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GOLF TIME
|
1-2017
www.golftime.deCOVER |
INTERVIEW
ist ebenfalls so eine Legende. Ich selbst habe
zehn Turniere gewonnen, wenn man Tigers
Hero World Challenge hinzuzählt, bin aber
nicht annähernd so gut wie sie. Dennoch sagt
man mir eine erfolgreichere Karriere nach,
weil ich zwei Majors gewonnen habe.
BuBBa üBER …
freund-
schaft und rivalität
Als Tourspieler möchte ich natürlich jeden
schlagen, vergesse dabei aber nicht, worauf es
wirklich ankommt. Wenn Rory mich schlägt,
weil er einfach besser gespielt hat als ich, dann
schüttele ich seine Hand und gratuliere ihm.
Habe ich deshalb ein Problem damit, mit ihm
befreundet zu sein? Auf keinen Fall. Da wird
es hoffentlichWochen geben, in denen ich ihn
schlagen werde, und dann wieder welche, in
denen er besser sein wird. Das Wichtigste ist,
dass wir auf dem Platz versuchen, der beste
Rory und der beste Bubba zu sein. Aber wir
machen das auf eine positive Art. Ich würde
verrückt werden, wenn ich keine Freunde auf
der Tour hätte.
BuBBa üBER …
cuts und
konstanz vs. siege
Man kann drei Turniere pro Jahr gewinnen
und alle anderen Cuts verpassen, und die
große Mehrheit würde denken, man sei ein
großartiger Golfer. Die heutige Aufmerksam-
keits-Spanne reduziert sich gerade mal auf
vergangene Woche oder den Sieg eines Spie-
lers. Sogar ich vergesse manchmal schnell,
was so alles in den vergangenen Wochen pas-
siert ist. Es kam vor, dass ich das Gefühl hatte,
einfach nicht gut zu spielen, und dann erin-
nerte ich mich daran, dass ich ja bereits ein
Turnier in dem Jahr gewonnen hatte.
Als Rory vor ein paar Jahren ein paar Cuts in
Folge verpasste, stellte ihn jeder infrage. Als
er dann zwei Majors gewann, war er plötzlich
wieder der Größte.
Als ich das Masters 2012 gewann, sprach
man davon noch am Montag, am Dienstag
ging es aber schon wieder um das nächste
Turnier.
BuBBa üBER …
die heraus-
forderung medien
Man möchte meinen, die größten Herausfor-
derungen als Tour-Pro begegneten einem auf
dem Platz. Tatsächlich sind es aber vor allem
die äußeren Einflüsse, die es auf der Tour zu
meistern gilt.
Das Problem mit den Medien hier in den
Staaten ist, dass sie inzwischen am liebsten
24 Stunden am Tag Golf senden möchten
und daher das Programm irgendwie füllen
müssen. Da kann es schon einmal vorkom-
men, dass der Kampf um den Cut ausführ-
licher diskutiert wird als ein späterer Sieg.
Ich habe bei der U.S. Open und der Open
Championship jeweils die letzten beiden Cuts
verpasst, also denken die Leute, dass ich bei
diesen Turnieren einfach schlecht bin. Ich
kann aber wiederum nicht ganz so schlecht
sein, immerhin habe ich zweimal das Masters
gewonnen.
Aber den Medien geht es nur um Ver-
käufe, und das geht besser, wenn man über
Negatives berichtet. Wenn Bubba Geld an
eine Stiftung spendet, dann ist das nicht so
spannend, wie wenn er seinen Schläger aus
Zorn schmeißt. Das ist es, was die Aufmerk-
samkeit der Menschen erregt.
BuBBa üBER …
jenen
berühmten frankreich-triP
Anm. d. Red.:
Als Watson bei der Open de
France 2011 den Cut verpasste, hatte er sich
angeblich im Nachgang öffentlich über das
Verhalten der Zuschauer beschwert sowie die
Sicherheitsvorkehrungen auf dem Le National
kritisiert. Er wurde wegen diverser Äußerun-
gen düpiert, als er von „dem großen Turm“
(Eiffelturm), dem „großen Gebäude, das
mit ‚L’ anfängt“ (Louvre) und dem „großen
ein lAnger,
harter Weg
Bubbas Weg an die Spitze ist
von zahlreichen Höhen und
nur wenigen tiefen gesäumt.
Watson wechselt ins Profi-
lager, wird am ende des
Jahres 63. auf der nation-
wide Tour. die Bilanz: Zwei
Top-10-ergebnisse und
13 von 21 Cuts geschafft
Hochzeit mit Angela,
ihres Zeichens ehe-
malige Basketballerin.
Sie lernten sich auf
dem College in Georgia
kennen
Bubba erspielt sich
durch seinen 21. Platz
in der nationwide Tour-
Geldrangliste die Spiel-
berechtigung für die
kommende Saison auf
der PGA Tour
Gleich bei seinem ersten Turnier auf der PGA Tour, der
Sony Open in Hawaii, macht Watson mit einem 407-Yards-
drive sowie dem 4. Platz auf sich aufmerksam. er beendet
die Saison auf dem 90. rang und führt zudem auch die
driving-distanz-rangliste mit 319,6 Yards an
Qualifikation
für die Tour
Championship. im
FedexCup belegt
Watson am ende
Platz 30
»Ich MöchTE dEN MENschEN
als guTER MENsch IN
ERINNERuNg BlEIBEN.
WEN küMMERT Es daNN
Noch, oB Ich EIN guTER odER
schlEchTER golfER WaR?«
raus mit den
emotionen:
Bubba bei
seinem Sieg
2014 in China
2003
2004
2005
2008
2006