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EuroWire – Mai 2012

71

Technischer artikel

Wirkung der Bor-Legierung

auf die mikrostrukturelle

Entwicklung und

die mechanischen

Eigenschaften des

hochgekohlten Drahts

Von Emmanuel De Moor, Advanced Steel Processing and Products Research Centre, undWalther Van Raemdonck, NV Bekaert SA

Zusammenfassung

Bor-Legierung

wird

öfter

bei

niedergekohltem

Stahl

eingesetzt,

um freien Stickstoff zu binden und

Deformationsalterung

zu

vermeiden,

wobei eine erhöhte (Torsions-) Duktilität

der Drahtprodukte erzielt wird.

In

der

vorliegenden

Arbeit

wird

die Wirkung der Bor-Legierung auf

hochgekohlten

(0,80

Gew.-%)

Stahl

untersucht.

Vorbereitet

wurden

Laborschmelzen

mit

Bor-Stickstoff-

Verhältnissen von 1:1 und 2:1 in

Ergänzung zu einer Bezugsschmelze.

Das

Material

wurde

warmgewalzt,

gezogen,

patentiert

und

weiterhin

auf 1mm gezogen. Die mechanischen

Eigenschaften wurden zusammen mit der

mikrostrukturellen Charakterisierung bei

jedem Zwischenzustand bewertet.

Eingeschränkte

Wirkungen

der

Borlegierung

auf

mechanische

Eigenschaften sind offensichtlich.

Einleitung

Die Stahlerzeugung im Lichtbogenofen

wird vor allem in Nordamerika für

Stahlwerkbetriebe von Langprodukten

zunehmend eingesetzt. Das Ersetzen

von

unberuhigtem

Stahl

mit

Stranggießstahl

im

Lichtbogenofen

(EAF)

führt

zu

auferlegten

Herausforderungen bei der Erfüllung

der

Produktqualitätsanforderungen

insbesondere in Bezug auf (Torsions-)

Duktilität.

Das hängt mit dem inhärent höheren

Stickstoffgehalt des EAF-Stahls zusammen.

Wenn der Stickstoff mobil ist, kann dies

eine Deformationsalterung verursachen,

was

wiederum

zu

einer

erhöhten

Verfestigung

und

einer

reduzierten

Duktilität

des

Drahtprodukts

führt.

1

Wichtige

Forschungen

wurden

durchgeführt,

um

den

freien

Stickstoffgehalt

der

niedriggekohlten

Walzdrahtklassen durch die Legierung mit

Mikrozusätzen, wie z. B. Bor, Vanadium oder

Niob, zu reduzieren. 1

-6

C

Mn

Si

Cr

B, ppm

N, ppm

Basis

0.78

0.48

0.25

0.20

-

42

B

0.82

0.46

0.23

0.20

62

43

Hochborhaltig

0.76

0.47

0.23

0.20

98

41

Tabelle 1

Chemische Zusammensetzung in Gewicht-% des im Labor vorbereiteten Stahls

Der Borlegierung des hochgekohlten

Stahls wurde weniger Aufmerksamkeit

geschenkt.

7

Die vorliegende Forschung

fokussiert sich darauf.

Versuchsverfahren

Bor kann sich mit Stickstoff verbinden um

Bornitrid zu bilden, entsprechend

B + N = BN (1)

und

die

Stöchiometrie

entspricht

einem B/N-Verhältnis von 11:14 oder

0,79 abhängig davon ob die relative

Atommasse von Bor oder Stickstoff

betrachtet

wird.

Drei

Legierungen

mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,80

Gewicht-% wurden in der vorliegenden

Forschung

vorgesehen,

um

eine

Referenzlegierung zu haben sowie eine

Legierung mit Bor und Stickstoff in

einem stöchiometrischen Verhältnis und

eine superstöchiometrische Legierung

mit einem B/N-Verhältnis von 2:1. Der

letztere Stahl ermöglicht eine Studie über