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JURISPRUDENCE

104

forum

poenale

2/2008

actes commis à l’étranger (c.5.2). Les frais de la détention préven­

tive déjà accomplie et imputée sont à la charge du condamné. Ils

ne peuvent être assimilés aux frais d’exécution de la peine. Le fait

notamment que le condamné a été privé de sa liberté ne représen­

te pas un motif particulier de remise des frais au sens de l’art. 172

al. 1 PPF (c.7). (Résumé de la rédaction)

Art. 19 n. 1, art. 19 n. 4 LStup, art. 172 cpv. 1, 246 cpv. 1 PP: con-

corso in caso di più infrazioni alla legge sugli stupefacenti; one-

re delle spese in caso di carcerazione preventiva.

Ogni singolo atto elencato all’art. 19 n. 1 LStup rappresenta un

reato autonomo. Essi rappresentano diverse fasi di sviluppo del­

la medesima attività delittuosa. Di conseguenza, ogni singola tap­

pa in cui è suddiviso nella fattispecie in esame, il trasporto di dro­

ga dall’estero in Svizzera raffigura una diversa fase di un

complesso d’azioni unitario che include anche gli atti commessi

all’estero (consid. 5.2). Le spese della carcerazione preventiva già

sofferta e computata devono essere poste a carico del condanna­

to. Esse non possono essere equiparate alle spese di esecuzione

della pena. In particolare, il fatto che il condannato sia stato pri­

vato della libertà, non rappresenta una ragione speciale in consi­

derazione della quale concedere la dispensa dall’obbligo di sop­

portare le spese ai sensi dell’art. 172 cpv. 1 PP (consid. 7).

(Regesto a cura della Direzione della rivista)

Sachverhalt:

X., Y. und Z. fuhren Mitte März mit einem Fahrzeug in

den Kosovo, wo Dritte rund 10 kg Heroingemisch im Fahr­

zeug versteckten, mit dem die Beschwerdeführer sodann

nach Deutschland fuhren. In Deutschland wurden die Dro­

gen aus dem Fahrzeug ausgebaut, gelagert und schliesslich

wieder in den Wagen eingebaut. Das mit Drogen bepackte

Fahrzeug wurde sodann in die Schweiz transportiert, wo die

Drogen an den Abnehmer weitergegeben werden sollten.

Das Bundesstrafgericht hat X. und Y. als Mittäter der qua­

lifiziertenWiderhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz

im Sinne von Art. 19 Ziff. 1 und 2 lit. a BetmG und Z. als

Gehilfin zu dieser Tat für schuldig befunden. Es hat ange­

nommen, die einzelnen eingeklagten Tathandlungen beträ­

fen verschiedene Stufen des illegalen Drogenhandels und lie­

ssen sich in ein einheitliches Geschehen einordnen. Die

Bundesanwaltschaft rügt mit ihrer Nichtigkeitsbeschwerde

eine Verletzung von Art. 19 Ziff. 1 i.V.m. Art. 19 Ziff. 4

BetmG und macht insbesondere geltend, das Bundesstraf­

gericht habe den angeklagten Sachverhalt zu Unrecht auf

die Tathandlungen der Beförderung der Drogen auf dem Ge­

biet der Schweiz beschränkt.

Des Weiteren rügt die Bundesanwaltschaft, dass die Vor­

instanz die Kosten der Untersuchungshaft und des vorzeiti­

gen Strafvollzuges nicht den Beschwerdegegnern auferlegt,

sondern beim Staat belassen hat. Das Bundesgericht hat die

Beschwerde zum Schuldspruch abgewiesen und zum Kos­

tenpunkt gutgeheissen.

Aus den Erwägungen:

[…]

5.

5.1 Gemäss Art. 19 Ziff. 4 BetmG ist der Täter nach den

Bestimmungen der Ziffern 1 und 2 derselben Bestimmung

auch strafbar, wenn er die Tat im Ausland begangen hat, in

der Schweiz angehalten und nicht ausgeliefert wird, und die

Tat auch am Begehungsort strafbar ist. Die Norm begrün­

det die Zuständigkeit der Schweizerischen Gerichtsbarkeit

für im Ausland begangene Widerhandlungen gegen das Be­

täubungsmittelgesetz. Nach der Rechtsprechung enthält sie

eine zwischen dem reinen Universalitätsprinzip und der

Übernahme der Strafverfolgung nach Art. 85 IRSG liegen­

de Regelung (BGE 116 IV 244 E. 3a; 118 IV 418 E. 2a).

Die Widerhandlungen gegen Art. 19 Ziff. 1 Abs. 1–6

BetmG sind als abstrakte Gefährdungsdelikte ausgestaltet

(BGE 117 IV 58 E. 2; 118 IV 200 E. 3f). Sie gelten grund­

sätzlich am Ort der abstrakt gefährlichen Handlung bzw.

am Ort, wo sich das unerlaubte Verhalten ereignet hat, als

im Sinne von Art. 7 Abs. 1 StGB verübt (vgl. Urteil des

Kassationshofs 6P.19/2003 vom 6.8.2003 E. 12.1; ferner

Schönke/Schröder/Eser, Strafgesetzbuch, Kommentar,

27. Aufl. 2001, § 9 N 6).

Im zu beurteilenden Fall haben die Beschwerdegegner die

vom Kosovo in die Schweiz transportierten illegalen Betäu­

bungsmittel auch auf dem Hoheitsgebiet der Schweiz beför­

dert, so dass sich die Zuständigkeit der Schweizerischen Ge­

richtsbarkeit aus Art. 3 Ziff. 1 Abs. 1 StGB ergibt. Ob für die

im Ausland begangenen Tathandlungen etwas anderes gilt,

hängt davon ab, ob der gesamte den Beschwerdegegnern an­

gelastete Drogentransport als einheitlicher Handlungskom­

plex aufzufassen ist oder ob die einzelnen Tathandlungen für

sich je als eigenständige, in sich abgeschlossene Widerhand­

lungen gegen das Betäubungsmittelgesetz anzusehen sind.

Von letzterem geht die Beschwerdeführerin aus, wenn sie gel­

tend macht, soweit die Vorinstanz die Auslandtaten nicht be­

urteile, erledige das angefochtene Urteil den angeklagten Ver­

fahrensgegenstand nicht erschöpfend.

5.2

5.2.1 Die Bestimmung von Art. 19 Ziff. 1 BetmG stellt

sämtliche Formen einer Beteiligung am unbefugten Drogen­

verkehr, von der Produktion und der Verbreitung bis hin

zum Erwerb, sowie blosse Vorbereitungshandlungen hiezu

unter Strafe (Peter Albrecht, Die Strafbestimmungen des

Betäubungsmittelgesetzes [Art. 19–28 BetmG], 2. Aufl. Bern

2007, Art. 19 N 3 f.). Als Handlungen, welche eine Gefahr

des – im weitesten Sinne – Inverkehrbringens von Drogen

und damit für die menschliche Gesundheit begründen, nennt

die Bestimmung in Abs. 2–5 namentlich das Herstellen und

Verarbeiten, das Lagern, Befördern sowie die Ein- und Aus­

fuhr, das Anbieten, den Verkauf, die Vermittlung und die Ab­

gabe sowie den unbefugten Besitz und Erwerb. Den in Art.

19 Ziff. 1 BetmG aufgeführten einzelnen Tathandlungen

kommt nach der gesetzlichen Ordnung die Bedeutung eines