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Oumar Barry (20) kam vor vier Jah-
ren aus seinem Heimatland Gui-
nea in Afrika als Flüchtling nach
Wuppertal. 2018 hat er dort eine
Ausbildung zum examinierten Ge-
sundheits- und Krankenpfleger im
Petrus-Krankenhaus aufgenom-
men und die Probezeit bereits er-
folgreich absolviert. Damit erfüllte er
sich einen Herzenswunsch. „Schon
als Kind wollte ich immedizinischen
Bereich arbeiten. Meine Mutter war
häufig krank, doch die medizini-
sche Versorgung ist in Guinea sehr
schlecht. Ich wollte schon immer
anderen Menschen helfen und sie
bei ihrer Genesung unterstützen“,
begründet Oumar Barry seine Moti-
vation. „Bereits 2016 habe ich nach
einer Praktikumsstelle gesucht.
Damals hat es leider noch nicht
geklappt, weil ich das Praktikum
freiwillig machen wollte, aber die
Versicherungsfrage ungeklärt war.
Dann erhielt ich zunächst in einem
anderen Krankenhaus dazu die Ge-
legenheit.“ Da das Praktikum sei-
nen Wunsch, als Krankenpfleger zu
arbeiten, noch verstärkt hat, freut
sich Oumar Barry umso mehr, dass
es mit einem Ausbildungsplatz im
Petrus-Krankenhaus geklappt hat.
Vor allem in der Anfangszeit wa-
ren die berufsbezogenen Sprach-
kenntnisse das größte Hindernis.
Zu Beginn nutzte er daher oft You-
Tube-Videos zum Verständnis der
Ausbildungsinhalte. Mittlerweile
stellt die Sprache kein großes Prob-
lemmehr dar. Regelmäßig trifft sich
Oumar Barry mit einer Lerngruppe
in der Universitätsbibliothek Wup-
pertal. Gemeinsammit den anderen
Azubis des Petrus-Krankenhauses
vertiefen sie dort die Unterrichts-
inhalte.
Auch Mario Löblein, Stellvertreten-
der Pflegedirektor im Petrus-Kran-
kenhaus, freut sich über die positive
Entwicklung: „Oumar Barry voll-
bringt eine achtenswerte Leistung.
Diesen Mut sollte man hervorhe-
ben – vor allem mit Blick auf die
anfänglichen Sprachschwierigkei-
ten. Der Umfang der dreijährigen
Ausbildung ist beachtlich und er-
fordert einen großen Lernaufwand.
Wir freuen uns sehr, dass ihm das
so gut gelingt.“
Eine Bereicherung für das Team
Nicht nur Oumar Barry profitiert von
den Chancen, die sich aus der Aus-
bildung zum Krankenpfleger erge-
ben. Pflegeberufe leiden unter dem
Fachkräftemangel – Krankenhäu-
ser und Altenheime suchen nach
Mitarbeitern. Hinzu kommt, dass
in einigen Stadtteilen mehr als 50
Prozent der Wuppertaler eine Zu-
wanderungsgeschichte haben.
Entsprechend vielfältig sind die Be-
dürfnisse der Patienten: „Wir sind
ein Krankenhaus mit einer multi-
kulturellen Patientenklientel. Oumar
Barry mit seinem kulturellen Hin-
tergrund ist eine Bereicherung für
unsere Pflegeteams. Beispielswei-
se sind Trauerverhalten, Umgang
mit Krankheit und Tod sehr stark
von der kulturellen und religiösen
Prägung beeinflusst. Eine kulturelle
Vielfalt bereichert das Team und
Neustart am Petrus-Krankenhaus
Flüchtling Oumar Barry aus Guinea bereichert das Pflegeteam
v.li.Mario Löblein, stv. Pflegedirektor, und Oumar Barry
Idee | Einsatz
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CellitinnenForum 3/2019