Previous Page  73 / 117 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 73 / 117 Next Page
Page Background

- 70 —

gen entfernt liegt, ist der Ausgangspunkt für die

Gribskover-Bahn, die durch den grossen Gribs-

kover Wald nach dem am Kattegat gelegenen

Badeort Gilleleje führt.

Das Frederiksborger Schloss ist von dem

königlichen Bauherrn Christian IV an der Stelle

errichtet worden, wo früher die alte Bitterburg

»Hillerødsholm« lag. Unter König Friedrich VII

wurde’ das stolze Gebäude bis auf die Mauern

eingeäschert (1859). Aber schon nach wenigen

Jahren konnte das neue Frederiksborg — dank

der öffentlichen Sammlungen — gebaut werden,

und zwar in demselben vornehmen (gothisch-

byzantinischen) Stil wie das alte. Sei es, dass

man es vom Schlosshofe, wo sich der herrliche

Springbrunnen befindet, sei es, dass man es

vom Parke jenseits des Sees betrachtet, in dem

sich die roten Mauern und die hohen Türme

spiegeln, immer übt es eine mächtige Wirkung,

aus. Durch die Freigebigkeit des verstorbenen

Mäcens, des Brauereibesitzers J. C. Jacobsen,

wurde es möglich, auch das Innere des Schlosses

auf den ursprünglichen Stil zurückzuführen. Wie

schon erwähnt, enthält es diejenige Abteilung

des Nationalmuseums, die das »nationalhistori­

sche Museum« heisst und die ein wertvolles

Supplement zu den Sammlungen in Bosenbor­

ger Schloss bildet. (Geöffnet: täglich von 9l/2—4

und von 5—7). Selbstverständlich kann diese

Sammlung nicht Anspruch auf Vollständigkeit

machen; sie wird fortgesetzt durch höchst

wertvolle Geschenke bereichert. Aber schon

in seiner jetzigen Gestalt ist das Museum aus­

serordentlich interessant, besonders wegen der

vielen Gemälde, die wichtige Episode aus der

dänischen Geschichte und berühmte Männer

und Frauen des Landes darstellen.

Der prachtvolle, sich durch 2. Etagen erstrek-

kende itittersaal, die eigentümliche Schlosskir­

che, wo Carl Bloch’s 23 schöne Bilder sich

befinden, das berühmte Zimmer »Bosen« etc.

haben jetzt, so weit wie möglich, das ursprüng­

liche Aussehn bekommen, und in den übrigen

Sälen und Gemächern wird man von den Schätzen

des Museums gefesselt. Man spürt hier den

Hauch geschichtlicher Erinerungen, und man

geniesst die Kunst, die uns von den Wänden

bezaubert wie die schöne Natur der Umgegend!