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EuroWire – November 2008

78

technischer artikel

2 Beschichtungsaufbau

Bei der Entwicklung von hochwertigen

Multimoden-Beschichtungen haben sich

die Vorteile der Reduzierung von Primärbe-

schichtungsmoduls herausgestellt.

Bild 1

zeigt ein stellt ein Verhältnis zwischen dem

Modul an der Faser der Primärbeschichtung

und der Mikrokrümmungsempfindlich-

keit

der

Lichtwellenleiter

dar.

Die

Fasern

dieser

Studie

sind

50μ

Gradientenindex-Multimodefasern.

Der

Primärbeschichtungsmodul charakterisiert

sich durch eine Methode der lokalen,

an der Faser vulkanisierten Messung

[6]

.

Die

Mikrokrümmungsempfindlichkeit

wird erzielt, indem das Verfahren der

Sandpapiertrommel mit fixemDurchmesser

verwendet wird

[7]

. Obwohl ein niedrigerer

Modul in der Primärbeschichtung durch

eine reduzierte Vulkanisation an der Faser

erzielt werden kann, wird es erwünscht

die Beschichtung maßzufertigen, um

einen niedrigeren Modul bei einer fast

vollen Vulkanisation zu erreichen. Der

Zielmodul liegt bei 0,3 bis 0,4 MPa, um die

Krümmungsempfindlichkeit zu minimieren.

Ein

niedrigerer

Modul

für

die

Primärbeschichtung

führt

zu

einer

niedrigen Vernetzungsdichte und daher

zu

einer

niedrigeren

Konzentration

der

reaktiven

Acrylatgruppen.

Die

Acrylatgruppen reagieren durch eine

Vernetzung

über

den

Freiradikal-

Polymerisationsmechanismus, nach der

Foto-Initiation, die durch die Lampen

zur

UV-Vulkanisation

beim

Ziehen

bewirkt wird. Die Kinetik schreibt eine

reduzierte Vulkanisationsgeschwindigkeit

während der Verarbeitung vor, es sei

denn, Maßnahmen werden ergriffen

um das Verfahren zu ändern, damit

eine

optimale

Vulkanisation

erzielt

wird. Dazu ist die Kenntnis der Art

des

Vulkanisationsverfahrens

der

Primärbeschichtung erforderlich.

Zumindest

zwei

Komponenten

des

Vulkanisationsverfahrens

bewirken

eine Verzögerung der Polymerisation-

sgeschwindigkeit

der

weichen

Primärbeschichtung.

Zunächst

verlangsamt

die

hohe

Temperatur

der

Vulkanisationsbeschichtungen

- die durch die Aussetzung in einer

Umgebung

mit

Hochintensitäts-

UV-Lampen

und

exothermischen

Polymerisationsreaktionen

verursacht

wird - die gesamten beobachteten

Geschwindigkeiten

[8]

. Weiterhin wurde

demonstriert, daß die enge Nähe der

gestapelten

UV-Lampen

tatsächlich

schnell

übereinander

geschichtete,

wiederholte Foto-Initiationszeiten bewirkt.

Die

Auflösungsgeschwindigkeit

der

Acrylatgruppen unter dieser Bedingung

wird wieder verzögert. Die UV-Lampen sind

derartig angeordnet, daß die Zeit zwischen

den

wiederholten

UV-Belichtungen

maximiert ist.

Dies bewirkt wiederum eine deutliche

Erhöhung beim Beschichtungsgrad der

Vulkanisation, im Vergleich zu Verfahren

mit derselben Geschwindigkeit und der

gesamten Dosis der UV-Belichtung

[9], [10]

.

Daher kann wirkungsvoll eine reduzierte

Modulprimärbeschichtung

behandelt

werden

und

eine

fast

komplette

Vulkanisation bei den erforderlichen

Faserziehgeschwindigkeiten

erzielt

werden.

Ein zweiter Aspekt der Primärbeschichtung

füreinenerhöhtenMikrokrümmungsschutz

in

den

FTTx-Applikationen

besteht

in

der Temperaturabhängigkeit

des

Moduls. Während ein niedriger Modul

bei

der

Umgebungstemperatur

ein

Merkmal darstellen könnte, werden

die Fasern bei der Verlegung im Feld

Temperaturextremen

ausgesetzt

sein,

wo die durch Belastungen verursachten

Mikrokrümmungen entstehen könnten.

Deswegen ist die niedrigstmögliche

Glasübergangstemperatur (T

g

) erforderlich,

so daß die Primärbeschichtung weich und

bei allen Bedingungen schützend bleibt.

Eine harte Sekundärbeschichtung ist

erforderlich, um die Primärbeschichtung

und das Glas von Schäden während

der Handhabung und Installation zu

schützen. Man könnte diese Beschichtung

entwerfen, um sie nach einer farbigen

Kennzeichnung einzufärben oder sie

könnte die Farbe einschließen, um

eine Identifizierung zu bieten, ohne ein

getrenntes Einfärbverfahren zu erfordern.

3 Ergebnisse

Eine

neue

Primärbeschichtung

-

eine Entwicklung basierend auf der

Beschichtung

eines

handelsüblichen

Multimodeprodukts mit Gradientenindex

- wurde für die Anwendung an

Aufbauten

von

Modomodefasern

angepaßt,

die

sich

besonders

an

extreme

Verlegungsumgebungen,

wie z. B. FTTx, richten. Die bevorzugte

Sekundärbeschichtung,

die

die

Faserstruktur schützt, zeichnet sich durch

ein optimiertes zum Material gehörendes

Farbsystem aus, bei dem eine zusätzliche

Sonderschicht von Tinte für die farbige

Bild 2

:

Dynamische mechanische Eigenschaften einer handelsüblichen monomodalen Primärbeschichtung, bei 1Hz

Oszillationsfrequenz

Bild 3

:

Dynamische mechanische Eigenschaften der neuen monomodalen Primärbeschichtung, bei 1Hz

Oszillationsfrequenz

Temperatur (ºC)

Temperatur (ºC)