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Das Gesundheitswesen ohne

Schicht– undNachtarbeit?Undenk-

bar. In Kliniken und Seniorenhäu-

sern sind Ärzte und Gesundheits-

und Kranken- oder Altenpfleger,

aber auch Techniker und andere

Berufsgruppen rund um die Uhr

im Einsatz. Viele von ihnen arbei-

ten im 24-Stunden-Schichtdienst.

Wenn Städte und Dörfer erwachen,

kommen sie nach Hause und su-

chen den erholsamen

Schlaf. Das ist nicht

immer einfach.

Möglicherweise sind

die Umstände zum

Schlafen ideal, doch

trotz Müdigkeit ist die

innere Uhr auf Wachsein

eingestellt und man be-

kommt kein Auge zu.

Dazu kommen Stör-

faktoren wie Straßen-

lärm oder Geräusche der

Nachbarn, die einem nach

einer Nachtschicht zusetzen.

Schlafmediziner sindsicheinig, dass

Schichtdienste für Ein- und Durch-

schlafstörungen, Magen-Darm-Be-

schwerden, Herz-Kreislauferkran-

kungen, Stimmungsschwankungen

oder Kopfschmerzen verantwort-

lich sein können. Doch die Mehrheit

der Schichtarbeiter verkraftet die

unregelmäßigen Arbeitszeiten recht

gut und ihr schlechter Ruf ist nicht

immer gerechtfertigt. Allerdings gilt

es, einige Verhaltensregeln zu be-

achten. Leichte Kost, Pausen auch

nachts einhalten, eine gesunde

Lebensführung, Sport, eine ge-

schützte und ruhige Schlafumge-

bung gehören dazu.

„Wer zur Arbeit geht, wenn ande-

re schlafen, bekommt vom Leben

nicht

viel mit, und

außerdem schließen sich Schicht-

arbeit und Familie aus“ – diesen

Satz kann Mark Mallmann, Alten-

pfleger im Seniorenhaus Heilige

Drei Könige und seit 20 Jahren

in seinem Beruf tätig, in seiner

Situation nicht unterschreiben.

Er ist verheiratet, hat zwei schul-

pflichtige Kinder und seine Frau ist

berufstätig. „Wenn ich nach einer

Nachtschicht nach Hause komme,

sind die Kinder in der Schule. Sie

kommen am späten Mittag nach

Hause. Dann bin ich wieder fit und

kann mich um sie kümmern.“ Das

Modell Nachtschicht korrespon-

diert in diesem Fall sehr gut mit dem

Modell Familie. Doch Mallmann

weiß um die Gesundheitsrisiken

von Schichtarbeit und stellt seine

Lebensführung darauf ein: Viel fri-

sche Luft und ausreichend Licht,

Tageslichtlampen am Arbeitsplatz,

die Schichtwechsel sind wohl über-

legt und gut geplant, das soziale

Leben – Fußballspielen, Partys,

Familienausflüge – wird

frühzeitig organisiert.

Während seiner

Arbeitszeit im Se-

niorenhaus von

20:45 Uhr bis 6:45

Uhr kommt keine

Langeweile auf. Re-

gelmäßige Pflegerund-

gänge, ein Plausch mit den Bewoh-

nern, die Zubereitung von kleinen

Snacks für demenziell erkrankte

Hausbewohner – all das lässt die

Nachtschicht schnell vorbeigehen

und beugt den Müdigkeitsphasen

vor. Mallmann ist froh, dass in der

Seniorenhaus GmbH der Cellitin-

nen nicht nur die gesetzlichen und

tariflichen Regelungen zur Schicht-

arbeit eingehalten werden, sondern

außerdem auf die Belange der Mit-

arbeiter Rücksicht genommen wird.

So kann er Arbeit und Familie gut

unter einen Hut bringen.

„Guten Morgen,

ich geh‘ jetzt schlafen“

Schichtarbeit hat nicht nur Nachteile

CellitinnenForum 1/2016

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