- 29 —
kirche, in der Thorvaldsens, weltberühmte
Marmorgruppe (Christus und die 12 Apostel)
zu sehen ist. »Vor Frue-Kirche« ist die älteste
und zugleich die Hauptkirche der Stadt. Das
Innere derselben ist von unvergleichlicher
Sch.ön-
heit und übt eine unwiderstehliche Wirkung
auf den Beschauer aus, wohingegen ihr Äus
seres sich nicht entfernt z. B. mit dem der am
Amagertorv gelegenen schönen, alten Helligaands-
Kirche messen kann.
Der Platz zwischen der Frauenkirche und
der Universität — die allein schon wegen der
in der Aula aufgehängten berühmten historischen
Bilder sehenswert ist — ist für den Wagen
verkehr gesperrt und soll eine Art Pantheon
vorstellen, wo die Büsten berühmter Gelehrter,
Künstler und Kanzelredner stehen. In unmittel
barer Nähe der Universität liegt die im goti
schen Stil erbaute alte Set. Petri Kirche, jetzt
die Kirche der deutschen Gemeinde in Kopen
hagen.
Es sind in diesem Kapitel wiederholt Ge
bäude erwähnt worden, die ihre Entstehung
der Initiative des gTossen königlichen Bau
meisters, Christians IV, verdanken. Unter ihm
war die erste grosse Bauperiode, die Kopen
hagen sein architektonisches Gepräge auf
gedrückt hat, während man ungefähr 100 Jahre
später von einer »Empire-Periode« sprechen
kann. — Die Perle unter den von Christian IV
erbauten Gebäuden ist und bleibt das [im alten
hübschen »Köngens Have« idyllisch gelegene
herrliche »Kosenborg Slot«.
Kopenhagen hat 3 Vorstädte: Öster-, Nørre-
und Vesterbro, die — wie in allen grossen und
wachsenden Städten — ihre Fangarme immer
weiter über das freie Land ausbreiten und von
denen jede ihr besonderes Gepräge hat. Öster-
bro kann man als Fortsetzung des fashionablen
Bredgade-Stadtteils bezeichnen. Die schönen,
geraden Strassen mit den herrschaftlichen Häu
sern verleihen der ganzen Vorstadt ein ge
wisses vornehmes Äusseres, Ihre frühere voll
ständige Buhe wird jetzt durch das Geräusch
des neuen Österbro Bahnhofs gestört, von dem