normal magazin nummer23 winter

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lberg

magazin

Winter 2018/2019

Titelseite: Plakat des Illustrators Mads Berg im Auf- trag von Engelberg- Titlis Tourismus. Frontcover: A poster by Illustra- tor Mads Berg on behalf of Engelberg- Titlis Tourism.

EVENT HIGHLIGHTS IM WINTER

Inhaltsverzeichnis Contents

CANDLELIGHT DINNER Geniesse mit deinen Liebsten einen gemütlichen Abend mit Fondue chinoise im Panorama-Restaurant auf dem TITLIS. Samstags, einmal monatlich bei Vollmond

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Auf zwei Kufen nach Amerika Cut ting ice with the Americans

TITLIS EARLYBIRD Wenn andere noch in den Federn liegen, ziehst du bereits die ersten Kurven über die frisch präparierten Pisten von Stand nach Trübsee. Anschliessend gibt’s ein feines Frühstücksbuffet im Berghotel Trübsee. Die erste Bergfahrt ist um 7 Uhr. 12. Januar, 9. Februar, 9. März und 13. April 2019

8 fokus | focus

Wo Olympiasiegerinnen aufwachsen The home of champions

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«Angst ist ein guter Begleiter» A hea lthy dose of fear

TITLIS NIGHTRIDE Skifahren bis tief in die Nacht und auch der Rutschpark auf Trübsee ist offen. Zum Schluss geht’s mit den Skis oder mit dem TITLIS Xpress zurück ins Tal. 19. Januar, 16. Februar, 23. März 2019

18 events | nightlife

Wenn in Engelberg die Lichter ausgehen ... When night fa lls in Engelberg ...

NACHTSCHLITTELN Schlittle von 19.30 – 21.30 Uhr so oft du Lust hast von der Gerschnialp ins Tal. Package mit Fondue auf Reservation. Jeden Freitag- und Samstagabend

22 hotellerie | the hotel industry Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan

Impressum – Publishing information

From an eyesore to a sight for sore eyes

Herausgeberin – Publisher : Engelberg-Titlis Tourismus AG Redaktionsteam – Editorial team : Charles Christen, Frédéric Füssenich, Andrea Hurschler (Leitung/ head ), Marco Zemp Übersetzungen: Heather Kimber, Berlin Anschrift – Address : Engelberg-Titlis Tourismus AG Redaktion «Engelberg Magazin», Klosterstrasse 3 CH-6390 Engelberg engelbergmagazin@engelberg.ch www.engelberg.ch Gestaltung/Produktion – Design/production : WerbeTypoGrafik, Hampi Krähenbühl, Fürigen Schrift – Font : Matter Bold (© Urs Lehni); TheSerif (© FontShop) Druck – Printing : Engelberger Druck AG, Stans

26 kultur | arts+culture

MADS BERG – Zwiesprache Mads Berg and the adver tising poster tradition

30 gastronomie | food+drink Der Teufel steckt im Crystal A dev il of a place! 34 blick zurück | looking back

TRÜBSEE SATURDAY NIGHT Unter dem Trübsee-Sternenhimmel Snow- tuben oder Winterwandern. Lust auf eine Pizza aus dem Holzofen und ein Glas Wein im Lago Torbido? Die Gondelbahn bis Trübsee ist jeden Samstagabend offen. Von Weihnachten bis Ende März

WATERSLIDE CONTEST Mit Skiern, Snowboard oder einem Fun- mobil übers Wasser gleiten – dieser Event ist auch für die Zuschauer ein Spektakel. 27. April 2019 auf dem Jochpass

Die erste Sesselbahn der Schweiz The Joch Pass lif t – Switzerland ’s f irst chairlif t

38 natur | nature

Auf der Sonnenseite On the sunny side

50 shopping

Auflage – Print run : 15’000 Exemplare/ copies Abonnement – Subscription : Schweiz CHF 20.–/ Ausland CHF 30.–

Wellness für Körper und Seele A treat for body and sou l

54 seitenblicke | news 61 service

Erscheinungsdatum 2019: Mai 2019 Redaktionsschluss: 11. März 2019 Dates of publication in 2019: May 2019 The deadline for submissions is eight weeks prior to publication.

WWW.TITLIS.CH/EVENTS

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TITLIS | BERGBAHNEN, HOTELS & GASTRONOMIE 6391 ENGELBERG | SCHWEIZ | TELEFON +41 (0)41 639 50 50

Frédéric Füssenich Direktor Engelberg- Titlis Tourismus AG Frédéric Füssenich Director, Engelberg- Titlis Tourismus AG

Liebe Leserinnen und Leser

Dear Readers,

Wie kommt es, dass ein Dorf mit 4’400 Einwohnern fünf Athleten zu den Olympischen Winterspielen nach Südkorea schickt und die Athleten mit zwei Goldmedaillen zurückkehren? Oder der junge Engelberger Eishockeyspieler To- bias Geisser in der besten Hockeyliga der Welt, der NHL, verpflichtet wurde? Ob es nun an der Freude am Sport liegt, an der tollen Nachwuchsarbeit der Vereine oder der Sportmittelschule – allen Sport- lerkarrieren ist eines gemein: Sie startete auf der Klostermatte. Das Anfängerskigebiet bietet beste Bedingungen für die Stars von morgen. Von der Klostermatte ist es nicht mehr weit, um die Son- nenseite von Engelberg zu geniessen. Egal ob mit den Skiern, beimWinterwandern oder Schnee- schuhlaufen, das atemberaubende Panorama auf dem Brunni zieht jeden Gast in seinen Bann. Nimmt man den nostalgischen Tellerlift vom Brunni auf Schonegg, muss man stramme Waden haben. Der steilste Skilift der Schweiz (bis zu 48% Steigung) braucht gute Kondition. Gute Kondition brauchte man wahrscheinlich auch vor gut 70 Jah- ren, als der «Gehlift» am Jochpass eröffnet wurde. Das Prinzip setzte sich zum Glück nicht durch und kurz darauf wurde der erste Sessellift der Schweiz am gleichen Ort eingeweiht. Architektonisch hat man in Engelberg seit den 60iger Jahren so man- che Sünde begangen und das hässlichste Gebäude befand sich am Anfang des Dorfes; das Massen- lager Espen. Der Hotelier, Koch und Schafzüchter Sepp Infanger hat sich dem Projekt angenommen und nun erstrahlt der Espen in neuem Glanz. Mit Restaurant, Hotel und Gruppenunterkunft wurde aber nicht nur optisch Grossartiges geschaffen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt in unserem Klosterdorf und viel Freude beim Lesen unserer Geschichten aus Engelberg.

For a village of just 4, 400 inhabitants, Engelberg has had remarkable spor ting suc- cess. Last winter, we sent five athletes to the Olympics in South Korea, and two returned with gold medals. And aged just 19, ice hockey prodigy Tobias Geisser is now playing in the NHL – the world ’s premier ice hockey league. Much of Engelberg’s spor ting prowess is down to guaranteed snow on our doorstep, the beau- tiful surroundings that make getting active outdoors an absolute pleasure, and the excel- lence of our spor ts clubs and Spor tmittelschule. But the careers of all our top athletes star ted on the Klostermatte – a ski area for children that of fers perfect conditions for the stars of tomorrow. From the Klostermatte it’s not far to Engelberg’s sunny side – the Brunni. These sun- drenched slopes and gorgeous views enchant skiers and hikers alike. If you want to take the historic surface lif t from the Brunni up to Schonegg you’ ll need good calf muscles – with a gradient of 48 percent, this is the steepest such lif t in Switzerland. Seventy-five years ago the Joch Pass got its first surface lif t – which was also used by hikers to help them (sor t of!) up the slope in the summer. Thankfully, it was soon upgraded – and became Switzerland ’s first chairlif t. Engelberg has committed a few architectural gaf fes since then; perhaps the ugliest was the 1960s concrete clubhouse at the entrance to the village. Now, hotelier, chef and sheep farmer Sepp Infanger has turned the building into an appealing new facility – the Espen hotel, hostel and restaurant. I hope you enjoy your stay in Engelberg, wherever you choose to lay your head, and I wish you pleasant reading of this edition of Engelberg Magazin.

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Herzliche Grüsse

Best wishes

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In der U20-Nationalmannschaft ist Geisser Stammspieler. Dank seinen starken Leistungen durfte er aber bereits in der A-Nati die WM-Vorbereitung 2018 mitmachen (Foto: SIHF). Tobias is a regular player in the U20 national team but his impressive performance put him in the senior national team during preparations for the 2018 World Cup. (Photo: SIHF)

Ausführliches Interview mit Tobias Geisser nach seiner Ver- tragsunterschrift in Washington. In-depth interview with Tobias Geisser after he signed his contract in Washington

Auf zwei KufennachAmerika Cutting ice with the Americans Text: Andrea Hurschler

Vor Tobias Geisser schaffte es noch nie ein Engelberger in die höchste Schweizer Eishockey- liga. Jetzt strebt der 19-Jährige sogar nach noch Höherem: Er will sich bei den Washington Capitals in der besten Liga der Welt, der NHL, durchsetzen. Der junge Engelberger legte bis anhin eine Traumkarriere hin: Nach seinen Jahren beim EHC Engelberg-Titlis wechselte er mit 13 Jahren zum EV Zug. Schon früh kam er bei der «EVZ Academy» in der NLB zum Einsatz und durfte bei zahlreichen Einsätzen NLA-Luft schnuppern. In der vergange-

meiner Zeit in Zug bei meinen sonntäglichen Besuchen mit meiner Familie spazieren gegangen bin, merkte ich, wie frisch die Luft hier oben ist.» Früher genoss er diese gerne auch beim Skifahren, «doch das ist für Profis vertraglich verboten.» Eis- hockey war für den polysportiv aufgewachsenen Geisser immer die Nummer eins. Sein Vater ist Eis- meister im Sporting Park und selbst ehemaliger Eishockeyspieler. Durch ihn kam er erstmals mit dem Eis in Kontakt. «Mir gefiel als kleiner Junge nicht nur das Hockeyspiel, sondern insbesondere auch die Ausrüstung», erzählt Geisser lachend.

nen Saison erhielt er in der NLA einen Profivertrag und wusste sich dort zu behaupten. So sehr, dass der Schweizer U20-Nati- onalmannschaftsspieler für die A-Nati aufgeboten wur- de – und sogar beim Stanley

Er hatte stets Freude am Spiel und stach in allen Mannschaf- ten heraus. Deshalb durfte er oftmals bei den älteren Jungs mitmachen. Durch seine star- ken sportlichen Leistungen drängte sich mit 14 Jahren ein

Tobias Geisser arbeitet hart dafür, sich in der NHL eta- blieren zu können.

Cup Sieger von 2018, den Washington Capitals, einen Einstiegsvertrag über drei Jahre erhielt. In der NHL zu spielen, ist für einen Schweizer Eishockeyspieler eine Besonderheit – seit 1987 schafften dies noch keine 50 Eidgenossen. «Ich gehe jedoch davon aus, dass mein Weg zunächst über die AHL (zweithöchste Liga Amerikas) führen wird», meinte Geisser kurz vor seiner Abreise – und sollte damit recht behalten. Mit seinem Einstiegsvertrag Vertrag ist er der Organisation der Washington Capitals ange- gliedert, kann aber zwischen der NHL sowie dem Farmteam in der AHL, den Hershey Bears, hin- und hergeschoben werden. Seit September versucht er sich mit guten Leistungen bei den Hershey Bears für einen früheren oder späteren NHL-Einsatz aufzudrängen. «Ich versuche einfach dort gut zu spielen, wo ich gerade bin», sagte der bescheiden gebliebene Geisser unaufgeregt. In den USA vermisst der 193 cm grosse Modellathlet nicht nur seine Familie, sondern auch die Engelberger Luft. «Wenn ich während

schulischer Wechsel auf: Von der Stiftsschule stieg er auf die Sportmittelschule Engelberg um. Die Schule mit der flexiblen Zeiteinteilung habe ihm das Leben – Schule in Engelberg und Sport in Zug – enorm erleichtert. «Ohne die Sportmittel- schule wäre die Doppelbelastung nicht möglich gewesen.» Dass es der Engelberger überhaupt einmal so weit schaffen könnte, glaubte er trotz der schrittweisen Steigerung nicht. «Mein Ziel war es lange, mit dem Hockey mein Studium finanzieren zu können.» Sprich: Mit dem Lohn eines Erstligisten hätte er auf einen Studentenjob verzichten können. Ein Studium und die erste Liga sind nun weit weg und man darf gespannt sein, was der sympathische Mann in seiner noch jun- gen Karriere alles erreichen wird. Seinem Traum, einmal den Stanley Cup zu gewinnen, ist er mit seinemWechsel nach Washington jedenfalls schon einen grossen Schritt nähergekommen.

www.washingtoncaps.com www.hersheybears.com

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Beim EV Zug gelang Tobias Geisser in der Saison 2017/18 der Durchbruch in der NLA (Foto: Felix Klaus). While playing for EV Zug, Tobias Geisser made it into the Swiss A league in the 2017/18 season. (Photo: Felix Klaus)

Tobias Geisser im Dress der Washington Capitals während des Development Camps im Sommer 2018 (Foto: Patrick McDermott/Washington Capitals Photography). Tobias Geisser in his Washington Capitals uniform at a development camp in summer 2018 (Photo: Patrick McDermott / Washington Capitals Photography)

Tobias Geisser was the first Engelberg native to make it into the top flight of Swiss ice hockey. Now, the six-foot-four 19-year-old is aiming even higher. Earlier this year he signed a contract with the Washington Capitals – a team in the NHL, the world’s premiere ice hockey league. At the age of just 19, Tobias Geisser a lready has quite a career behind him. The Engelberg native star ted out at EHC Engelberg- Titlis, switching to EV Zug at the age of 13. As a member of the team’s EVZ Academy, he played in the Swiss B league f rom a young age and

a stroll with my family, I rea lly noticed how f resh the air is up here.” He used to enjoy hit- ting the slopes on skis, but as a professiona l ice hockey player he is now contrac tua lly forbidden to do that. Ice hockey was a lways Tobias’ favourite spor t of the many he prac- tised growing up. His father is the “Eismeister” (ice rink maintenance manager) at the Spor t- ing Park and used to play ice hockey himself. That ’s how Tobias got into the spor t. His father wou ld take the lit tle boy a long with him, and back then he loved the gear and equipment

even had severa l oppor tuni- ties to show of f his skills in the A league. Last season, he signed an A league profes- siona l contrac t and went on to per form conv incingly. As an U20 nationa l player,

even more than the spor t itself. Young Tobias’ ta lent quick ly began to stand out and so he was of ten a llowed to play with the older boys. At the age of 14 he switched schools, mov ing f rom

Tobias Geisser is working hard to establish himself in the NHL.

he was of fered a place in the senior nationa l team – and then a lso signed a three-year entr y- level contrac t with 2018 Stan ley Cup cham- pions, the Washing ton Capita ls. And that is no mean feat – since 1987 fewer than 50 Swiss nationa ls have made it into an NHL team. Shor tly before set ting of f for America, however, Tobias pointed out that he is likely to spend much of his time play ing in the AHL , the primar y developmenta l league for the NHL . His contrac t incorporates him into the Wash- ing ton Capita ls organisation, meaning that he can be deployed in the NHL team or in its AHL af f iliate, the Hershey Bears, as the coach decides. “I will just tr y to play well wherever I am,” Tobias says ca lmly. Tobias is ver y modest despite his high level of success so far, but his chance to shine is sure to come sooner or later. Over in the US, Tobias doesn’ t just miss his family, he a lso misses the mountain air of Engelberg. “When I was in Zug and wou ld come back to Engelberg on Sundays and take

the Stif tsschu le to the Spor tmit telschu le, which was able to f ur ther promote his ath- letic abilities. With its f lex ible schedu le, the spor ts academy made his life much easier, as at that time he was still at tending school in Engelberg but play ing his spor t over in Zug. Tobias never believed he wou ld make it this far, despite his steady upward climb to date. “For a long time, my primar y objec- tive was to be able to f inance my studies through hockey.” As a player in Switzerland ’s A league he wou ld have earned enough to avoid hav ing to take on a student job. In the meantime, he has far outstripped those career aims. It will be fascinating to see what he achieves nex t. His u ltimate goa l is to play in the team that wins the Stan ley Cup – and with his move to Washing ton he has taken a giant stride towards rea lising that dream.

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WoOlympiasiegerinnenaufwachsen The home of champions Text: Andrea Hurschler, Fotos: Oskar Enander

«Das olympischste Dorf der Schweiz» titelte der Tagesanzeiger im Januar 2018 über Engelberg. Denn an den Olympischen Spielen 2018 in Südko- rea stellte es stolze fünf Teilnehmer. Zwei davon kehrten gar mit einer Goldmedaille nach Hause zurück. Bereits 2014 war die Freude über das Engelberger Olympiaaufgebot gross: Mit Fabian Bösch (Freestyle), Denise Feierabend, Domi- nique und Michelle Gisin (alle Ski Alpin) waren vier Engelberger Athleten in Sotschi mit dabei. Regelrechte Euphorie löste Dominique Gisin aus,

zutreten. Oftmals sind die Eltern sportbegeistert und geben ihrem Nachwuchs diese Freude weiter. Generell wachsen in Engelberg viele junge Leute polysportiv auf. Die Anzahl der Sportver- eine im Dorf mit 4’400 Einwohnern ist hoch: von Langlauf über Eiskunstlaufen und Tennis bis hin zu Seilziehen ist vieles möglich. Ebenfalls ein ge- wichtiger Grund ist die Sportmittelschule. Nicht selten würde wohl eine Karriere daran scheitern, wenn das Kind nicht im eigenen Ort eine derart renommierte Sportschule – zwei aktuelle und 14 ehemalige Schüler waren in Südkorea mit dabei – besuchen könnte. Die Bekanntheit und Bösch sowie Michelle und Marc Gisin werben zusammen für das Olympiadorf Engelberg. «Alle waren sofort davon begeistert, als Markenbot- schafter auftreten zu können», sagt Marco Zemp, Marketingleiter bei Engelberg-Titlis Tourismus. Sie sollen vermitteln, dass dank der Schneesi- cherheit in Engelberg nicht nur beste Bedingun- gen für eine erfolgreiche Sportlerkarriere, son- dern auch für Hobbysportler, herrschen. Die fünf Olympioniken für die Kampagne zu motivieren, war einfach. Schwieriger wurde es mit einer Ter- minfindung für das Fotoshooting. Fünf Athleten, drei verschiedene Sportarten und das dichte, in- dividuelle Wettkampf- und Trainingsprogramm jedes einzelnen: «Wir mussten deshalb alle sepa- rat ins Fotostudio einladen und das Gruppenfoto am Computer arrangieren», so Zemp. Auch wenn für das Foto etwas nachgeholfen werden muss- te: Alle fünf stehen hinter Engelberg. Denn sie wissen, was sie ihrem Dorf – «dem olympischs- ten Dorf der Schweiz» – zu verdanken haben. Begeisterung rund um die En- gelberger Olympioniken nutzt nun auch Engelberg-Titlis Tourismus für sich. Lena Häcki, Denise Feierabend, Fabian

Die fünf Engelberger Athleten an den Olympischen Spielen in Pyeongchang (v.l.): Fabian Bösch, Denise Feierabend, Marc Gisin, Michelle Gisin und Lena Häcki. The five Engelberg athletes who competed in Pyeongchang: (from left) Fabian Bösch, Denise Feierabend, Marc Gisin, Michelle Gisin, Lena Häcki

als sie in der Abfahrt sensatio- nell Gold holte. Das Dorf stand Kopf und war ungeheuer stolz. Dass es noch besser werden könnte, wagte sich damals wohl niemand zu erträumen. Doch die Olympischen

Die fünf Olympioniken von 2018 werben stolz für ihr Engelberg.

Spiele 2018 toppten nochmal alles. Dominique Gisin war inzwischen zurückgetreten. Den- noch vertraten gleich fünf Engelberger in Südkorea die Schweiz: Michelle und Marc Gisin (Ski Alpin), Denise Feierabend, Fabian Bösch und Lena Häcki (Biathlon). Zwei davon kamen als Olympiasiegerinnen nach Hause zurück! Michelle Gisin gewann die Kombination, Denise Feierabend den Team-Event. Lena Häcki wusste ebenfalls zu überzeugen und holte sich zwei Olympische Diplome (Einzel und im Team). Natürlich wurde wieder gejubelt und ge- feiert – und nicht selten wurde man als Engelber- ger auf die Dichte an Spitzensportlern angespro- chen. Den einen Grund dafür gibt es nicht – es ist wohl eine Kombination aus vielen förderlichen Elementen. Dass die Skipiste vor der Haustüre liegt, ist sicher ein wichtiges Kriterium. Engel- berger Kinder kommen fast schon mit Skiern an den Füssen zur Welt – später haben sie die Mög- lichkeit, dem gut organisierten und in der Nach- wuchsförderung stark engagierten Skiclub bei-

Denise Feierabend hat das Kapitel Skirennfahrerin nach der Saison 2017/18 abgeschlos- sen. Olympiasiegerin wird sie aber auf Lebzeiten bleiben. At the close of the 2017/18 season Denise Feierabend retired from competitive ski- ing, having achieved her dream of winning Olympic gold.

Fabian Bösch ist nicht nur erfolgreicher Freestyler, son- dern weiss auch mit seinen Videos auf Social Media im- mer wieder zu begeistern. Champion freestyler Fabian Bösch is famous for his remark- able video posts on social media.

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Fokus | focus

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Lena Häcki wuchs sehr polyspor- tiv auf und begann erst mit 14 Jahren mit Biathlon. Ihr gelang ein fast kometenhafter Aufstieg. Lena Häcki grew up doing lots of different sports and only settled on biathlon at the age of 14. Since then her rise has been almost meteoric.

Buchungsplattform mit Hintergrundinfos und Film über die fünf Olympioniken sowie persönlichen Ausflugstipps der Engelberger Athleten: www.engelberg.ch/schneegarantie

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“Switzerland’s most Olympic village” – that’s what daily newspaper Tages-Anzeiger dubbed Engelberg in January 2018. Five athletes from the village competed in the 2018 Winter Olym- pics in South Korea. And two of them returned home with a gold medal! Back in 2014, Engelberg was proud to send four athletes to the Olympics in Sochi: Alpine ski racers Denise Feierabend, Dominique Gisin and Michelle Gisin, and freestyler Fa- bian Bösch. Engelberg experienced a wave of euphoria when Dominique took gold af ter a spectacular downhill battle. No one could have believed that triumph would be bet- tered, but that’s exactly what happened in the 2018 Games. By then, Dominique had retired, but Engelberg remained well represented in South Ko- rea – this time by a remarkable five athletes: Denise, Michelle and Fabian were joined by Michelle’s brother Marc Gisin, also an Alpine skier, and by biathlete Lena Häcki. And this time two of the Olympians returned home with gold medals: Michelle won the women’s combined event while Denise triumphed in the mixed team event. Lena Häcki also per- formed well at the Games, with two top ten finishes, in pursuit and the women’s relay. Of course the village went wild all over again! If you come from Engelberg, you are of ten asked what it is that makes it such a breeding ground for talent. Of course, there isn’ t a single reason. Instead it’s down to a combination of various favourable elements. The fact that there are ski slopes right outside the door is cer tainly an impor tant factor. In Engelberg, children learn to ski almost before they can walk, and from a young age they have the oppor tunity to join a well-organised ski

club that works hard to promote up-and-coming talent. Of ten, the parents are passionate skiers who pass that enthusiasm on to their children. Engelberg is a village of many spor ts, and young people are encouraged to try out several: cross-country skiing, figure skating, tennis, tug-of-war, and more. There is a surpris- ing number of spor ts clubs for a place with just 4, 400 inhabitants. Another impor tant driver of talent is the Spor tmittelschule. Being able to attend such a renowned spor ts academy in one’s home town is a tremendous boost for any

budding young athlete. A to- tal of 14 alumni of the school and two current pupils were members of the Swiss Olympic team in South Korea this year. Now, the five Olympi- ans are helping to promote

The five Olympians are proud to promote Engelberg.

Engelberg as a tourist destination. “They were all delighted to be asked to be brand ambas- sadors for Engelberg,” says Marco Zemp, head of marketing at Engelberg-Titlis Tourismus. Their job is to point out to holidaymakers that Engelberg doesn’ t only provide perfect con- ditions for elite athletes, it’s also great for hobby skiers thanks to its guaranteed snow. All the athletes love their home vil- lage so it wasn’ t hard to get them involved. It was less easy to find a date for a shared pho- toshoot: five athletes, three dif ferent spor ts, and five packed training and competition schedules. “In the end we had to invite them into the studio separately and then combine the images on the computer,” says Marco. The photo may have been staged, but the fivesome’s appreciation for Engelberg is entirely genuine. They are fully aware that the excellent conditions here helped them launch their careers, and are grateful to have been raised in this home of champions.

Michelle Gisin gewann in Pyeong- chang Gold in der Kombination. Eine wunderbare Geschichte, insbesondere darum, weil vier Jahre zuvor ihre Schwester Dominique Abfahrtsgold holte. Keeping it in the family: Michelle Gisin won gold in the combined event in Pyeo- ngchang. Four years before that, big sister Dominique took gold in the downhill.

Marc Gisin kämpfte sich nach einer Kopfverletzung mit lang- wierigen Folgen zurück und sicherte sich im letzten Mo- ment noch das Olympiaticket. Marc Gisin joined the Olympic squad at the last minute. He has been fighting his way back to top form since suffering a serious head injury in 2015.

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fokus | focus

fokus | focus

Das Funkgerät ist das wichtigste Arbeitsgerät vom Pisten- und Rettungschef. Damit bleibt er mit seinem Team und allen anderen Angestellten am Berg in Kontakt. His radio is the most important tool for the head of the rescue and mountain safety service. It allows him to stay in contact with his team and all other workers on the mountain.

Am Morgen oft der Erste, am Abend einer der letzten – das bei jedem Wetter: Christoph Bissig hat einen harten Job. Often the first there in the morning and usually the last to leave in the evening – and that in all weathers: Chris- toph Bissig has a tough job.

«Angst ist einguter Begleiter» A healthy dose of fear Text: Mathias Haehl, Fotos: Bergbahnen Engelberg-Titlis

Der Pistenchef Christoph Bissig ist amMorgen oft als Erster und weit nach Pistenschluss als Letzter im Engelberger Schneeparadies unter- wegs. In seinen 29 Jahren am Berg haben er und sein Team vom Rettungsdienst Engelberg am Titlis zwei Dutzend Tote geborgen. Bissig schläft nach einem schlimmen Unfall und einer spektakulären Bergung oft schlecht und ist froh, seine Sorgen mit seinen Teamkollegen bereden zu können. Er hat grossen Respekt vor alpinen Gefahren und menschlichem Fehlverhalten – und manchmal auch Angst:

Galtiberg oder Sulz. Doch schon manch einer kam dort an seine Grenzen. Gut, wenn da wenigstens der SOS-Dienst Titlis bestehend aus 15 – auch weiblichen – Patrouilleuren um Christoph Bissig kühlen Kopf bewahrt. Und mit ruhiger Hand effizient Hilfe leistet. Oft ist das Verhalten für Bissig unverständlich: «Aus meiner Sicht nimmt die Eigenverantwortung in jeder Beziehung ab.» Auch die Marketingabteilungen der Berggebiete seien oft nicht unschuldig: «Unverantwortlich ist es, wenn man Skifahrern ein risikoloses Abenteuer im Schnee vorgaukelt.» Engelberg

«Das ist in Ordnung und auch wichtig, denn mit der richtigen Einschätzung des Risikos ist die Angst ein guter Begleiter.» Diese Angst und die reale Einschätzung der Gefahr am Berg fehlt vielen Win-

heisst Freerider willkom- men, legt aber Wert darauf, dass sie sich gut vorbereiten. Frédéric Füssenich, Direktor der Engelberg-Titlis Touris- mus AG, nennt eine konkrete Massnahme: «Bei unseren

Die Patrouilleure am Titlis arbeiten teils unter gefähr- lichen Bedingungen.

tersportlern, wenn Freerider oft kopflos und unvorbereitet über Gletscher oder bei schlech- temWetter in lawinengefährdete und fels- durchsetzte Hänge stechen. Bis an ihre Grenzen forcieren auch Carver manchmal ihr Tempo auf den harten Pisten; sie gefährden sich und ande- re. Angespornt durch waghalsige Werbefilme suchen die Wintersportler den Kick im Pulver- schnee oder beim schnellen Kurvenschneiden. Bei Tausenden von Skifahrenden, die jeden Tag auf und neben die Pisten am Titlis strömen, ereignen sich fast täglich Unfälle. Im Schnitt transportiert der SOS-Dienst Titlis 340 Verletzte pro Jahr vom Berg, jeder fünfte davon mit Hilfe der Rega. Tendenz leicht abnehmend. Christoph Bissig weiss: «Engelberg ist ein sehr sportliches Skigebiet, in dem sich viele Gäste überschätzen und sich bald auf der falschen Piste wiederfinden.» Die ammeisten gefährdeten Abfahrten – alle abseits der markierten Pisten – heissen wunderbar romantisch Steinberg und Laub,

"Snow & Saftey Days" lernen unsere Gäste von Bergführern die Gefahren neben der Pis- te kennen. Wir bieten diese Kurse gratis an und freuen uns über die grosse Nachfrage.» Christoph Bissig ist in seinen geliebten Bergen, seit er denken kann: Der 59-jährige Urner aus dem Isenthal wuchs in einem Berg- restaurant mit Seilbahn und Skilift auf und lernte Koch. Dann arbeitete er als Skilehrer in Andermatt, danach zehn Jahre lang in Neusee- land im Skigebiet Mt. Ruapehu, demmit fast 2’800 Metern höchsten Vulkan. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt er heute in Engelberg. Der Job von Christoph Bissig, der seit 1990 im Pisten- und Rettungsdienst arbeitet und seit 1998 für die Pistensicherheit im Titlisgebiet verantwortlich ist, präsentiert sich jeden Tag anders: bei Eiseskälte wie bei Sonnenschein. Das Funkgerät ist sein wichtigstes Arbeitsinst- rument, Lawinen sowie nicht korrekte Absper- rungen und Markierungen sind seine grössten Gegner. Bissig ist ein Mann mit breitem Kreuz

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Sicherheit auf der Piste – die 10 FIS-Regeln 1. Niemanden gefährden oder schädigen. 
2. Fahrweise und Geschwindigkeit dem Kön- nen und den Verhältnissen anpassen. 
3. Fahrspur der vorderen Fahrer respektieren. 
4. Überholen mit genügendem Abstand. 
5. Vor dem Anfahren Blick nach oben. 
6. An- halten nur am Pistenrand und an übersichtlichen Stellen. 
7. Auf- oder Abstieg nur am Pistenrand. 
8. Markierungen und Signale beachten. 
9. Hilfe leisten, Rettungs- dienst alarmieren. 
10. Unfallbeteiligte oder Zeugen: Personalien angeben. Slope safety – the ten FIS rules 1. Do not endanger others. 2. Adapt your speed and style to persona l ability and prevail- ing conditions. 3. Selec t your route so that you do not endanger those ahead. 4. Give plenty of space when over taking. 5. Look up and down the slopes before entering. 6. Stop on ly at the side of the piste and not where v isibility is restric ted. 7. When on foot, keep to the side. 8. Respec t signs and markings. 9. Assist in case of accidents and ca ll the rescue ser- v ice. 10. Witnesses and those involved in an accident must exchange names and addresses.

Das Team rund um Christoph Bissig ist für sichere Pisten besorgt. Christoph Bissig and his team try to make sure the pistes stay safe.

Christoph Bissig and his valiant team of moun- tain rescuers have recovered two dozen dead bodies on the Titlis to date. Christoph has been patrolling the snowy slopes of Engelberg for 29 years. He is often the first person out there in the morning, and usually the last to leave, long after the pistes close. Af ter a gripping recover y following a serious accident, Christoph Bissig of ten sleeps badly so he is glad that he can talk things over with his team. He knows the dangers in the A lps and the costs of human error all too well – and sometimes he the ability to realistically assess risks. With- out taking the proper precautions, f reeriders set of f over glaciers, rocky slopes or areas with a high avalanche risk. Some skiers also car ve at top speed on dif ficult pistes, endangering themselves and others. Inspired by daring v id- eos, some hobby ath letes get their kicks mak- ing risky moves on powder snow. During the season, when thousands of skiers f lock to the Titlis, accidents are an almost daily occurrence. The Titlis SOS ser v ice carries an average of 340 injured people of f the mountain each year. For one fif th of that number, they need the assis- tance of air rescue ser v ice Rega. Thank f ully, the number of accidents is decreasing slightly. Christoph says that in Engelberg’s ski areas some ambitious v isitors tend to overesti- mate their own abilities and end up where they shouldn’ t be. The most dangerous descents – all of f the marked pistes – are the Steinberg, Laub, Galtiberg and Sulz. People get into trouble there fairly regularly, so it ’s a good thing the 15 feels genuinely frightened. “But that ’s okay,” he says. “A healthy dose of fear helps you assess risks more caref ully.” A ll too of ten, people do not seem to have this fear, or

und ernstem Blick, er hat kräftige Arme zum Anpacken. Viel reden ist nicht sein Ding. Und wenn er einen Snowboarder mit Schock aus der Gletscherspalte zieht, der ihn dann mit Tränen umarmt und für die Lebensrettung dankt, dann sagt Bissig: «Gern geschehen. Das ist unser Job.» Doch da gibt es auch äusserst emotionale Tage, an denen Bissig ans Limit kommt: «Einmal begleitete ich einen Amerikaner, der seinen Sohn verlor und die Unglücksstelle in einem Bachtobel sehen wollte. Der Vater weinte und schrie den Namen des verlorenen Sohns so laut, dass es mich schauderte.» Nie erwähnt Christoph Bissig, wie er und zwei Kol- legen einmal bei einem heftigen Sturm in einer Gletscherspalte Schutz gesucht haben. Die Ar- beitsbedingungen sind gefährlich – nicht nur für den Kollegen mit dem Sprengstoff im Rucksack. Bei Schwerverletzten oder gar Todesfäl- len fragen Bissig und seine Leute nicht nach der Schuld. «Wir sind Retter, nicht Richter.» Doch dass die Patrouilleure Gutes tun und dass sie mitunter auch ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, wird nicht von allen goutiert. Auch in Rechtshändel wurde Bissig schon verstrickt: «Anschuldigungen der Tötung und der schwe- ren Körperverletzung sind immer möglich.» Bissig und sein SOS-Dienst Titlis ken- nen die Gegend wie ihre Skijackentasche, kön- nen den Schnee schon beim Berühren nach Gefahr einschätzen. Und wenn sie risikolie- bende Variantenfahrer vor dem Befahren von gesperrten Pisten und Abfahrten aufklären wollen, ernten sie oft Unverständnis und Kri- tik. Das steckt man nicht leicht weg, und Bissig vergessen wird Bissig auch den Lawinenabgang auf eine Piste mit unsicherem Ausgang: «Wir hatten keine Ahnung, wie viele Menschen verschüt- tet wurden.» Eher nebenbei

sagt: «Wir können die Schneesportler nicht vom Risiko abhalten, wenn Gefahr besteht.» Mit realistischen Lösungsansätzen wollen Suva und Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), mit denen Bissigs Team eng zusammen- arbeitet, der Unfallgefahr Einhalt gebieten und aufklären: Mit Events und Plakaten in Skigebieten sollen die Risiken im Schneesport sichtbar gemacht werden. Auf dass Pistenwahl und Fahrweise künftig stärker dem Fahrver- mögen angepasst werden – und der Skitag nicht im Spital, sondern beim gemütlichen Fondue in der Berghütte ausklingt. Für die Polizei gilt: Bissig bringt es gerne so auf den Punkt: «Es ist ganz einfach: Wenn man die Piste verlässt, muss man mit alpinen Gefahren rechnen.» Und Bissig fügt noch an: «Schnee- sport ist eine tolle Sachen – lasst uns die Freiheit bei diesem Sport weiterhin mit Vorsicht und Rücksicht geniessen.» Jährlich verunfallen 65’000 Schweizer auf den Skipisten im In- und Ausland. Laut Suva hat die Zahl der Frakturen nach Stürzen in den letzten zehn Jahren markant zugenommen. Früher endeten noch 17 Prozent der Schneespor- tunfälle mit einem Knochenbruch, heute sind es 22 Prozent. Ansteigend ist auch die Zahl der Unfälle mit mehreren Frakturen. «Wir führen diese Entwicklung einerseits auf die zu hohen Geschwindigkeiten zurück, andererseits auf die mit viel Kunstschnee präparierten, harten Pis- ten», sagt ein Schneesportexperte der Suva. Die Anzahl Lawinentote hat in den letzten Jahren trotz steigender Anzahl Freerider abgenommen. «Wer die Pisten trotz klaren Markierungen und Warn- hinweisen verlässt, handelt auf eigene Verantwor- tung!» Pistenchef Christoph

patrolmen and women in the Titlis SOS ser v ice can keep a cool head and a steady hand as they quick ly and ef ficiently deal with accidents. Christoph is of ten frustrated by skiers’ behav- iour: “People seem to be taking less and less responsibility for their own ac tions.” He also thinks tourism marketing shares some of the blame: “They shouldn’ t promise risk-free ad- ventures in the snow.” Engelberg welcomes f re- eriders but wants them to be safe and prepared. Frédéric Füssenich, Direc tor of Engelberg-Titlis Tourismus, repor ts on a concrete measure to ensure they are: “On our gers of of f-piste skiing. The courses are f ree of charge and have been ver y well received.” Cer tain areas are par ticularly dangerous, and Christoph avoids those as far as possible. Christoph has loved the mountains for as long as he can. Now aged 59, he originally comes from Isenthal in the canton of Uri. He grew up in a mountain restaurant with a cableway and a ski lif t, and initially trained to be a cook. He was then a ski instruc tor in Andermat t before mov ing to New Zealand for ten years and working on the ski fields of Mount Ruapehu – at almost 2,800 metres high, the countr y’s largest volcano. In 1990, he came to Engelberg and joined the slope safety and mountain rescue crew. He has been in charge of the Titlis SOS ser v ice since 1998. He lives in the v illage with his wife and two children. A broad-shouldered man with strong arms and a serious expression, Christoph is a person of ac tion rather than words. When he pulls a snowboarder out of a glacier crevasse who then embraces him with tears in his eyes, thanking him for sav ing his life, Christoph ’s Snow & Safety Days courses, experienced mountain guides teach guests about the dan-

Working conditions are almost always dangerous for the patrol- men and women on the Titlis.

Rund 340 Verletzte rettet der SOS-Dienst Titlis pro Jahr.

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Christoph Bissig und sein Team ist nicht nur auf Ski- ern unterwegs, sondern auch mit dem Pistenfahrzeug. Sometimes Christoph Bissig gets around by snowcat.

Nach schlimmen Unfällen ist es für alle Beteiligten wichtig, dass sie sich im Team über das Geschehene austauschen können. Strong and silent Christoph is the cool, collected head of a team of 15 patrolmen and women.

usual response is “You’re welcome. That ’s my job.” That job is dif ferent ever y day. Some days there are blizzards, on other days glori- ous sunshine. His radio is his most impor tant tool; avalanches are his biggest foes – along with wrongly positioned barriers and inac- curate signs and markings. And even strong, silent Christoph has emotional days when he comes close to breaking point: “I once accom- panied an American who had lost his son and wanted to see the rav ine where it happened. He cried so bit terly and shouted his son’s name

comprehension can be hard to swallow. “Some skiers just won’ t be told,” says Christoph. “It seems they want to put themselves in danger.” Swiss national accident insurance f und Suva and accident prevention bureau BFU aim to educate snow spor ts enthusiasts and mini- mise the risk of accidents. Christoph and team work closely with both organisations. Ski areas host events and put up posters to draw at ten- tion to the dangers. The hope is that people will bet ter adapt their choice of piste and style of skiing to their ac tual ability – so that a day of

so loudly, it made my blood freeze.” Another day Chris- toph will never forget was when an avalanche engulfed a ski slope: “We had no idea how many people were bur- ied underneath.” He recalls

skiing ends in a cosy moun- tain hut over a fondue sup- per and not in the hospital. The police emphasise that anyone who leaves marked slopes despite clear signs and warnings does so

The Titlis SOS service rescues around 340 people each year.

another occasion when he and two colleagues had to seek shelter in a glacier crevasse during a storm. Working conditions are almost always dangerous – not on ly for those team mem- bers who have explosives in their rucksacks. Christoph and his team never point the finger when someone is seriously injured or even killed. “We’re there to rescue people, not judge them,” he says. But the team of ten feel that their ef for ts to save lives, of ten risking their own to do so, are not properly appreci- ated. Christoph has even been entangled in cour t cases on occasion. “In our job there’s always a chance you could be charged with bodily harm or manslaughter.” Christoph and the SOS team know the area like the back of their ski gloves and are even able to assess dangers just from the tex ture of the snow. But all too of ten, a daredev il of f-piste skier will think he knows bet ter than the team when they tr y to warn him of f skiing on a closed slope or descent. The criticism and lack of

at their own risk. And Christoph agrees: “It ’s quite simple: if you leave the pistes, you have to ready to accept the dangers out there.” His serious face is v isited by a smile when he adds, “Snow spor ts are a wonder f ul thing. Let ’s enjoy the f reedom they bring while also tak- ing good care – of ourselves and of others.” Each year, 65,000 Swiss nationals get hur t on ski slopes at home and abroad. But it’s not just the number of accidents that worries Swiss insurance fund Suva – rather, it’s the severit y of the injuries. For example, cases of broken bones following a fall have greatly increased over the past ten years. Whereas 17 percent of snow spor ts accidents used to lead to broken bones, that figure is now 22 percent. The number of accidents resulting in multiple fractures has also increased. Suva ascribes this to the fact that people ski too fast and to the increased number of slopes with hard, packed ar tificial snow.

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2 Gadä Bar im Alpenclub Die Heimelige: Voll

1 The Core Irish Pub

Degustationsbrett mit drei oder fünf 1dl-Gläsern und lernt so eine unglaubliche Vielfalt kennen. Eins auf die Ohren: Über die ganze Saison hinweg spie- len immer wieder Live-Bands.

Das Irische: Authenti- sches Irish Pub, in dem sich Einhei- mische und Gäste gemütlich auf ein Bier treffen. Aber was heisst da ein Bier? Im Angebot stehen 30 Biere (15 im Offenausschank, 15 in Flaschen) sowie 50 Whiskies! Tipp: Wer sich nicht für ein Bier entscheiden kann, wählt das

mit Holz verkleidet und heimelig eingerichtet, fühlt man sich in der Gadä Bar auf Anhieb wohl. Ob für ein Apéro, zum Après-Ski oder auf einen Schlummertrunk, hier ist der richtige Treffpunkt dafür. Tipp: Ein Kafi Nils bestellen – das wärmt und bringt gute Stimmung! Kulinarische Stärkung: Knurrt der Magen? Dann sind im selben Haus das Restaurant Alpenclub oder die Fonduestube sehr zu empfehlen.

Täglich geöffnet von

15.00 bis 01.00 Uhr

3 Yucatan

www.thecorepub.ch

Das Wilde: Nach dem Après-Ski kann hier fein gegessen wer- den – das heisst aber nicht, dass die Party schon vorbei ist. Sie fängt erst richtig an. Im «Yuki» wird wild gefei- ert bis in die frühen Morgenstunden. Tipp: Einen Ski voller Shots bestellen und die Party ist lanciert! Party ohne Ende: Oftmals wird erst hochgestuhlt, wenn der Tag dämmert. Gerade bei speziellen Partys wie der legendären Osterhasen- Party sollte man sich für den nächs- ten Tag nicht zu viel vornehmen.

Wenn inEngelbergdie Lichter ausgehen ... ... dann erwachen die Partygänger erst recht und feiern und tanzen sich durch die Nacht. Diese Zusammenstel- lung hält ein paar Tipps für eine unvergessliche Partynacht – oder auch nur ein erfrischendes Bier zum Après-Ski – bereit.

Geöffnet von Donnerstag

bis Samstag ab 16 Uhr

www.alpenclub.ch

Terracestrasse

Lift

Alte Gasse

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Montag bis Sonntag

4

ab 15 Uhr bis open end www.yucatan.ch

Bahnhofstrasse

2

Kloster

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Dorfstrasse

Klosterstrasse

Dorfstrasse

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Bahnhof

6 Ski Lodge

6

Die Schwedische zum Ersten: Die Bar mit viel schwe- dischem Flair und Charme hat sich nicht nur für die zahlreichen schwedischen Gäste und Freerider zu einem coolen Place-to-be ge- mausert. Hier treffen sich Skifah- rer aller Nationen auf ein Bier. Tipp: Die Specials wie «Music Quiz», Filmabende oder Live-Bands begeistern. Dazu einen schon fast Kultstatus geniessenden Hambur- ger bestellen und alles wird gut. Whirlpool: Hotelgäste der Ski Lodge kommen in den Genuss ei- nes Whirspools mitten in der ver- schneiten Wiese. Für alle anderen gibt es während des Après-Skis auf der Terrasse immerhin den Aus- blick auf das einmalige Panorama.

Engelbergstrasse

Sportcenter Erlen

7 Hoheneck Bar

Die Schwedische zum Zweiten: Diese Bar wird wie die Ski Lodge von Schweden geführt. Und wer die Schweden kennt, weiss, dass sie feiern können. In der coolen Party-Bar geht es ab dem Après-Ski bis spät in die Nacht hoch zu und her. Tipp: Ist die Party zu wild? In der gemütlichen Lounge gibt es ruhigere Plätze in einer entspannten Atmosphäre. Let’s rock: Den ganzen Winter über spielen Live-Bands in der Bar und bringen das Lokal zum Kochen! Einige Bands wie «Attack:Schwedenpack» oder Mathias «Biffen» Larsson und Band haben im Bergdorf bereits Kultstatus erreicht.

5 Chalet

Das Nahe: Ob man will oder nicht – am Chalet kommt man nach einem Skitag am Titlis schlichtweg nicht vorbei. Wer’s gemütlich mag, setzt sich hin und streckt seine müden Beine aus. Alle anderen tanzen mit Skischuhen und Kafi Schnaps in der Hand. Tipp: Unbedingt vorbei- schauen, wenn eine Live-Band aufspielt. Da werden die mü- desten Beine wieder munter! Schlitteln und Fondue: Nach dem Après-Ski gibt es am Freitag- und Samstagabend je- weils ein Nachtschlitteln mit an- schliessendem Fondue-Plausch.

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Titlisbahn

4 Gletscherspalte

Die Junggebliebene: Wie in einer echten Gletscherspalte ist es auch hier in dieser Bar/Diskothek: Man kommt fast nicht mehr raus – und wenn, dann meist mit Kopfschmer- zen. Vor allem die jungen Partygän- ger finden hier, was sie suchen. Tipp: Getränke zum halben Preis läuten jeweils von 21 bis 22 Uhr die lange Partynacht ein. Nichts verpassen: Der «Spaltä» auf Facebook folgen und

Täglich ab 16 Uhr www.skilodgeengelberg.ch

Nichts verpassen? Keinen Event oder kein Konzert in einem der aufgeführten Lokale verpassen? Dann schauen Sie entweder unter www.engelberg. ch/events nach oder direkt auf den Homepages der Lokale.

keine der coolen Parties, Live- Bands oder Sportübertragungen auf Grossleinwand verpassen.

www.hotelhoheneck.ch

täglich ab 15 Uhr www.titlis.ch

Montag bis Samstag ab 20.30 Uhr bis open end

www.gletscherspalte.ch

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events | nightlife

events | nightlife

2 Gadä Bar im Alpenclub Home fromhome: The homey Gadä bar with its cosy wooden interior is the per fec t place to meet f riends for drinks and nib- bles, an après-ski, or a nightcap. Tip: Tr y the Kaf i Nils to warm you up and perk you up! Feeling famished? If you get hungr y pop over to the A lpen- club or the Fonduestube in the same building for a tasty mea l.

1 The Core Irish Pub

a single beer, we recommend the tasting board with three or f ive 100 ml glasses. It ’s a great way to get to know a range of beers. Soothe the savage beast: L ive bands play regu larly at The Core throughout the season.

Awarm Irish welcome: An authentic Irish pub where lo- ca ls and guests get together to drink a beer in cosy, conv iv ia l company. It ’s hard to limit yourself to just one though: there are 15 on draught and 15 kinds in bot tles, as well as 50 dif ferent whiskeys! Tip: If you can’ t decide on

Open daily f rom 3 p.m. to 1 a.m. www.thecorepub.ch

3 Yucatan

Go wild! Af ter an après-

ski this is a great place to enjoy a good dinner. But that doesn’ t mean the par ty’s over – in fac t, it ’s on ly just star ting. “Yuki ” hosts wild par ties until the wee hours. Tip: A ski f u ll of shots is sure to get you in the par ty mood! Open-ended: The last guests of- ten don’ t leave until the light of day. If you choose to at tend one of the specia l par ties such as the legendar y Easter Bunny Par ty, you shou ldn’ t plan much for the following day.

Open Thursdays to

When night falls in Engelberg ... .. the party people come out to play, celebrating and dancing ’til dawn. Here we provide a few tips for an

Saturdays f rom 4 p.m.

www.a lpenclub.ch

unforgettable night out – or just a refreshing après-ski beer.

Terracestrasse

Lift

Alte Gasse

7

From Monday to Sunday, f rom

4

3 p.m. until the last guest leaves www.yucatan.ch

Bahnhofstrasse

2

Kloster

1

Dorfstrasse

Klosterstrasse

Dorfstrasse

3

Bahnhof

6 Ski Lodge

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The Swede life: A bar with plenty of Swedish charm, the Ski Lodge has quick ly devel- oped into the place to be for our numerous Swedish v isitors, f re- eriders, and skiers of a ll nations. Tip: The Ski Lodge hosts music quizzes, f ilm screenings and live concer ts, and ser ves up burgers so good they’ve achieved a lmost cu lt status. Whirlpool: Guests stay- ing overnight in the Ski Lodge can plunge into a hot tub in the midd le of a snowy meadow. And those who come a long just for the après-ski can enjoy the unique panoramic v iew f rom the terrace.

Engelbergstrasse

Sportcenter Erlen

7 Hoheneck Bar

More of the Swede life: This bar is managed by the same Swedish crew who are behind the Ski Lodge. Anyone who knows the Swedes a lso knows they love to par ty. Following the après-ski, the par ties here rea lly get going and can last till dawn. Tip: If the par ty gets too wild for you, head to the cosy chill-out lounge. Let’s rock: A ll winter long, live per formances by loca lly beloved bands like At tack:Schwedenpack and Mathias “Bif fen” Larsson and his band get the joint thumping.

5 Chalet

Conveniently situated: Anyone who spends the day on the Titlis automatica lly goes by the Cha let. But don’ t just slide on past – this is a great place to rest your wear y legs. A lternatively, dance in your ski boots with a warming glass of Kaf i schnapps in your hand. Tip: Make sure you swing by when a live band is play- ing. Even the weariest legs will be reinv igorated in no time! Sledging and cheese – does it get any better? On Fridays and Saturdays you can enjoy night-time sledding followed by a conv iv ia l fondue evening in the Cha let.

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Titlisbahn

4 Gletscherspalte

You’re only young once (or twice): The Gletscherspa lte bar and nightclub is rather like an ac tua l glacier crevasse – it ’s hard to ex tricate yourself, and when you do you usua lly have a bang- ing head. This is primarily a venue for young, wild par tygoers. Tip: Ha lf-price drinks f rom 9 to 10 p.m. shou ld help you get into the swing of it. Don’t miss a thing: Follow the Gletscherspa lte on Facebook to make sure you don’ t miss out on any of the live concer ts, ice-cold par ties, or spor ts events on the big screen.

Daily f rom 4 p.m. www.skilodgeengelberg.ch

Don’ t miss out! To avoid missing out on any events and performances at the venues profiled here, visit www.engelberg.ch/ events or the venue websites.

www.hotelhoheneck.ch

Daily f rom 3 p.m. www.titlis.ch

Monday to Saturday f rom 8:30

p.m. until the last guest leaves www.gletscherspa lte.ch

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events | nightlife

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