Was in der Dienstplanung jahre-
lang gut funktionierte, stößt nun
zunehmend an Grenzen. Die Le-
bensformen der Mitarbeiter wer-
den individueller und arbeitsfreie
Zeiten erhalten eine höhere Prio-
rität. Aber auch die veränderten
Ansprüche der Bewohner in den
Seniorenhäusern nehmen Einfluss
auf die Dienstplanung. Dennoch
müssen diese Faktoren weiter-
hin der Wirtschaftlichkeit eines
Seniorenhauses Genüge tun.
Wie kann man nun möglichst al-
len Anspruchsgruppen gerecht
werden?
Die Zufriedenheitserhebung der
Seniorenhaus GmbH 2015 ergab,
dass die Mitarbeiter in der Pflege
eine verbindlichere Vorausplanung
ihrer Arbeitszeiten wünschten, bei
der mögliche Ausfälle so weit wie
möglich berücksichtigt sind. Um
private Termine vorrausschau-
end planen zu können, sollten die
Dienstpläne so verlässlich wie nur
möglich sein. Mit dem Fokus auf
der Mitarbeiterorientierung wurden
bereits 2016 in zwei Seniorenhäu-
sern systematisch aufeinander ab-
gestimmte Rahmendienstpläne im
Zuge eines Pilotprojektes einge-
führt. Dabei wurden neue Dienst-
zeiten und Besetzungsstärken defi-
niert, welche die Grundlagen für ein
verbessertes Ausfallmanagement
sowie die Reduzierung der Tage-
woche für Vollzeitkräfte bildeten.
Aufgrund der veränderten Beset-
zungsstärke in den Wohnbereichen
mussten die Arbeitsabläufe neu
gestaltet werden, was anfangs zu
Problemen führte. Jedoch zeigten
sich zunehmend die Vorteile der
neuen Dienstplanung, insbesonde-
re weil in jedem Seniorenhaus indi-
viduelle Lösungen unter Mitwirkung
der Mitarbeiter erarbeitet wurden.
Eine Mitarbeiterbefragung Anfang
2018 im Seniorenhaus Marienklos-
ter ergab eine deutliche Zufrieden-
heit mit der neuen Dienstplanung.
Insbesondere die verbindlich ein-
geplanten arbeitsfreien Tage wur-
den von den Pflegenden durchweg
positiv bewertet.
Welches System liegt dem Dienst-
plan zugrunde? Den Mitarbeitern
wird ein einheitlicher Rahmenplan
zugeordnet, der sich fortlaufend
wiederholt. Die Fehlzeitenvertre-
tung erfolgt dabei für planbare Aus-
fälle – Urlaub oder Fortbildung – im
Rahmen der monatlichen Dienst-
planung. Mitarbeiter in Rufbereit-
schaft können für einen plötzlich
erkrankten oder anderweitig ver-
hinderten Kollegen einspringen.
Dies erfordert allerdings, dass alle
Mitarbeiter in allen Wohnbereichen
eingesetzt werden. Die Rahmen-
dienstpläne sind daher so gestaltet,
dass eine möglichst hohe Kontinui-
tät in der Beziehungspflege mög-
lich ist. Die individuellen Wünsche
der Mitarbeiter fließen ebenfalls in
die Gestaltung der Rahmendienst-
pläne ein. Diesem Arbeitsschritt
kommt daher eine besondere Be-
deutung zu.
Clemens Pollmann
Assistent der Regionalleitung
Bonn und Kleve
Ein attraktives Dienstplanmodell
Verbindliche Arbeitszeiten erhöhen die Mitarbeiterzufriedenheit
Idee | Einsatz
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CellitinnenForum 3/2019