GOLF TIME 6/2016

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W ährend einer Pressekon-
ferenz im Rahmen der
OpenChampionship2015
in St. Andrews biegen
sich die Medienvertreter
vor Lachen. Jemand hatte Dustin Johnson
die Frage gestellt, wann er den Spanier Sergio
Garcia kennengelernt habe. Johnsons Ant-
wort: „Keine Ahnung, vielleicht 2008?“ Dann
schiebt er achselzuckend nach: „Ich meine,
ich kann mich doch kaum erinnern, was ich
letzte Woche gemacht habe.“
In seinem Job ist die Gabe des „Vergessen
könnens“ durchaus hilfreich, vor allem wenn
es darum geht, traumatische Erlebnisse der
Vergangenheit zu bewältigen. Dustin Johnson
könnte auf ein bewegtes Leben und eine nicht
minder turbulente Karriere zurückblicken –
sofern er sich noch erinnern könnte.
Geboren wurde „DJ“ 1984 in Columbia,
South Carolina, und wuchs später in Myrtle
Beach auf, einem der großen, amerikanischen
Golf-Hotspots. Im Radius von einer Stunde
Autofahrt um den beliebten Urlaubsort am
Atlantik findet man mehr als 120 Golfplätze.
Kein Wunder also, dass auch Dustin schnell
mit dem Golfsport (und so ziemlich jeder
anderen Sportart) in Berührung kam. Schon
früh zeigte sich das außergewöhnliche Bewe-
gungstalent des Jungen. „Der kleine DJ ent-
wickelte in Windeseile einen Schwung mit
Rhythmus und Tempo“, erinnert sich Vater
Scott, selbst Teilzeit-Golfprofi. „Er konnte
den Ball damals schon meilenweit schlagen.“
Als Dreizehnjähriger fokussierte sich
Dustin weitestgehend auf Golf. Schon damals
war er eine imposante athletische Erschei-
nung und ein Sportler mit mannigfaltigen
Begabungen, der auch in jeder anderen Sport-
art an seiner Highschool brillierte, vor allem
beim Basketball und im Baseball.
Sein heutiger Fitnesstrainer Joey Diovisalvi
schwärmt: „Egal welchen Sport DJ ausübt, er
erreicht sofort das Level eines Profis. Wenn er
im Schwimmbecken Gas gibt und zur Wende
ansetzt, sieht er dabei aus wie Michael Phelps.
Als Basketballer kann er einen beidhändi-
gen Dunking versenken. Auf einem Rennrad
könnte man ihm das gelbe Trikot überziehen.
Er kann im Gewichtheben in puncto Technik
mit jedemOlympionikenmithalten oder mor-
gen bei einem Triathlon antreten. Als Golfer
verfügt er über die pefekten biomechanischen
Fähigkeiten des Iron-Byron-Golfroboters.