Am 18. September 2007 hält der
Informatiker Randy Pausch seine
letzte Vorlesung an der Uni von
Pittsburgh, USA. Diese sogenannte
‚last lecture‘ hat eine lange Tradi-
tion an amerikanischen Universitä-
ten. Professoren werden gebeten,
außer der Reihe eine völlig fach-
unabhängige Vorlesung zu halten,
um die Studenten am eigenen Er-
fahrungsschatz teilhaben zu lassen
und ihnen zu helfen, eigene Priori-
täten zu setzen.
Als Randy Pausch diese Vorlesung
hält, weiß er, dass es im wahrsten
Sinne des Wortes ‚seine letzte‘ sein
wird, denn er ist unheilbar an Bauch-
speicheldrüsenkrebs erkrankt und
hat laut seiner Ärzte nur noch we-
nige Monate zu leben. Anwesend
sind nicht nur seine Studenten,
sondern auch Kollegen, Freunde
und Familie – insgesamt über 400
Zuhörer. Eine Videoaufzeichnung
der Vorlesung soll in erster Linie
so etwas wie sein Vermächtnis an
seine drei kleinen Kinder sein. Er
möchte das, was ihm wichtig ist,
festhalten und seine Kinder ermuti-
gen, immer daran zu glauben, dass
vieles erreichbar ist, solange man
nur will. Ganz unerwartet hat sich
das Video im Internet zu einem ‚vi-
ralen‘ Hit entwickelt und in kürzes-
ter Zeit haben Millionen Menschen
auf der ganzen Welt die Vorlesung
gesehen.
Bei aller Tragik ist Pauschs Vortrag
aber nicht geprägt von Selbstmit-
leid und dem nahen Tod, sondern
ein lebensbejahender, humorvoller
Appell, seine Kindheitsträume nie-
mals zu vergessen. Für ihn selbst
war das sein Lebensmotto. Egal,
ob er in jungen Jahren von einer
Karriere als Football-Star geträumt
hat oder davon, einmal so zu sein
wie der Held seiner Kindheit, Cap-
tain Kirk: Pausch hat sie für sich
wahr gemacht – auf die eine oder
andere Weise.
Das Buch ist durch lange Gesprä-
che mit dem Journalisten Jeffrey
Zaslow entstanden. Es vertieft die
Gedanken der Vorlesung und gibt
berührende Einblicke in das Fa-
milienleben von Randy Pausch.
Dass das Ganze nie in den Kitsch
abdriftet, liegt vor allem an der
Klarheit von Pausch und seinem
analytischen Verstand. Er präsen-
tiert keine grundlegend neuen Er-
kenntnisse, aber seine Haltung ist
so bestechend einfach, dass einen
genau das beim Lesen manchmal
unvermittelt trifft. Man lacht und
weint - und am Ende ist man selbst
etwas reicher.
Viel Freude bei der Lektüre!
Bianca Streiter
Unternehmenskommunikation/
Einweisermanagement
Hospitalvereinigung St. Marien
GmbH
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