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untersucht. Ein Anstieg der Inzidenz von

Demenzen scheint allerdings mit dem

Einsatz der „alten“ Antihistaminika wie

Dimetinden verbunden zu sein. Dies wird

durch die Ergebnisse der Kohortenstudie

von Gray et al. belegt, die den Zusam-

menhang zwischen einer kumulativen

>

Eine Patientin, fast 68 Jahre alt,

hat von einem erhöhten Demenz-

Risiko durch die Einnahme von

Antihistaminika (Fenistil® und

Cetirizin) gehört und möchte mehr

darüber wissen. Insbesondere

interessiert sie die Einschätzung

von Cetirizin. Dieses nimmt sie

recht regelmäßig, da es ihr bei

Reaktionen auf Lebensmittel

(subjektiv) besser hilft.

Eine Vielzahl von Arzneistoffen haben

sogenannte anticholinerge Nebenwir-

kungen wie Obstipation, Mundtrocken-

heit, Harnverhalt, Tachykardien und Ak-

komodationsstörungen.

Anticholinerg

wirkende Arzneistoffe stehen auch im

Zusammenhang mit geringerer kognitiver

Leistung bei älteren Patienten [1].

In einer Medline-Recherche (mit den

Thesaurus-Begriffen Dementia, Cogniti-

ve Dysfunction, Cognitive Aging, Memo-

ry Disorders, Histamine H1 Antagonists)

konnte keine Studie identifiziert werden,

welche Demenzneuerkrankungen bei

den neueren Histaminika wie Cetirizin

Wissen für

die Praxis

Wissen für die Praxis

Ist das Demenz-Risiko durch die Einnahme

von Antihistaminika erhöht?

Bei der Bewertung

einer Arzneimitteltherapie

sollte berücksichtigt werden, dass starke Anticho-

linergika das Risiko an Demenz zu erkranken erhöhen

können.

©Fotolia.com

– Alexander Raths

BEISPIELE FÜR STARK ANTICHOLINERGE WIRKSTOFFE [2]

Arzneistoff

Substanzgruppe

Amitryptylin, Doxepin,

Imipramin, Nortriptylin

trizyklische Antidepressiva

Chlorpheniramin, Chlorpromazin,

Clemastin, Dimetinden

Antihistaminika

Clozapin, Promethazin

Neurolpetika

Darifenacin, Oxybutinin, Tolterodin,

Anticholinergika zur

Harninkontinenz-Behandlung

APOTHEKENBETRIEB

AKWL

Mitteilungs

blatt

03-2017 /

17