Aus dem modernen Gesund-
heitswesen ist die Physiotherapie
nicht mehr wegzudenken. Im all-
gemeinen Sprachgebrauch wird
der Begriff dabei häufig synonym
zur ‚Krankengymnastik‘ verwen-
det. Das Einsatzgebiet der Physio-
therapie geht jedoch weit darüber
hinaus, denn nicht nur bereits be-
stehende Erkrankungen werden
behandelt, auch die Prävention,
also Maßnahmen, die Neu-Erkran-
kungen vorbeugen sollen, gehört
zur modernen Physiotherapie.
An allen Krankenhäusern der Stif-
tung der Cellitinnen zur hl. Maria
gibt es Abteilungen für Physiothe-
rapie. Dort werden die Patienten
ihrem Krankheitsbild entsprechend
frühestmöglich mit therapeutischen
Maßnahmen begleitet, je nach Er-
krankung mit unterschiedlicher
Zielsetzung. Neben der physiothe-
rapeutischen Betreuung rund um
einen stationären Aufenthalt in den
Krankenhäusern gibt es im Verbund
der Stiftung zusätzliche Einrichtun-
gen, die sich auf die Prävention
und die Rehabilitation spezialisiert
haben. Dazu gehören in Wuppertal
die Klinik für Geriatrische Rehabi-
litation am Petrus-Krankenhaus
und das Regionale Therapiezen-
trum (RTZ) mit seinen drei Stand-
orten in Wuppertal-Barmen und
-Elberfeld.
In Köln befindet sich am Standort
des St. Marien-Hospitals neben der
Klinik für Geriatrische Rehabilita-
tion und der Fachübergreifenden
Frührehabilitation auch das Neu-
rologische Therapiecentrum (NTC)
und am Heilig Geist-Krankenhaus
die ProPhysio. Wie auch das RTZ
in Wuppertal bietet die ProPhysio
nicht nur therapeutische Leistun-
gen im Rahmen einer akuten oder
chronischen Erkrankung, sondern
auch Angebote zu Prävention und
Fitness.
Mit der Physiotherapie setzt sich
auch die Wissenschaft auseinan-
der. Prof. Dr. Birgit Schulte-Frei ist
Dekanin im Fachbereich Gesund-
heit und Soziales an der Hoch-
schule Fresenius in Köln und hat
die wissenschaftliche Leitung der
ProPhysio inne. Sie beschäftigt sich
seit langem damit, wie die neuesten
Erkenntnisse der Forschung ihren
Weg in den therapeutischen Alltag
finden. „Die moderne Physiothera-
pie ist nicht mehr zu vergleichen mit
der Krankengymnastik der Vergan-
genheit. Insbesondere im letzten
Jahrzehnt hat sich viel getan“, so
Prof. Schulte-Frei. „Dazu gehören
leitliniengestützte Therapie und
standardisierte Befundung genau-
so wie regelmäßige Fortbildungen
und vernetztes, interdisziplinäres
Arbeiten. Diese besonders hohe
Qualität können wir über unsere Zu-
sammenarbeit mit der Hochschule
sichern“, erläutert die Professorin.
„Das bedeutet natürlich auch eine
große Verantwortung gegenüber
unseren Patienten. Denn sie sind es
ja, um die es in unserer alltäglichen
Arbeit geht.“
Fit durch Physiotherapie
Behandlungsmethoden können präventiv wirken oder heilen
4
CellitinnenForum 1/2017
Titel | Thema