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EuroWire – November 2008

79

technischer artikel

Kennzeichnung nicht nötig ist. Die neuen

Farben werden in Bezug auf Helligkeit

und

Sichtbarkeit

in

verdunkelten

Beleuchtungsbedingungen verbessert, z.

B. im Schatten oder in Kabelschächten.

3.1 Mechanische eigenschaften

Die

dynamischen

mechanischen

Eigenschaften

einer

handelsüblichen,

herkömmlichen

Primärbeschichtung

sind in

Bild 2

dargestellt. Die Angaben

wurden

durch

einen

dynamisch

mechanischen Analysator TA DMA bei

1 Hz Oszillationsfrequenz erfaßt, wobei

darauf geachtet wurde, daß die Dehnung

innerhalb des linearen Bereichs des

Spannungs-Dehnungsverhaltens erhalten

bleibt. Die Beschichtungsprobe wurde

an Polyester in einer 75 Mikron Folie

mit einer Dosis der UV-Belichtung von

1 J/cm

2

ausgehärtet. Die dabei verwendete

Lampe ist eine Halogenglühbirne mit

Quecksilberdampf mit einer Leistung

von 300 W/Zoll. Diese UV-Aussetzung

reicht,

um

zu

sichern,

daß

das

Material auf dem Plateau der Dosis-/

Modulkurve ist. Die Angabe zeigt, daß

der

Gleichgewichtsmodul

zirka

1,5

MPa entspricht. An der Faser härtet

diese Beschichtung in der Regel gut

bei einem Modul von zirka 0,8 MPa,

d.h. bei einem Niveau, das bei den

meisten

Primärbeschichtungen

der

Monomodefaser in der Industrie typisch

ist. Der Grund der Unstimmigkeit zwischen

dem Folienmodul und dem lokalen

Modul sind in der Literatur von

[8]

bis

[10]

im

Detail dargestellt. Der „T

g

“-Wert, der als

dem Spitzenwert des tanδ nahe liegend

eingeschätzt ist, entspricht ca. -30°C.

Daher werden die Beschichtung und

andere ähnliche Mischungen bei extrem

niedrigen Temperaturen, wie z. B. -40 bis

-50°C, wie ein Glas reagieren. (Es handelt

sich hier um ein unvollständiges Bild,

da ein Verhältnis zwischen der Zeit und

der Belastung besteht, die durch die

Dehnung bei Niedertemperatur verursacht

wird, jedoch bleibt die „T

g

“ weiterhin ein

nützliches Vergleichparameter.)

Bild 3

zeigt die dynamischen mechanischen

EigenschaftenderneuenPrimärbeschichtung,

mit Einsatz einer Folienprobe, die dem

oben genannten Beispiel ähnlich ist. In

Bild 3

zeigt die neue Primärbeschichtung

ein Gleichgewichtsmodul knapp unter

1 MPa in der gehärteten Folie, und an

der Faser wird der lokale Modul in der

Regel von 0,3 bis 0,4 MPa, bzw. den

vorgesehenen Wert, gemessen. Darauf

achtend den Niedertemperaturschutz

gegen die durch Belastungen verursachten

Mikrokrümmungenen

zu

erhöhen,

wird

die

Glasübergangstemperatur

um über 20°C niedriger als die in

Bild 2

dargestellte herkömmliche Beschichtung

versetzt. Eine schnellere Entspannung

der Belastungen, die während den

Temperaturschwankungen

auferlegt

werden, ist zu erwarten. Die Ergebnisse

der Tests, die dazu bestimmt sind den

Mikrokrümmungsschutz zu untersuchen,

sind im nächsten Abschnitt dargestellt.

3.2 Mikrokrümmungsempfindlichkeit

Um einen Vergleich hinsichtlich der

M i k r o k r ümmung s emp f i nd l i c h k e i t

zwischen herkömmlichen handelsüblichen

primärbeschichteten Fasern und Fasern

mit einem neuen Beschichtungssystem

zu schaffen, wurden zwei verschiedene

Methoden für eine Auswertung benutzt.

Beide Methoden sind so entworfen

worden,

daß

erschwerte

seitliche

Belastungsbedingungen

geboten

werden (wobei die zweite Methode

eigentlich weit über die normalen im Feld

anzutreffenden Bedingungen hinausgeht).

Nachdem die Wirkung auf die Dämpfung

bei Raumtemperatur gemessen wird,

können die Teststrukturen zyklischen

Temperaturbelastungen ausgesetzt werden,

um die zusätzliche Dämpfung festzusetzen,

die

durch

Temperaturschwankungen

verursacht wird.

Der erste Test ist ein Trommel-/

Temperaturzyklus-Aufwickelverfahren.

Die Musterfaser wird mit einer Spannung

von 50 Gramm auf einen Quarzzylinder

mit einem Durchmesser von 300mm und

einem 9mm „Schlag“‘ gewickelt. Dies

führt zu zahlreichen Überkreuzungen

Faser zu Faser während 50 Schichten

auf die Trommel gewickelt werden. Die

Überkreuzungen können eine zusätzliche

Dämpfung

bei

Raumtemperatur

verursachen, wenn die Faser empfindlich

genug ist, jedoch wird an dieser Stelle

in der Regel nur eine geringe oder gar

keine zusätzliche Dämpfung beobachtet.

Die Trommel auf der die Faser gewickelt

ist, wird in diesem Experiment zwei Mal

Bild 4

:

Ergebnisse der Aufwickelproben an dem Trommel-/Temperaturzyklus-Verfahren bei herkömmlichem

handelsüblichen monomodalen Beschichtungsssystem (gestrichelt) und dem optimierten Beschichtungssystem

(volle Linie)

Bild 5

:

Ergebnisse der Aufwickelproben an dem Sandpapiertrommel-/Temperaturzyklus-Verfahren bei

herkömmlichem handelsüblichen monomodalen Beschichtungsssystem (gestrichelt) und dem optimierten

Beschichtungssystem (volle Linie)

1550nm Dämpfung, dB/km

1550 Dämpfung, dB/km

Anfänglich

Stunden

Stunde

Stunde

Stunde

Stunde

Stunden

Stunden

Stunden

Stunde

an der Trommel