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Herr Glaser, Sie sind seit ver-

gangenem Jahr im Seniorenhaus

St. Anna in Köln-Lindenthal als

stellvertretender Seniorenhauslei-

ter tätig. Im Sommer 2016 wurde

Ihnen zusätzlich die Aufgabe der

Entwicklung teilstationärer und

ambulanter Pflegeleistungen an-

vertraut. Welche Aufgaben sind

darunter zu verstehen?

Am Standort Lindenthal bieten wir

klassische Vollzeitpflege, Kurzzeit-

pflege, Tagespflege, ambulante

Pflege sowie Pflegeberatung an.

Kaum ein Träger hat so viele Pfle-

ge-, Betreuungs- und Unterstüt-

zungsangebote im Portfolio wie wir.

Meine Aufgabe ist es, die Vielzahl

der bestehenden Angebote besser

miteinander zu verzahnen und neue

Leistungen zu entwickeln. Künftig

wollen wir ein abgestimmtes Rund-

umpaket für Senioren anbieten und

dessen Vorteile stärker kommuni-

zieren.

Welche Aspekte müssen Sie dabei

berücksichtigen?

Wesentlich ist eine Gesamtstrategie

statt einzelner Planungen. Dazu

gehört der Ausbau unserer Tages-

pflege, die seit dem 1. Oktober

unter einer neuen Leitung steht,

sowie die Optimierung ambulanter

Leistungen, wie sie unser Pflege-

dienst Auxilia anbietet. Gemeinsam

müssen wir die konkreten Angebo-

te und deren Schnittstellen prüfen

und verbessern. Denn nur wenn wir

erkennbar kombinierte und hoch-

wertige Leistungen anbieten, ist der

Mehrwert für unsere Kunden direkt

erlebbar.

Dabei spielen doch auch die Leis-

tungen nach Paragraf 45b, SGB XI,

eine Rolle?

Ja, richtig. Seit 2015 hat der Ge-

setzgeber im § 45b SGB XI eine

Möglichkeit geschaffen, besondere

Betreuungs- und Entlastungsleis-

tungen zu vergüten, um Angehörige

weiter zu entlasten. Hier setzen wir

an und bieten verstärkt Service-

leistungen an wie beispielsweise

Einkaufen, Wäsche waschen sowie

Fahrten zum Friedhof oder zu Be-

hörden.

Wie lassen sich denn diese Ziele

erreichen?

Die gesteckten Ziele können wir

nur erreichen, wenn intern alle ge-

meinsam an einem Strang ziehen

und die im Team entwickelten Ideen

unterstützen. Bislang erfahre ich

großen Zuspruch für das Konzept

und sehe die Stolpersteine in unse-

rer externen Kommunikation sowie

im Networking. Das heißt konkret,

erstens müssen wir wieder mehr

über unsere guten Leistungen re-

den und zweitens müssen wir unser

Netzwerk stärken. Dazu gehört der

regelmäßige Austausch mit Kosten-

trägern, mit Partnern im Gesund-

heitswesen wie Krankenhäusern

sowie die Vernetzung zu anderen

Anbietern, zumBeispiel imRahmen

der Caritas und der Kölner Alten-

hilfeträger. Denn nur gemeinsam

mit allen Partnern amMarkt können

tragfähige und finanzierbare Lösun-

gen gefunden werden. Und die sind

mir ein wichtiges Anliegen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Pflegeleistungen sinnvoll verbinden

Interview mit Adam Glaser

Adam Glaser

(36) ist examinierter Altenpfleger und studierte

Gesundheitsökonomie an der Universität zu Köln. Er absolvierte ein

Trainee bei der Rhön-Klinikum AG und arbeitete als Assistent der

Geschäftsführung bei der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH,

bevor er 2015 nach Köln-Lindenthal ins Seniorenhaus St. Anna

wechselte.

CellitinnenForum 4/2016

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Medizin | Betreuung