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CellitinnenForum 1/2016
Für die Gesundheit von Nachtarbei-
tern sind Lebensmittelauswahl und
Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme
entscheidend. Denn unsere innere
Uhr ist während der Nacht
nicht auf Nahrungsauf-
nahme eingestellt. Am
besten lässt sich die
Nachtarbeit mit
mö g l i c h s t
leicht ver-
daulichen
Speisen in
kleinen Por-
tionen bewäl-
tigen. Da nachts
unter anderem we-
niger Verdauungs-
säfte produziert
werden, rauben große
Mengen und fettreiche Le-
bensmittel dem Körper viel Kraft für
die Verdauung. Das geht zulasten
der Leistungsfähigkeit und kann
zudem schnell zu Beschwerden wie
Sodbrennen und Magenschmerzen
führen.
Während der Nachtschicht ist eine
möglichst warme Mahlzeit um
Mitternacht und eine kleine Zwi-
schenmahlzeit zwei Stunden vor
Arbeitsende empfehlenswert. Eine
warme Mahlzeit zwischen 24:00
und ein Uhr wirkt dem nächtlichen
Absinken der Körpertemperatur,
einem deutlichen Einschlafsignal,
entgegen. Falls nur Kaltverpflegung
möglich ist, sollten Sie wenigstens
etwas Heißes trinken, zum Beispiel
einen Tee oder eine Brühe. Danach
wäre es sinnvoll, wenn Sie gegen
vier Uhr früh einen kohlenhydrat-
und eiweißreichen Snack wie zum
Beispiel Müsli, Brot mit Kräuter-
quark oder einem
fettarmen Belag
essen. Die um
diese frü-
he Mor-
genstunde
größten Leis-
tungstiefs und
Konzentrationsschwächen halten
Sie damit in Grenzen. Hingegen
kurbeln Süßigkeiten, Bonbons und
Kuchen die Leistung nur für kurze
Zeit an, indem sie aufgrund ihres
hohen Zuckergehaltes den Blut-
zuckerspiegel schnell erhöhen.
Schon kurz nach dem
Verzehr kehrt sich
dieser Effekt in das
Gegenteil um und
die Müdigkeit ist
kaum mehr zu be-
wältigen.
Nach einem kleinen
Frühstück nach der
Schicht wird es
dann Zeit, schlafen
zu gehen. Trotz Ein-
schlafschwierigkeiten ist Alkohol
absolut tabu. Er wirkt sich ungüns-
tig auf den Schlaf aus.
Und nicht vergessen: Viel trinken
während der Nachtschicht! Bei
langen Schichten oder in der Nacht
versuchen viele, die Müdigkeit mit
koffeinhaltigen Erfrischungsgeträn-
ken und viel Kaffee zu vertreiben.
Zwei bis drei Tassen Kaffee sind im
Rahmen einer gesunden Ernährung
kein Problem. Kalorienärmer als Li-
monade und viel effektiver für die
Konzentration sind Mineralwasser,
Saftschorle und ungesüßter Tee.
Eine ausreichende Flüssigkeits-
zufuhr von mindestens zwei Li-
tern pro Tag hält den Kreislauf in
Schwung und fördert die Verdau-
ung. Und um nach der Schicht
in den wohlverdienten Schlaf zu
finden, sollte der letzte Kaffee
spätestens vier bis sechs Stunden
vor dem Schlafengehen getrunken
werden.
Arbeiten, wenn andere schlafen
So kommen Sie gut durch die Nachtschicht
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