Leonie Emmerich, Pflegeschülerin
am St. Franziskus-Hospital, Köln,
hat es sich auf die Fahnen geschrie-
ben, das Image ihres Traumberufes
zu verbessern. Mit viel Engagement
und einer großen Portion Idealismus
hat sie dafür die Initiative ‚Pflege
macht Schule‘ ins Leben gerufen.
Nach dem Abitur war für Leonie Em-
merich eines klar: Sie wollte einen so-
zialen Beruf erlernen und der Bereich
Medizin interessierte sie dabei am
meisten. Studieren oder eine Ausbil-
dung? Sie musste sich entscheiden.
„Wie viele andere Menschen hatte
ich ein eher schlechtes Bild vom
Pflegeberuf“, gibt sie unumwunden
zu. ImGegensatz zu vielen anderen,
wollte sie dieser Einstellung auf den
Zahn fühlen und entschied sich für
ein Praktikum in der Pflege. Sehr
schnell merkte sie, was vielen nicht
mal auf den zweiten Blick klar wird:
„Die Pflege ist eine eigene Profes-
sion, eine eigene Wissenschaft mit
vielen Möglichkeiten zur Fortbildung
und Entfaltung.“ Heute steht Leonie
Emmerich kurz vor ihrem Examen
zur Gesundheits- und Krankenpfle-
gerin – doch damit nicht genug. Ihr
großes Interesse an politischen The-
men und politischem Engagement
bringt sie ein, um dem Pflegeberuf
zu einem besseren Image zu ver-
helfen. Seit Oktober 2017 macht die
21-Jährige mit der selbstgegründe-
ten Initiative ‚Pflege macht Schule‘
Werbung für den Pflegeberuf. Die
Imagewerbung hat zwei wesent-
liche Säulen: Einerseits versucht
Leonie Emmerich mit dem Besuch
in Schulen früh zu verhindern, dass
ein negatives Image überhaupt ent-
steht oder sich festigen kann. Dabei
will sie „kein ausschließlich positives,
sondern ein ausgewogenes Bild des
Pflegeberufes zeichnen.“ Zusätzlich
dazu nutzt sie die sozialen Medien
dafür, der Pflege ein Gesicht zu ge-
ben und zu zeigen, wer in dieser
Berufsgruppe ‚Pflege‘ aktiv ist. Dafür
sucht sie immer wieder Freiwillige,
die in einem kurzen Video über ihren
persönlichen Werdegang, ihre Moti-
vation und ihre Ziele sprechen. Diese
Videos veröffentlicht sie auf Face-
book und Instagram. Die Resonanz
darauf ist unterschiedlich: Neben
überwiegend positiven Reaktionen
und Anfragen von Menschen, die
mitmachen möchten, gibt es auch
die eine oder andere negative Rück-
meldung. „Ich erlebe in den Gesprä-
chen oder in den Kommentaren zu
meinen Posts viel Frustration. Aber
mich treibt ein großer Optimismus
an, dass man das Selbstbewusst-
sein der Pflege stärken kann“, fasst
Leonie Emmerich ihre Motivation zu-
sammen. Die Schritte in die Zukunft
liegen dabei schon deutlich vor ihr:
Mittelfristig möchte die Pflegeschü-
lerin einen Verein gründen, damit
es einfacher für Freiwillige ist, sich
zu engagieren. Zudem möchte sie
Spendengelder sammeln, um größe-
re Projekte umzusetzen und an der
Mitarbeit Interessierte auszubilden.
‚Pflege macht Schule‘
Starker Einsatz einer Pflegeschülerin für ihren Beruf
Wer Interesse hat, sich in der Initiative zu engagieren, kann sich an Leonie Em-
merich wenden: Facebook:
https://www.facebook.com/pflegemachtschule/,Instagram: „pflegemachtschule“ oder per Mail an pflegemachtschule@gmx.
de. Mehr Informationen gibt es außerdem unter
www.pflegemachtschule.com.44
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CellitinnenForum 3/2018