sorgung angesagt. Das ‚Ambulante
Hospiz undPalliativzentrum‘ (AHPZ),
das an den ambulanten Pflege-
dienst des Sophienhofs angebun-
den ist, ist im Kreis Düren einzig-
artig. Zehn Palliativ-Pflegefachkräfte
sorgen dafür, dass schwerst- und
todkranke Menschen in ihrem Zu-
hause versorgt werden. ‚Ambulant
vor stationär im Krankenhaus‘ – das
ist das Motto des Modells. Die Pfle-
gefachkräfte sind in Ergänzung zur
allgemeinen ambulanten auch auf
eine spezielle ambulante Palliativ-
versorgung (SAPV) geschult. Ziel ist,
die Lebensqualität und die Selbst-
bestimmung von Palliativpatienten
so weit wie möglich zu erhalten,
zu fördern und zu verbessern und
ihnen ein menschenwürdiges Le-
ben bis zum Tod in ihrer gewohnten
Umgebung zu ermöglichen. Nur
ein Teil aller Sterbenden benötigt
diese besondere Versorgungsform.
Die SAPV wird notwendig, wenn
eine normale Palliativversorgung
nicht mehr ausreicht, der Patient
beispielsweise eine 24-Stunden
Betreuung oder rund um die Uhr
Erreichbarkeit benötigt. In der Regel
ist dann der Einsatz eines Palliative
Care Teams gefragt, in dem Pfle-
gende und Palliativmediziner Hand
in Hand zum Wohle des Patienten
arbeiten. Das Team führt regel-
mäßige Teamsitzungen und Fall-
besprechungen durch und arbeitet
eng mit niedergelassenen Ärzten,
Krankenhäusern oder stationären
Pflegeeinrichtungen zusammen.
Tagesbetreuung
Was tun, wenn man den Vater oder
die Mutter zu Hause pflegen möch-
te, aber gleichzeitig berufstätig ist?
Die Wohnanlage Sophienhof hat
auch für diesen Fall eine Lösung.
Sie bietet neben der ambulanten
und stationären Versorgung von
Pflegebedürftigen auch eine qua-
lifizierte Tagesbetreuung an. An-
gesprochen sind Menschen mit
einem erhöhten Betreuungs- und
Beaufsichtigungsbedarf. Häufig
sind es ältereMenschenmit demen-
ziellen Veränderungen oder solche,
die keine sozialen Kontakte haben
und zu vereinsamen drohen. In der
Wohnanlage Sophienhof werden
sie tagsüber von qualifizierten Mit-
arbeitern betreut, die Gesellschafts-
spiele oder Gymnastik anbieten,
aus der Zeitung oder Büchern
vorlesen und mit den Patienten
spazieren gehen. Diese Leistungen
können Angehörige stundenweise
buchen, um beispielsweise in Ruhe
Einkaufen oder zum Friseur zu ge-
hen, oder ganztags, um dem Beruf
nachzugehen.
Die Geschäftsführerin der
Wohnanlage Sopienhof
Gerlinde Kremers, gebürtige Wür-
selenerin und 49 Jahre jung, hat
die Altenpflege von der Pike auf
gelernt. Sie bildete sich im Laufe
der Jahre weiter bis zur Pflege-
dienstleiterin. Diese Tätigkeit übte
sie in Einrichtungen der Arbeiter-
wohlfahrt elf Jahre lang aus. Dort
war sie außerdem zuständig für das
Qualitätsmanagement und leitete
zuletzt zwei Einrichtungen. Anfang
2016 wechselte sie als Geschäfts-
führerin zum Sophienhof. Was hat
Gerlinde Kremers an dieser Stelle
so gereizt? „Eine Einrichtung in der
Komplexität, wie der Sophienhof
sie bietet, zu leiten, ist eine große
Herausforderung, auf die ich mich
freue.“ Nach einem Jahr lässt
sich für alle Beteiligten ein erstes
Resümee ziehen: Den Schritt hat
Gerlinde Kremers nicht bereut, sie
arbeitet in einem kompetenten und
motivierten Team, das wiederum
ihr Fachwissen schätzt. An die
Qualität der Einrichtung konnte sie
nach dem Renteneintritt ihrer Vor-
gängerin nahtlos anknüpfen und
diese auf hohemNiveau halten und
weiterentwickeln.
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CellitinnenForum 4/2016
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