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GOLF TIME
|
3-2016
www.golftime.deMARCO ZAUS
Seit 2001 Fully
Qualified PGA
Professional, Coach
von zahlreichen
Auswahlspielern
NATÜRLICHES
LERNEN
„Inneres Set-up“ zum Optimum.
TRAINING |
ZAUS
D
er letzte Artikel aus der Reihe
„Natürliches Lernen“ endete mit der
für mich wichtigsten Erkenntnis: Der
Lerninhalt ist wichtig, aber dennoch
nur eine sekundäre Größe beim Lernen. Die
primäre Größe ist immer das, was Ihre Hal-
tung, Einstellungen, ja sogar Ihren Charakter
dauerhaft und fortwährend formt.
Diese primäre Größe möchte ich nicht
dauerhaft mit einem Wort oder Begriff ein-
grenzen. Das innere Lernen ist grenzenlos und
ein lebenslanges Selbststudium mehr als wert.
Lassen Sie uns hier den Begriff des „Inneren
Lernens“ auf den Begriff „Inneres Set-up“ ein-
grenzen. Natürlich brauchen Sie als Spieler
weiterhin Ihr Set-up
am Ball, Ihr Take-away,
Handgelenke und Unter-
armrotation in stimmigen
Prozessen, Dynamik, die
sich zum Ziel hin entlädt
und anerlernt-intuitive
Hände am Ball für Kon-
trolle über den Ballflug.
Aber Ihr „Inneres Set-
up“ bestimmt das WIE:
wie Sie etwas lernen und
mit welcher Energie. Es bestimmt, in welcher
Geisteshaltung, Emotion, Grundstimmung,
Überzeugung, in welchem Bewusstsein Sie ler-
nen und ob Sie irgendwann die Chance haben
werden, mit reinster Intuition zu spielen.
Es bestimmt auch, ob Sie Ihrem Trainer als
Persönlichkeit begegnen oder in einer Haltung
der Abhängigkeit jede Information unreflektiert
schlucken werden – egal wie fragwürdig,
mechanistisch oder zu entfernt von Ihrer aktu-
ellen gefühlsmäßigen Auffassungsmöglichkeit
diese auch sein mag.
Sie brauchen Ihr „Inneres Set-up“ nicht zu
entfalten, wenn Sie nur gerne mit dem Ball
spazieren gehen. Hier ist es für Sie völlig aus-
reichend, eine Vereinfachung Ihrer Golf-
mechanik zu unterrichten und Sie üben die-
se einfachsten Ansätze. Aber vielleicht spürt
jeder unter Ihnen ein Bedürfnis nach mehr. Als
Coach möchte ich nichts
unversucht lassen und
Sie ermutigen und inspi-
rieren, bis wir den für Sie
richtigen Nerv treffen.
Meine Erfahrung zeigt
jedoch, dass es viele
Amateur-Golfer gibt, die
Potenzialentfaltung aus
anderen Lebensbereichen
kennen und diese Er-
fahrung im Golfsport erleben wollen. Für ein
Gespür dieser primären Lerngröße, sehen Sie
bitte die Grafik rechts unten.
»SIE BRAUCHEN
IHR
INNERES SET-UP
NICHT ZU ENTFALTEN,
WENN SIE NUR
GERNE MIT DEM BALL
SPAZIEREN GEHEN«
Deutschland kann eine Golfnation sein. Denn
die Tatsache, dass es einige unter uns geschafft
haben, sich in der Weltspitze zu etablieren
(oder sich im mutigen Prozess dorthin befin-
den), zeigt, dass es grundsätzlich möglich ist,
über unsere kulturell einschränkenden Glau-
benssätze und angstbasierten Ideen des Ler-
nens und Reifens hinauszuwachsen. Träumen
und Entwickeln lohnt sich also.
Ich nehme den allermeisten Amateur-
Golfern ihren Golf-Nihilismus nicht ab: Die
wenigsten gehen tatsächlich nur mit ihrem
Ball spazieren, die meisten haben insgeheim
doch Lust an Leistung. Für mich ist es eine
Abwehrstrategie gegen die Angst zu scheitern
oder auch eine allgemeine lebensverneinende
Haltung, die mit unserer wahren Natur nichts
zu tun hat.
Absolute und schonungslose Ehrlichkeit
wird es Ihnen sagen. Mehr zum Thema
„Pures Selbstvertrauen“ in meinem nächsten
Artikel.
GT
ZU GRUNDE LIEGENDE EBENE
AUF INTEGRITÄT UND WAHRHEIT
BASIERENDER AUHTENTISCHER
SELBSTWERT
PURES SELBSTVERTRAUEN
»
Vertrauen durch Fertigkeitserwerb
»
Vertrauen in die Fertigkeit
»
Erinnerung an eigene Leistung
»
Glaube an neue eigene Leistung
»
Neue frische, lebendige Einstellung
»
Performer-Einstellung für optimale
Aktivierungsenergie
»
Flow fördernde Einstellungen
PERFORMER SELBSTVERTRAUEN
ABHÄNGIGES SELBSTVERTRAUEN