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Thermophysikalische Besonderheiten bei der Therapie

mit Peloiden,

J. Kleinschmidt

Labordiagnostik bei Hyperthermie,

M. Herold und R. Günther

Bei den Peloiden spielen die besonderen thermophysikalischen Eigenschaf-

ten eine wesentliche Rolle für den therapeutischen Effekt. Aus diesem Grund

wurden zu Beginn des Symposiums die Grundlagen der physiologischen

Thermoregulation rekapituliert. Im zweiten Referat ging der Hydrogeologe

J. E. Goldbrunner auf die interessante Thematik der Geologie der Moore ein.

Die Moore sind die Lagerstätte für Torf und wenn Torfe bzw. andere Sedimente,

die durch geologische Vorgänge entstanden sind, für therapeutische Zwecke

verwendet werden, wird von Peloiden gesprochen. Angesichts der großen Zahl

von unterschiedlichen Peloidarten spielt die Peloidanalytik eine große Rolle.

Dazu sprach A. J. Stehlik, der zu dieser Zeit führende Analytiker für ortsge-

bundene natürliche Heilvorkommen in Österreich, dessen Bekanntheitsgrad

auch in den Nachbarländern Österreichs groß war.

Im nächsten Referat befasste sich W. Schnizer vom Institut für Medizini-

sche Balneologie und Klimatologie der Univ. München mit der Thematik von

Wärmewirkungen auf Hormone. Auch diese Thematik steht in Zusammenhang

mit den thermophysikalischen Eigenschaften der Peloide.

Eine nach wie vor aktuelle wissenschaftliche Diskussion befasst sich mit der

Frage, ob bei den Peloidanwendungen nur die thermophysikalischen Eigenschaf-

ten relevant sind oder ob auch die sehr große Zahl von chemischen Inhalts-

stoffen diesbezüglich eine Rolle spielt. Mit dieser Fragestellung befasste sich

das Referat von I. Eichler, die über viele Jahre für die gesetzliche Zulassung

von Pharmaka und natürlichen ortsgebundenen Heilvorkommen in Österreich

zuständig war.

Von großer Bedeutung sind in der Kurmedizin auch die praktischen Aspekte.

Über die Praxis der Peloidanwendungen sprach die damalige ärztliche Leiterin

des Kurzentrums in Bad Tatzmannsdorf L. Schmid.

Zur Sprache kamen dabei Details der Torfgewinnung, der Aufbereitung, der

Anwendungsformen und die wichtigsten Heilanzeigen der Peloide. Zu diesen

Heilanzeigen zählen auch verschiedene gynäkologische Erkrankungen. Dieses

Thema wurde von H. Baatz aus Bad Pyrmont, dem Leiter des Arbeitskreises

für die Balneologie gynäkologischer Erkrankungen in der BRD, ausführlich

behandelt.

Ein ausführliches und grundlegendes Referat von J. Kleinschmidt von der

Univ. München, einem Experten auf dem Gebiet der Peloide, betraf die bereits

erwähnten besonderen thermophysikalischen Eigenschaften der Peloide. Diese