Manchmal sind es die Zufälle des
Lebens, die einen zusammen-
bringen. Hans A. Fey, langjähriges
Ensemblemitglied des Kölner Hän-
neschen-Theaters, lernte Senioren-
hausleiter Marc Stutenbäumer nach
einer Vorstellung kennen. Schnell
hatte man ein Thema, und zwar
den Kölner Karneval, ohne den Köln
einen Teil seiner Identität verlöre. Die
beiden ‚Jecken‘ waren sich schnell
einig: Im Seniorenhaus Heilige Drei
Könige wollte man gemeinsam zur
‚fünften Jahreszeit‘ mal ‚wat Risch-
tijes‘ auf die Beine stellen. Mit al-
lem Drum und Dran: Dreigestirn,
Kindertanzgruppe, Spielmannszug
und Tanzmariechen.
Fey kennt sich aus. Er ist Mitglied
des Traditionskorps ‚Blaue Funken‘
und moderiert seit Jahren erfolg-
reich die Seniorensitzung der Kir-
chengemeinde St. Anna in Neu-Eh-
renfeld. „Da kennt man die Leut“,
und so war es für ihn ein Leichtes,
den professionellen Karneval ins
Seniorenhaus zu holen. Seitdem ist
die Ehrenfelder Einrichtung einmal
im Jahr außer Rand und Band. Da
wird gesungen, natürlich alles ‚op
Kölsch‘, geschunkelt und gebützt.
Moderator Fey weiß, was die Leute
hören und singen wollen. Für die
Ordensfrauen ist beispielsweise
immer ein Spaß mit passender Bi-
belstelle dabei.
„Ich bin ein grundzufriedener
Mensch, habe in meiner Familie
und der Kirche viel Geborgenheit
gefunden und besitze die Gabe,
Menschen eine Freude zu ma-
chen“, erklärt der rüstige Rentner,
demman den Ruhestand nicht an-
merkt. Schon während seiner Zeit
beim Hänneschen-Theater enga-
gierte er sich ehrenamtlich für Kir-
che und Gesellschaft. Im Karneval,
als Kunst-, Krippen- und Stadtfüh-
rer, als Begräbnisredner, als Küs-
ter oder Kollektensammler – „Wäre
schön, wenn es raschelte!“ – in Eh-
renfeld oder beim Stadtkonservator
für die Bruder-Konrad-Kapelle,– für
eine gute Sache ist Fey immer be-
reit, sich einzusetzen.
Wird ihm das nicht zu viel? „Nein,
ich bin naturbekloppt, ein Fei-
erbiest“, lacht er, und „Ehren-
amt macht glücklich“, so kurz
und knapp erklärt er seine Lust,
Menschen zum Lachen zu brin-
gen, sie zu bewegen und an sei-
ner Zufriedenheit teilhaben zu
lassen.
Zu den Heiligen Drei Königen hat
Fey eine besonders innere Bindung.
Oft trifft man ihn an dem Dreikö-
nigenschrein im Kölner Dom. Da
scheint es fast Fügung zu sein, dass
er sich im Seniorenhaus gleichen
Namens einsetzen kann. Auch in
der karnevalsfreien Zeit – wenn es
so etwas in Köln überhaupt gibt –
ist er hier und da in der Einrichtung
anzutreffen. „Der Marc ruft mich
an, wenn es Kohlrouladen gibt. Da
komme ich dann auf ein Verzällchen
vorbei.“
„Ich bin ein Feierbiest“
Hans A. Fey macht Menschen glücklich
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CellitinnenForum 3/2018