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„Wenn 21 Krankenhäuser unter-
schiedlichster Träger sich in Köln
zusammenschließen, muss es dafür
triftige Gründe geben“, konstatierte
Stefan Dombert, Geschäftsführer
der Hospitalvereinigung St. Marien
GmbH und Mitinitiator der Kölner
Veranstaltung ‚Bündnis für gesunde
Krankenhäuser‘. Tatsächlich geht
es um Investitionsmittel in Millio-
nenhöhe, die das Land NRW den
Krankenhäusern schuldig bleibt.
Wieviel Geld den Kliniken für wich-
tige Investitionen fehlt, zeigt die Stu-
die des Rheinisch-Westfälischen
Instituts auf, deren Ergebnisse am
6. September in der Kölner Flora
vorgestellt wurden.
Matthias Blum, Geschäftsführer
der Krankenhausgesellschaft
Nordrhein-Westfalen, brachte die
Zahlen auf den Punkt: 83 Millionen
Euro sollte das Land den 21 Kölner
Krankenhäusern im vergangenen
Jahr zur Verfügung stellen. Nur ein
Drittel davon, rund 27 Millionen
Euro, wurden gewährt. Dadurch
ist laut Studie aus den vergangenen
Jahren ein Investitionsstau in Höhe
von 800 Millionen Euro erwachsen.
Über 200 Vertreter aus Politik,
Wirtschaft und Gesundheitswesen
waren zu der Informationsver-
anstaltung gekommen, um sich
über Ausmaß und Auswirkungen
der Förderlücke zu informieren.
Henriette Reker, Oberbürgermeis-
terin der Stadt Köln, kritisierte den
Investitionsstau in ihrem Grußwort:
„Wir benötigen bedarfsgerecht aus-
gestattete Kliniken, deren Räumlich-
keiten und medizinische Infrastruk-
tur auf der Höhe der Zeit sind.“ Sie
forderte die Landespolitiker auf, die
Vergabe von Mitteln aus dem Etat
zu prüfen, damit die Qualität der
Krankenhäuser erstklassig bleibe.
Gemeinsam diskutierte Reker mit
Wilfried Jacobs (Gemeinnütziges
Institut für patientenorientierte Ver-
sorgungsablaufforschung,) Ulf Rei-
chardt, (Hauptgeschäftsführer der
IHK zu Köln) sowie Roman Loven-
fosse-Gehrt (Geschäftsführer der
Kliniken der Stadt Köln). Moderator
Jürgen Zurheide bezog außerdem
noch Patientenfürsprecherin Ursula
Babilas in die Diskussion mit ein,
die ganz konkrete Beispiele für
den unterschiedlichen Komfort in
Patientenzimmern gab.
Fördermittel unzureichend
Die heute zur Verfügung stehenden
Fördermittel sind für die Daseins-
vorsorge der Krankenhäuser un-
zureichend, da sind sich die Ex-
perten einig. Ohne Eigenmittel und
die Aufnahme von Darlehen ist der
von Patienten erwartete Standard
nicht zu gewährleisten. Im Vortrag
von KGNW-Geschäftsführer Blum
wurde deutlich: Die Menschen er-
warten von Krankenhäusern nicht
NRW in der Pflicht
Kölner Krankenhäuser benötigen Investitionsmittel in Millionenhöhe
Forderten mehr Investitionen für Klinikbauten: (v. li.)
Patientenfürsprecherin Ursula Babilas, Krankenhausgeschäftsführer
Dieter Kesper, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, IHK-Haupt-
geschäftsführer Ulf Reichardt, Krankenhausgeschäftsführer Roman
Lovenfosse-Gehrt, IPOV-Geschäftsführer Wilfried Jacobs und
KGNW-Geschäftsführer Matthias Blum.
CellitinnenForum 4/2016
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