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36

GOLF TIME

|

6-2016

www.golftime.de

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DUSTIN JOHNSON

Ich habe noch nie mit einem Profi-Golfer ge-

arbeitet, der ein derartiges sportliches Multi-

talent mitbringt.“

Doch die Straßen in den USA sind gepflas-

tert mit zahllosen begnadeten Talenten, die

aus den unterschiedlichsten Gründen nie zur

Entfaltung kommen oder gar in dieWeltspitze

vorrücken können. Dustin Johnson wäre

als Sechzehnjähriger fast über einen kleinen

Gauner namens Steve Gillian gestolpert, den

Bruder seines Freundes Clint. Steve über-

redete Clint, Dustin und drei weitere Jungs,

bei einem Einbruch mitzumachen, bei dem

eine Pistole Kaliber 38 erbeutet wurde.

„Ich habe das Haus nie betreten“, recht-

fertigt Johnson seine Rolle bei dem Ver-

brechen. „Wir waren zu fünft, aber ich habe

das Auto nie verlassen. Ich war einfach zur

falschen Zeit am falschen Ort.“

Am Tag nach dem Einbruch benutzte

Dustin in Gillians Auftrag einen gefälschten

Ausweis, um Munition zu kaufen. Bei einer

anderenGelegenheit schickte der Kleinganove

Johnson vor, um zwölf offensichtlich gestoh-

lene Uhren in einem Pfandhaus zu versetzen.

Wenige Wochen nach dem Einbruch geriet

Gillian im Laufe einer Party mit einem gewis-

sen Jason Ward aneinander, den er anschlie-

ßend in einen Hinterhalt lockte und mehr-

mals in den Kopf schoss. Dustins Bekannter

wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Im

Zuge der Ermittlungen geriet auch Johnson

in den Fokus. Er wurde für seine Beteiligung

an dem Einbruch vorbestraft, zudem musste

er in dem Mordprozess aussagen. Bis 2009

lautete der Status des Golfstars deshalb noch

„Verurteilt auf Bewährung“.

Dieses Erlebnis hinterließ bei dem Jugend-

lichen Eindruck. „Als alles vorbei war, setzte

ich mich in einer ruhigen Minute vor den

Spiegel und dachte mir ‚Das bist

du nicht, so möchtest du nicht

werden‘. Ich wollte aufs College

gehen. Ich wollte Golf spielen.”

2009, während seiner zweiten

Saison auf der PGA Tour, wurde

Johnson wegen Trunkenheit

am Steuer festgenommen. Das

Polizeivideo zeigt, dass Dustin

so blau war, dass er weder auf

einer geraden Linie laufen, noch den Anwei-

sungen des Polizisten Folge leisten konnte.

Er bekannte sich schuldig, rücksichtslos ge-

fahren zu sein und kam trotz seiner Vorstrafe

glimpflich aus der Sache raus.

Auch 2014 gelang es Dustin Johnson, die

Wogen halbwegs zu glätten, als seine Karriere

als erfolgreicher Profigolfer von einem hand-

2008

DJ feiert bei der

Turning Stone

Resort Champion-

ship Tour-Sieg

Nr. 1 in seiner

Rookie-Saison.

2012

Eine Rückenver-

letzung zwingt

DJ zu einer

zweimonatigen

Pause. Kurz nach

seiner Rückkehr

ist er bei der

FedEx St. Jude

Classic siegreich.

2014

Ab August legt DJ

eine Pause ein, um

„professionelle

Hilfe aufgrund

persönlicher

Herausforderun-

gen“ in Anspruch

zu nehmen.

2016

Nach vielen Top-

Platzierungen

gewinnt DJ die

U.S. Open und die

WGC-Bridgestone

Invitational. Erst-

mals ist er der

beste U.S.-Spieler

und die Nr. 2 der

Welt.

2010

Beim AT&T Pebble

Beach Pro-Am

wiederholt DJ

den Triumph vom

Vorjahr. Bei der

PGA Champion-

ship bleibt ihm

ein Majorsieg

wegen einer

kuriosen Regel-

auslegung versagt,

jedoch gewinnt

er im FedExCup-

Finale die BMW

Championship

und wird Vierter

der Geldrangliste.

GOLF-VITA

DUSTIN

JOHNSON

Traumpaar

Seit 2013 ist Dustin Johnson

mit Paulina Gretzky liiert. Das Paar hat den

gemeinsamen Sohn Tatum

Dustin Johnson hat als Scheidungskind

große Schwierigkeiten, Vertrauen gegen-

über seinen Mitmenschen aufzubauen.

Seine Eltern Kandee und Scott ließen sich

Ende der Neunzigerjahre scheiden und

fochten anschließend einen hässlichen

Rosenkrieg aus. Dustins jüngerer Bruder

Austin arbeitet seit 2011 als sein Caddie.

Mit Paulina Gretzky fand DJ eine ideale

Partnerin, die das Leben eines Hoch-

leistungssportlers durch ihren berühmten

Vater, den Eishockey-Star Wayne Gretzky,

gut kennt und es zudem selbst gewohnt

ist, im Fokus der Medien zu stehen.

Seit Januar 2015 sind Paulina und Dustin

stolze Eltern von Tatum Gretzky Johnson.

INNER CIRCLE

FaMILIEnbandE

Die Ärzte „Goldenes Handwerk“

»ICH

SPIRITUOSEN

TRINKE GERN

AHNUNGSLOSEN.

GEHöR’ zU DEN

FüR DAS BISSCHEN BUM-BUM,

KOMMT ’NE MENGE BEI RUM...«

2007

Nach dem Walker

Cup wird DJ Profi

und übersteht die

Q-School.

2009

In seiner zweiten

Saison gewinnt

DJ das AT&T

Pebble Beach

Pro-Am und be-

legt am Ende der

Saison Rang 15

der Geldrangliste

der PGA Tour.

2011

Ein zweiter Platz

bei der Open

Championship

ist seine bislang

beste Major-

Platzierung. Nach

dem Sieg bei The

Barclays rangiert

er auf Rang 7 der

Weltrangliste.

2013

Siege beim Hyun-

dai Tournament

of Champions

und der WGC-

HSBC Champions

versüßen eine

ansonsten durch-

wachsene Saison.

2015

Im Februar kehrt

DJ auf die PGA

Tour zurück und

gewinnt im März

die WGC-Cadillac

Championship.

Nach dem knapp

verpassten Sieg

bei der U.S. Open

wird er kurzzeitig

als Nummer 3 der

Welt geführt.