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für die älteren, sehr verbessern. …

Über die Stabilität des Ortes und

die Stabilität in der Gemeinschaft

hinaus ist für die Schwestern die

wesentliche Dimension der ‚bene-

diktinischen stabilitas‘ aber die Be-

ständigkeit des Herzens: treu zu

sein in der Gottsuche und treu zu

sein in der Beziehung zu Christus.“

Einige Ordensfrauen beabsichtigen,

sich in der Betreuung der Senioren-

hausbewohner zu engagieren.

Was war nicht alles im Vornhinein zu

bedenken gewesen, welche Riesen-

aufgabe bedeutete dann auch der

Umzug einer kompletten klöster-

lichen Institution. Vor allem war mit

dem Trennungsschmerz vom jahr-

zehntelang liebgewonnenen Klos-

ter in der Eifel umzugehen. Am 31.

März feierte der Aachener Bischof

Helmut Dieser mit den Schwes-

tern und vielen ihnen verbundenen

Menschen eine bewegende Heilige

Messe zum Abschied der Benedik-

tinerinnen. Wehmut und Traurigkeit

seien für ihn bestimmende Gefühle

angesichts des Umzugs der Abtei,

so der Aachener Oberhirte, „aber

auch große Dankbarkeit dafür, dass

die Schwestern bald 65 Jahre ge-

wirkt haben und so viel gewachsen

ist, was die Menschen in der Eifel zu

schätzen wissen. Aber auch Dank-

barkeit dafür, dass die Schwes-

tern die Zeichen der Zeit erkannt

haben und einen guten, eigenen

Entschluss fassen konnten, bevor

das nicht mehr möglich gewesen

wäre.“

Kloster und Kirche bleiben

Wenige Tage zuvor konnten die

Benediktinerinnen den Verkauf von

Kirche, Kloster und Gästehaus an

die Kloster Steinfeld GmbH Co.

KG an die Öffentlichkeit bringen:

Die Abtei bleibt als geistlicher Ort

bestehen und erweitert das schon

nebenan im Salvatorianer-Gäs-

tehaus bestehende Angebot zu

klosternahen Aufenthalten, das zu-

nehmend Interesse findet. Heilige

Messen werden in der Klosterkirche

auch weiterhin gefeiert.

Nach dem vollzogenen Umzug

wurden die Schwestern von Be-

wohnern und Mitarbeiterschaft des

Seniorenhauses Maria Einsiedeln

herzlich aufgenommen. Wie sehr

die Benediktinerinnen auf demBon-

ner Venusberg willkommen sind,

zeigte auch die Feier der Eucharistie

zur Begrüßung des Konventes in

der Kapelle des Hauses mit einem

anschließenden Empfang. Bernd

Kemmerling, leitender Pfarrer des

Seelsorgebereichs Bonn-Melbtal,

zelebrierte mit Pfarrvikar Georg Püt-

zer und Subsidiar Pater Edmund

Jäckel SMM, assistiert von Diakon

Wolfgang Allhorn, die Heilige Messe.

In seiner Predigt verknüpfte Pfarrer

Kemmerling das Tagesevangelium

Joh 17, 20-26, den Schluss des

Abschiedsgebets Jesu, mit dem

Geschehen von Abschied und Neu-

beginn: Wenn Abschiede, wie so oft

und auch für die Schwestern aus

Steinfeld, sehr schmerzhaft sind,

helfe das Vertrauen in den stets mit-

gehenden und gegenwärtigen Gott.

Den Namen Gottes, „Ich bin der, der

ich bin da“, wie bereits dem Mose

im brennenden Dornbusch geoffen-

bart, habe Jesus wie keiner zuvor in

seiner Bedeutung vorgelebt. Gottes

Name sei „ein Versprechen, eine

Verheißung: Du bist nicht allein. Ich

gehe mit dir, mit euch. In jedem

Aufbruch werde ich je neu für euch

da sein, für euch sorgen, als euer

Gott.“ Dieser Zuspruch gelte den

Benediktinerinnen besonders an

diesem Tag. Als Pastor sei er froh

und dankbar, in den Schwestern

„hier auf dem Venusberg eine geist-

liche Gemeinschaft zu wissen, de-

ren Beten und Singen unser Leben

stellvertretend für uns alle vor Gott

ins Gespräch bringt.“

Schwester mit Geschäftsführer Thomas Gäde (re.)

und Diakon Wolfgang Allhorn beim Begrüßungsempfang

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CellitinnenForum 3/2019