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Die Diagnose und Therapie von

Lungengerüsterkrankungen ist

das Spezialgebiet der Kliniken für

Pneumologie am Wuppertaler Pe-

trus-Krankenhaus und dem Kölner

St. Marien-Hospital.

Die Leiter der beiden Lungenzen-

tren haben nun eine Bündelung der

Kompetenzen beschlossen und

gemeinsam das ‚Netzwerk Inter-

stitielle Lungengerüsterkrankung

(NiLS)‘ gegründet. Dabei werden

Fälle dieser seltenen Erkrankungen

mit Vertretern der Fachdisziplinen

Pneumologie, Rheumatologie,

Radiologie und Pathologie parallel

in beiden Häusern in sogenannten

‚Fibroseboards‘ besprochen. Mit-

tels Videokonferenz können sich

die beiden Kliniken trotz der gut 50

Kilometer Entfernung gemeinsam

über die Untersuchung und The-

rapie der komplexen Fälle austau-

schen. Die technische Umsetzung

der Videokonferenz ist dabei ohne

große finanzielle Belastung gelun-

gen und mag daher als beispiel-

haft für die Vernetzung von Ärzten

und fachübergreifendes Arbeiten

gelten.

Bei der Lungenfibrose ist vorrangig

das Bindegewebe in der Lunge,

also das ‚Lungengerüst‘, betrof-

fen. Typische erste Symptome sind

Kurzatmigkeit und Atemnot sowie

ein trockener Reizhusten. Die Ur-

sachen dieser Erkrankungsgruppe

sind vielfältig. So bilden sich bei-

spielsweise bei der Sarkoidose

aus noch ungeklärter Ursache

kleine Knötchen im Bindegewebe

der Lunge, aber auch in anderen

Organen. Bei der sogenannten ‚Vo-

gelhalterlunge‘ lösen die tierischen

Eiweiße aus dem Kot und dem

Staub der Tiere eine allergische

Reaktion in der Lunge aus. Eine

genaue Unterscheidung ist nicht

immer einfach.

„Die genaue ursächliche Bezeich-

nung einer Lungengerüsterkran-

kung sowie deren Behandlungs-

strategien benötigen die Expertise

vieler Fachspezialisten“, erklärt

der Kölner Chefarzt Dr. Andreas

Schlesinger. Dabei umfasst die Di-

agnostik neben einer ausführlichen

Anamnese und einer Lungenfunk-

tionsprüfung auch bildgebende

Verfahren. Online können die Bilder

gemeinsam angeschaut und be-

sprochen werden. Dabei profitieren

die Patienten von den gesammelten

Erfahrungen der Wuppertaler und

der Kölner Ärzte.

„Insgesamt handelt es sich um eine

seltene Erkrankungsform, die wir

zumWohle unserer Patienten inter-

disziplinär besprechen möchten“,

erläutert Dr. Sven Stieglitz, Chef-

arzt der Klinik für Innere Medizin I

am Petrus-Krankenhaus. Ein wei-

teres Ziel ist eine wissenschaftliche

Kooperation bei der Behandlung

der Lungenfibrose. Das Netzwerk

steht auch pneumologischen Abtei-

lungen außerhalb des Cellitinnen-

Verbundes offen.

Kliniken im Verbund

tauschen sich aus

Schulterschluss bei der Behandlung seltener Lungenerkrankungen

Austausch per Video-Konferenz

CellitinnenForum 4/2016

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Medizin | Betreuung