ger Treppe« mit den ausgeschnittenen Reliefs).
— Das Rathaus wird jährlich von mehr
als 10,000 Personen besucht und- bewundert.
Während seines letzten Besuches in Kopenhagen
besah Kaiser
Wilhelm
unter Führung des genia
len Baumeisters Nyrop und in Gegenwart der
Stadtverwaltung~das ganze Gebäude und'sprach
sich sehr schmeichelhaft über alles aus, was
er sah. Im Zimmer des Oberpräsidenten inter
essierte sich der Kaiser sehr für die berühmte,
»heimliche Tapetentür«,die von selbst aufspringt,
wenn auf einen Knopf gedrückt wird.
. Von grösser Wirkung ist der offene Hof)
wovon der grösste Teil als Garten eingerichtet
ist, indem sich Blumenbeete, Bäume und ein
Springbrunnen befinden.
Der Besucher sollte nicht versäumen, den
gewaltigen Turm zu besteigen, dessen Spitze
mit dem vergoldeten Hahn sich 106 Meter über
die Erde erhebt.
Man benutzt zunächst eine in einem kleinen
Seitenturm befindliche Wendeltreppe, steigt dann
auf der eigentlichen Turmtreppe bis nach der
Etage unter den steinernen Balkons und legt
das letzte Bmde auf schmalen Laufbrücken zu
rück. Die Aussicht von den 57 Meter hohen
Balkons ist geradezu grossartig. Die ganze Stadt
liegt wie in einem mächtigen Panorama vor
einem ausgebreitet. Ausserdem sieht man die
Roskilder Domkirche, den Kreidefelsen Møens-
klint, den Sund mit Malmö und Lund und das
Schloss Kronborg.
Auf dem Wege hinauf auf den Turm findet
sich an der Wand schematisch das Höhenver
hältnis zwischen dem Rathausturm und den be
rühmten Türmen und Gebäuden z. B. der Pe
terskirche, dem Kölner-Dom und der Keops-
Pyramide angegeben.
Im Turme über den Balkons ist das mäch
tige elektrische Uhrwerk angebracht. Die 4
eisernen Zifferblätter, die vergoldeteZiffernhaben,
sind 4,5 Meter breit. Abends wird das Ziffer
blatt elektrisch erleuchtet.
In einem Raume über dem Uhrwerk hängen
die grosse Glocke17und die 4 kleinen Glocken,
die in Westphalen gemacht sind. Die Glocken
werden. durch ein besonderes Uhrwerk in Be-
wegung„gesetzt. Jede Viertelstunde ertönt das
sogenannte »Glockenspiel« über die Stadt.