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Für viele demenziell erkrankte

Patienten ist der Aufenthalt im

Krankenhaus befremdlich und

einschüchternd. Die ungewohnte

Umgebung, die fremden Menschen

und andere Abläufe als zu Hause

stellen die Erkrankten vor neue

Herausforderungen. Um diese Si-

tuation für Patienten angenehmer

zu gestalten, wurde im St. Mari-

en-Hospital eine Station gänzlich

umgestaltet. Sie ist nun speziell auf

die Bedürfnisse von Demenz- und

Delir-Patienten ausgelegt, die an

einer akuten Erkrankung leiden und

deshalb im Krankenhaus behan-

delt werden müssen. Delir ist eine

akute, aber zeitlich begrenzte Ver-

schlechterung der kognitiven Leis-

tung, die häufig im Zusammenhang

mit Narkosen und Medikamenten

auftreten kann und das Mortalitäts-

risiko deutlich erhöht.

Ausstattung

Die neue Station C1 fällt besonders

durch ihre baulichen Besonderhei-

ten ins Auge. Der klassisch gerade

Stationsflur ist unterbrochen durch

Themenecken wie zum Beispiel die

Trinkoase. Der großzügige Ess- und

Aufenthaltsbereich wird für das ge-

meinsame Frühstück sowie Mit-

tag- und Abendessen genutzt. Die

verschiedenen Sitzgelegenheiten

laden zum Verweilen nach the-

rapeutischen Anwendungen und

zum kommunikativen Austausch

am Stationsstützpunkt ein.

Auch die farbliche Gestaltung ist

auffällig anders. Sie bedient sich

der Farbpsychologie und dient

damit der besseren Orientierung

der Patienten. Die Ausgänge sind

beispielsweise in dunklen Farben

gehalten, die Aufenthaltsbereiche

in hellen Farben. Laut Farbpsycho-

logie halten sich die Patienten lieber

in hellen Bereichen auf. So soll ver-

mieden werden, dass Patienten die

Station ohne Begleitung verlassen.

Geschieht dies dennoch, werden

die Stationsmitarbeiter über einen

Sender informiert, der ein akus-

tisches Signal an ihre Telefone ab-

gibt. So dürfen sich die Patienten

frei bewegen, während sicher-

gestellt ist, dass sie die Station nicht

ohne Begleitung verlassen.

Sowohl in den Zimmern als auch

auf dem Stationsflur befinden sich

Lichtquellen, die die natürliche

Tageshelligkeit simulieren und so

den beeinträchtigten Tag-Nacht-

Rhythmus von Demenzpatienten

normalisieren. Auch Jahreszeiten-

bilder, gemeinsame Mahlzeiten

sowie Gruppen- und Einzeltherapie

Mit Demenz gut versorgt

Neue Station im Kölner St. Marien-Hospital

CellitinnenForum 2/2016

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Medizin | Betreuung