die Eingriffe an unseren modernen
Katheteranlagen am St. Vinzenz-
Hospital erfolgen.
Was sind noch weitere Zukunfts-
felder der Kardiologie?
Der gesamte Bereich der so-
genannten Telekardiologie wird
eines dieser, aus mehreren Grün-
den ständig wachsenden Zukunfts-
felder sein. Schon jetzt besteht am
St. Vinzenz-Hospital eine enge fach-
übergreifende Zusammenarbeit mit
den niedergelassenen Kollegen, bei
der hauptsächlich Schrittmacher-
patienten oder Patienten mit ab-
zuklärenden, nur gelegentlich auf-
tretenden Herzrhythmusstörungen
über die Möglichkeiten der moder-
nen Telekommunikation beobach-
tet und im Bedarfsfall sehr schnell
einer Therapie zugeführt werden
können. Die Patienten werden
so gemeinsam mit den ambulant
betreuenden Ärzten im Rahmen
eines 24-Stunden-
Rundum-Monito-
rings auch nach der
Krankenhaus-Be-
handlung noch weiter
begleitet. Ebenso werden Therapie-
strategien gemeinsam besprochen.
Krankenhauseinweisungen können
häufig vermieden werden, weil
Dekompensationen und längere
Phasen später nur aufwändiger
einzustellender Herzrhythmusstö-
rungen frühzeitig erkannt werden.
Die Schrittmachersysteme werden
komplexer, die technischen Mög-
lichkeiten der differenzierten, an die
individuellen Patientengegebenhei-
ten und -wünsche angepassten
Parametereinstellungen des Mo-
nitorings werden spezifischer, und
unsere Patienten werden grund-
sätzlich älter. Dadurch sehen wir
auch viel mehr bedeutsame Herz-
erkrankungen im Alter, die auch alle
mit der gleichen Sorgfalt betreut
werden sollten wie bei jüngeren
Patienten.
Die Telekardiologie wird ein Zu-
kunftsfeld am St. Vinzenz-Hospital
sein und weiter ausgebaut werden.
Dies stellt für uns auch unter wis-
senschaftlichen Aspekten eine
wichtige Entwicklung dar.
Derzeit stellen wir alle unsere Be-
funde bei Patienten mit einer Pump-
leistungsschwäche des Herzens
zusammen. Aus den Ergebnissen
der teilweise über viele Jahre be-
obachteten Patienten erhoffen wir
uns grundlegende Erkenntnisse
über die Effektivität einzelner The-
rapiemaßnahmen. Auf dem Boden
dieser eigenen Erfahrungen ist eine
sogenannte ‚Multicenter‘-Zusam-
menarbeit geplant, in der – wissen-
schaftlich begleitet – eine solche
Versorgungsforschung kontinuier-
lich und langfristig als überregionale
Qualitätssicherungsinitiative etab-
liert werden soll.
Was ist Ihr persönliches Stecken-
pferd in der Kardiologie?
Grundsätzlich bietet die gesamte
Kardiologie mit allen Teilaspekten
während meiner Zeit als Arzt immer
Der neueste Linksherzkathetermessplatz ...
... gesegnet von Rainer Kardinal Woelki
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CellitinnenForum 3/2016
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