Background Image
Previous Page  82 / 104 Next Page
Basic version Information
Show Menu
Previous Page 82 / 104 Next Page
Page Background

EuroWire – November 2007

80

deutsch

2.2 Faser-Bragg-Gitter – Prinzip

Faser-Bragg-Gitter werden durch das

Kreieren einer periodischen Variation im

Brechungsindex eines Lichtwellenleiters

hergestellt. Dies kann durch Bestrahlung

der Faser mit starkem UV-Laserlicht

[2,3]

erfolgen.

Das

abwärts

einer

solchen

Faser

wandernde Licht wird zum Teil bei den

Indexvariationen reflektiert, aber nur bei

einem kleinen Wellenlängenbereich, wo

konstruktive Störungen auftreten, wird das

Licht reflektiert (

Bild 2

).

Die höchste Wellenlänge des reflektierten

Lichts ist die so genannte Bragg-

Wellenlänge:

l

B

=2•L•n

eff

(1)

wo L die Gitterphase ist und •n

eff

der

effektive

Brechungsindex.

Von

der

Gleichung

(1)

kann abgeleitet werden,

daß l

B

von jeder Änderung des Gitters

beeinflußt wird, die durch äußere

Einflüsse bewirkt wird: die Faserdehn-

ung bewirkt Änderungen in beiden

Parametern durch die elastooptische

Wirkung, während die Temperatur den

n

eff

-Wert

durch

die

thermooptische

Wirkung verändert. Ein Beispiel der durch

Temperaturschwankungen

bewirkten

Wellenlängenverschiebung ist im

Bild 3

dargestellt. Diese Abhängigkeiten werden

verwendet, um sehr kleine jedoch im

höchsten Maße zuverlässige und genaue

Sensoren für Dehnung und Temperatur

[4,5]

herzustellen.

2.3 Systemkomponenten

In den nachfolgenden Kapiteln werden

die verschiedenen Komponenten des

gesamten Systems näher beschrieben.

2.3.1 Überbrückungskabel mit Sensor

Der zur Messung der Temperatur benutzte

FBG-Sensor besteht aus dem FBG selbst,

der mit einem 1,5mm dicken Edelstahlrohr

geschützt und anbeiden Enden abgedichtet

ist. Die abgehende Faser wird durch ein

normales Kunststoffrohr geschützt. Die

Länge des Stahlrohrgehäuses hängt von

der Länge des Überbrückungskabels ab

und liegt zwischen 1,5m und 3m.

Um den Sensor effizient einzusetzen, muß

er in die Ader des Überbrückungskabels

gelegt werden, die in der Regel dem

Phasenseiltyp gleich ist. Im Falle des

beschriebenen Systems, hat das Phasenseil

einen

Stahl-/Aluminiumaufbau,

mit

einem Stahlquerschnitt von 39,5mm

2

und einem Aluminiumquerschnitt von

243,1mm

2

. Seine Bezeichnung nach EN

50182

[6]

ist 243-AL1/39-ST1A.

Bild 4

zeigt

eine Schnittdarstellung, einschließlich des

FBG-Sensors.

Eine weitere mögliche Art und Weise zur

Kreierung eines Überbrückungskabels

mit einem FBG-Sensor liegt im Einsatz

eines OPPC mit Stahlrohraufbau. Der

Sensor kann daher in das Stahlrohr

gesetzt werden. In diesem Fall, soll der

OPPC-Aufbau so weit wie möglich dem

Aufbau des Phasenseils entsprechen,

um eine Nichtübereinstimmung der

Korrelation zwischen dem Leiter und dem

Überbrückungskabel zu vermeiden.

2.3.2 Dehnungssensor

Bei dem Dehnungssensor wird, wie

bereits geschildert, ebenfalls die FBG-

Sensortechnologie

eingesetzt,

jedoch

wird sie speziell für deren Hauptaufgabe

benutzt, d. h. die Dehnungsmessung.

Die Ausführung besteht aus einem

rechteckigen Gehäuse und der Sensor ist

an einer Gabellasche befestigt (

Bild 5

).

Die bestehende Konfiguration für die

ausgewählte Leitung umfaßt zwei parallele

Isolatoren zur Verankerung des Phasenseils.

Demzufolge sind hier zwei dieser Sensoren

erforderlich.

2.3.3 Trenner

Bei einer normalen Starkstromleitung wird

das Überbrückungskabel benutzt um den

Abstand zwischen den Enden der zwei

Phasenseile an einem Spannungsmast

zu überbrücken. Es bleibt bei gleichem

hohen elektrischen Potential der Leiter

und transportiert denselben elektrischen

Strom. Die Idee des Einsatzes eines Sensors

im Überbrückungskabel wirft zwei Fragen

auf:

Wie kommt das Faserende des Sensors

zum Erdpotential herunter?

Kann ein ununterbrochener Stromfluss

gesichert

werden,

während

das

Faserende des Sensors austritt?

Die Antwort zu beiden Fragen ist

einfach: durch Einsatz eines speziell

entworfenen Trenners, des so genannten

T-Abzweigungstyps. Trenner werden in

der Regel benutzt um die OPPC-Linien

mit einem Kabeleintritt auf der „heißen“

Seite zu beenden. Durch das Hinzufügen

eines zweiten Eintritts gegenüber dem

ersten, ergibt sich ein T-Abzweigungstyp

(

Bild 6

). Ein T-Abzweigungstrenner teilt das

Überbrückungskabel in zwei Teile mit zwei

Enden und ermöglicht somit den Auslauf

der Sensorfaser. Optional kann auch ein

zweiter Sensor in der anderen Hälfte des

Überbrückungskabels benutzt werden.

Im Gegensatz zu den Trennern für OPPC,

kann die Spleißung der Sensorfaser zum

LWL-Anschlußkabel auf der geerdeten

Seite des Trenners erfolgen und somit das

Montageverfahren erleichtert werden. Der

elektrische Stromfluss wird durch Einsatz

geeigneter Klemmen an den Eintritten

und

einer

festen

Aluminiumglocke

gewährleistet.

Kurzschlußtests

sowie

permanente

Stromtests

haben

die

Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des

Entwurfs erwiesen.

2.3.4 Wetterstation

Um

das

Überwachungssystem

zu

vervollständigen und die entsprechenden

Umgebungsdaten zu erhalten, wird eine

kleine Wetterstation hinzugefügt, die von

einer Stromversorgung unabhängig ist

und durch einen Sonnenkollektor versorgt

wird.

Bild 3

:

Bragg-Wellenlängenverlegung durch Temperaturschwankungen bewirkt

Bild

4

:

Querschnitt

eines

243-AL1/39-ST1A

Überbrückungskabels einschließlich FBG-Sensor

Wellenlänge (nm)

Dämpfung (dB)

Durchmesser

Durchmesser

Stahldrähte

Aluminiumdrähte