Fuß
eines „expressed“ (intakten) Pufferrohrs
gefordert.
Die andere Spezifikation ist in den
Anforderungen GR-20 von Telcordia für
Außenkabel enthalten und bezieht sich auf
dieVorstudie FOTP-244 für die Prüfmethode.
Bei der Spezifikation GR-20 werden 14 Fuß
eines „expressed“ Pufferrohrs gefordert,
und bei der Vorstudie FOTP-244 zwei
Zyklen mit unterschiedlichen Haltezeiten.
Die Dämpfungsanforderungen für diese
zwei Kundenspezifikationen differieren
ebenfalls.
Ziel des vorliegenden Artikels ist es,
die Unterschiede der Faserdämpfung
auszuwerten, wenn dieselben Kabel in
jeder dieser zwei Prüfspezifikationen
getestet werden. Dies erfolgt durch
die Auswertung der Daten anhand der
Prüfungen der von Draka sowie von
anderenKabelherstellerngefertigtenKabel.
Diese Unterschiede werden in Bezug auf
die Zyklenanzahl, Temperatur-Haltezeiten
und Pufferrohrlänge ausgewertet.
Die sich ergebenden Daten zeigen wie
sich jede Variable imTest auf die Ergebnisse
der Kabelleistungen auswirkt.
1 Einleitung
In den letzten Jahren ist es üblich
geworden, mehrere Füße „expressed“
Rohre in Spleißgehäusen oder Podesten in
FTTx-Applikationen zu lagern, mit Einsatz
von Bündeladerkabel.
Bei einer Mid-Span-Zugangsstelle wird
der Kabelmantel entfernt und die Rohre
werden vom zentralen Stützelement
entseilt und in einem Kasten/Podest
gelagert. Je nach Einsatzfall werden einige
Rohre geöffnet, sowohl um Drop- wie
auch Verteilerkabel zu spleißen, während
andere
Rohre
ungeöffnet
bleiben.
Ungeöffnete Rohre werden als „expressed“
(intakte) Rohre bezeichnet.
Diese Rohre sind nicht mehr an das
zentrale Stützelement der Kabelseele
gekoppelt und sie werden in der
Regel schrumpfen, wenn sie kalten
Temperaturextreme ausgesetzt werden.
Das Schrumpfen der Pufferrohre könnte
zu
Dämpfungserhöhungen
durch
Makrobiegung führen. Die Größe dieser
Erhöhung hängt von der Rohrgröße,
Niveau der Pufferrohrschrumpfung und
Krümmungsempfindlichkeit der Fasern
ab. Die Höhe der Pufferrohrschrumpfung
kann variieren, je nach Materialtyp und
Verfahrensbedingungen.
Diese Mechanismen wurden zuvor in
vorhergehenden
Artikeln
im
Detail
beschrieben, einschließlich Bezug
[5]
und
[6]
im Literaturabschnitt des vorliegenden
Artikels.
Um
dieses
Phänomen
in
einem
Testlabor zu simulieren, wurden im
Industriebereich zwei unterschiedliche
Mid-Span-Prüfmethoden festgelegt. Eine
Prüfmethode ist im US-Bundesregister
des Rural Utilities Service (RUS), 7 CRF Teil
1755.902 (PE-90), Seite 20569 Abschnitt
(15), spezifiziert. Die andere Prüfmethode
ist die Vorstudie TIA/FOTP-244, auf die sich
derzeit die Allgemeinen Anforderungen
der Telcordia Technologies GR-20-CORE
Ausgabe 3 Abschnitt 6.5.11 beziehen.
Die RUS-Methode wurde vor der Schaffung
der FOTP-244 festgelegt.
Prüf
methode
Zyklus 1
Zyklus 2
Zyklus 3
Zyklus 4
Zyklus 5
Haltezeit
(Stunden)
Haltezeit
(Stunden)
Haltezeit
(Stunden)
Haltezeit
(Stunden)
Haltezeit
(Stunden)
-40˚C
70˚C
-40˚C
70˚C
-40˚C
70ºC
-40˚C
70˚C
-40˚C
70˚C
PE-90
3
3
3
3
3
3
3
3
3*
3*
FOTP244
1
14
1*
1*
NA
NA
NA
NA
NA
NA
*Anschluss, bei dem optische Abmessungen von den Spezifikationen gefordert werden
Tabelle 1
▼
▼
:
Prüfmethoden für PE-90 und FOTP-244