Previous Page  259 / 269 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 259 / 269 Next Page
Page Background

A.

A f Fr. Münter’s Dagbøger.

14. Octob. 1825—13. Oct. 1826.

Nun könnte ich das Tagebuch dieses Jahrs schliessen,

wenn nicht eben in dieser Zeit eine Geschichte vor*

gefallen wäre, die an und für sich sehr bedenklich

ist, und für die religiöse Aufklärung hier im Lande

und unsern guten Namen auswärts sehr üble Folgen

haben kann. Ørsted hatte im 12ten Bande 1. Stück

der Juridisk Tidsskrivt eine Abhandlung herausgeges

ben: Behøver den danske Kirkeforfatning en omgris

bende Forandring?, in der er besonders den Eid

auf die symbolischen Bücher so erklärte, wie die

Bischöfe im Hirtenbriefe 1817, auf doctrina coelestis,

und bei der Gelegenheit einen etwas unvorsich*

tigen Ausdruck über die TrinitetssLehre gebraucht

hatte. Es ward gleich Lärm geblasen, von wem,

weiss man zur Stunde noch nicht. Man fängt aber

an zu glauben, die Königin sei unruhig geworden

des Eides wegen, der nicht pure et simpliciter ge*

leistet werde, wenn Ørsteds Erklärung gelten solle.

Die Sache wird aber besonders von der Seite ge*

nommen, dass 0 . als Generalprocureur Consulent

der Regierung sei, und daher seine Meinung nicht

bei jeder Gelegenheit zuerst öffentlich kund machen

dürfe. Man war in Verlegenheit. Der König war sehr

unruhig. Gegen Ørsted war Moesting, zum Teil wohl

auch Kaas; für ihn Schimmelmann und Mailing. Die

Staatsminister gaben Bedenken ein. Mailings soll vors

trefflich gewesen seyn. Fallen sollte Ørsted. Erst wölb

te man ihn zum Amtmann in Weile machen, darauf

zum Justitiarius im Hofs und Stadtgericht, ein eben