Herr Preiß, wie viele Kollegen
arbeiten in Ihrem Bereich?
Im Lager arbeiten rund 35 Kollegen,
einige in Vollzeit, aber auch einige
Aushilfen, die nur stundenweise hier
sind.
Bitte beschreiben Sie einen typi-
schen Arbeitstag.
Zu Schichtbeginn, morgens ab 7:30
Uhr, lagere ich die gelieferte Ware
ein, nach der Mittagspause kommis-
sioniere ich sie dann für die Kunden.
Zwischendurch schaue ich, ob es
etwas zu tun gibt, dann lagere ich
Produkte um, räume auf oder ma-
che, was sonst noch ansteht. Mein
erster Chef hatte ein schönes Motto
für eine gute Arbeitsorganisation:
„So einfach wie möglich – kurze
Wege, wenig bücken“ – und daran
halte ich mich bis heute. Wenn ich
mit dem Kommissionieren fertig bin
und noch etwas Zeit ist, erledige ich
schon ein paar Vorarbeiten für den
nächsten Tag, denn man weiß ja nie,
was einen dann so alles erwartet.
Sie blicken auf eine lange Berufs-
erfahrung zurück. Was hat sich in
den letzten Jahren verändert?
Seit 1984 arbeite ich ohne Unter-
brechung im Lager und da fallen
einem die meisten Veränderungen
gar nicht so auf, weil sie langsam
kommen. Die größte Veränderung
war direkt 2012, in meinem ersten
Jahr bei ProServ, als das neue
Lagersystem eingeführt wurde.
Seitdem arbeiten wir papierlos; so-
wohl das Einlagern als auch das
Kommissionieren machen wir mit
so genannten MUIs. Das ist prak-
tisch, denn damit sind die Hände
frei und das spart Zeit. Eins hat sich
aber nicht verändert – anpacken
muss man auch heute noch.
Was macht den Beruf so beson-
ders, was ist das Schöne an ihm?
Auch als ‚normaler‘ Lagerarbeiter
kann ich meinen Arbeitsalltag ge-
stalten und meine Ideen einbringen.
Außerdemmacht es Spaß, in einem
großen Team zu arbeiten und der
Zusammenhalt der Kollegen hier
im Lager ist schon groß. Man soll-
te sowieso mit der richtigen Ein-
stellung zur Arbeit gehen, nämlich
gerne – auch wenn das nicht immer
funktioniert. Wenn ich morgens
schon schlecht gelaunt zu arbeiten
anfange, kann der Tag doch nur
noch schlechter werden, warum
also nicht gut gelaunt anfangen?
Welche beruflichen Voraussetzun-
gen muss man mitbringen?
Ich habe damals eine kaufmän-
nische Ausbildung gemacht, muss-
te mich dann aber 1984 nach etwas
neuem umsehen, weil meine Firma
dicht gemacht hat. Mehr oder we-
niger zufällig bin ich dann im Lager
gelandet und habe den Schritt
nicht bereut. Wer nicht wie ich
über langjährige Berufserfahrung
quer einsteigt, hat normalerweise
eine Ausbildung zur Fachkraft für
Lagerlogistik gemacht. ProServ bil-
det in diesem Beruf übrigens auch
aus.
Welche persönlichen Vorausset-
zungen muss man mitbringen?
Man sollte ‚das Gehirn nicht aus-
schalten‘ – das gilt aber wahr-
scheinlich für jeden Beruf. Natürlich
sollte man auch halbwegs fit sein,
denn es bleibt nun einmal eine kör-
perliche Arbeit.
Was sind Ihre Ziele für 2016?
Ich möchte die letzten Monate
meines Berufslebens genießen,
bevor ich Ende November in Ren-
te gehe. Dann will ich viel Zeit mit
meiner Frau verbringen, die schon
seit letztem Jahr in Rente ist. Ich
habe aber auch schon angefragt,
ob ich dann als Aushilfe für ein paar
Stunden in der Woche bei ProServ
arbeiten kann – das ist gut für den
Geldbeutel und hält Körper und
Geist fit.
Vielen Dank für das Gespräch.
Was macht eigentlich …?
Dieter Preiß, Lagermitarbeiter bei der ProServ
CellitinnenForum 2/2016
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