SCHWEIZER GEMEINDE 4 l 2015
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Kanton Schwyz hat ein E-Govern-
ment-Gesetz. Zwei Drittel der Stimmbür-
ger hatten dieses im Jahr 2009 gutge-
heissen. Doch einem Vereinheitlichen
der IT-Infrastrukturen und damit einer
einfacheren Umsetzung von E-Govern-
ment-Projekten stehen Hindernisse im
Weg. «Grundsätzlich ist eine Gratwande-
rung zwischen dem Optimieren der Pro-
zesse und dem Wahren der Gemein-
deautonomie zu bewältigen», sagt er.
Erschwerend kommt dazu, dass das
E-Government-Projekt einer zentralen
Verwaltung von Volksschuldaten ge-
scheitert ist. «Dadurch entstand eine
Missstimmung zwischen dem Kanton
und den Gemeinden.» Das Projekt wurde
im vergangenen Sommer abgebrochen,
weil der Datenschutz und die Qualität
der Daten mangelhaft waren. Kanton
und Gemeinden setzten 1,6 Millionen
Franken in den Sand. «Das Projekt war
nicht ausgereift, und die Softwarelösung
des Anbieters entsprach nicht dem, was
wir gefordert hatten», sagt Reinecke.
Vielfach sei aber auch das Bestreben der
Gemeindeverwaltungen spürbar, Struk-
turen erhalten zu wollen. «IT soll Pro-
zesse und Geschäftsabwicklungen unter-
stützen», betont der Leiter des Amts für
Informatik. Es dürfe nicht sein, dass sich
IT-Verantwortliche in den Gemeinden
«kleine Königreiche» schaffen. Reinecke:
«ImVordergrund sollen die Prozesse ste-
hen, nicht die Strukturen.»
Philippe Blatter
Informationen:
www.tinyurl.com/interpellation-ITPosition des SGV
Der Schweizerische Gemeindever-
band (SGV) will E-Government in
Gemeinden weiterhin mit Nach-
druck fördern. Es ist jedoch ent-
scheidend, dass IT- und E-Govern-
ment-Projekte die Gemeinden ent-
lasten und der Aufwand so klein wie
möglich gehalten wird. Den Bedürf-
nissen und Anforderungen der Ge-
meinden muss Rechnung getragen
werden. Der SGV setzt sich dafür
ein, dass die kommunalen Interes-
sen in die Aktivitäten von E-Govern-
ment Schweiz einfliessen und geför-
dert werden, damit Gemeinden von
kostengünstigen und standardisier-
ten ICT-Dienstleistungen profitieren
können. Analog der nationalen Stra-
tegie müssen alle Kantone eine
E-Government-Strategie mit den
Gemeinden vereinbaren.
pb
INFORMATIK