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CellitinnenForum 3/2016
An der ‚Straße der Romanik‘ lassen
sich an 65 Stationen 80 romanische
Baudenkmäler bewundern. Sie
haben den Jahrhunderten und der
50-jährigen DDR-Verwahrlosung
getrotzt. In fast jedem kleinen Dorf
gibt es wunderschöne Kirchen, die
dank großzügiger Mittel der Stiftung
Denkmalpflege, aber auch dank
des wirklich rührigen Engagements
örtlicher Fördervereine saniert und
restauriert werden.
Die Bedeutung des Kurfürstentums
Brandenburg als wichtiger Be-
standteil des Heiligen Römischen
Reiches spiegelt sich aber nicht nur
in den Sakral- und Repräsentativ-
bauten wider. Stendal, Gardelegen
und Salzwedel, die größten Städte
der Altmark, gehörten ebenso wie
Tangermünde, Osterburg, Seehau-
sen und Werben der Hanse an. In
ihrer Blütezeit, zwischen dem 13.
und 15. Jahrhundert, traten sie,
im ‚Altmärkischen Städtebund‘
zusammengeschlossen, als Ein-
heit bei den Hansetagen auf und
verstanden es so, ihre Interessen
zu vertreten. Blutig ausgetragene
Aufstände gegen die vom Kur-
fürsten eingeführte Bier-Ziese, eine
historische Form unserer heutigen
Alkoholsteuer, läuteten das Ende
der altmärkischen Hansestädte ein
und schließlich ihr Versinken in die
Bedeutungslosigkeit.
Option für die Zukunft
Mittlerweile blühen einige Orte
und eine beträchtliche Zahl an
Baudenkmälern in der Altmark,
aber auch auf der anderen Seite
der Elbe wieder auf. Setzt man
mit einer der vielen Fähren über
den Fluss, dann bieten Schloss
Ludwigslust, Residenz der Meck-
lenburg-Schweriner Herzöge im 18.
und 19. Jahrhundert, die Hanse-
stadt Havelberg, in der im letzten
Jahr ein Teil der ‚BuGa Havelland‘
stattfand, oder Kloster Jerichow,
mit seiner beeindruckenden Kirche
und dem weitläufigen Klostergar-
ten, lohnende Ausflugsziele. Das
Strandbad am Arendsee oder der
Die St. Nikolaus-Kirche in Beuster
Roland – Symbol der Hanse
Rathaus Tangermünde
Hansestadt Tangermünde
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