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INDUSTRIE.

doch haben die unglaublich billigen Preise des englischen

Eisens bis jetzt den Einfluss gehabt, dass der Raseneisen-

stein so gut wie unbenutzt ist. Fast in allen Provinzen des

Reichs sind die verschiedenen Thonarten haufig, und auf

der Insel Bornholm sind nicht allein sie im Ueberfluss zu

Hause, sondern auch Porzellanerde, die ein sehr gutes

weisses Porzellan giebt. Etwas Alaunschiefer und Stein-

kohlen finden sich auch auf Bornholm; die Steinkohlen

reichten bis jetzt nur fiir den Bedarf der Insel a u s ; Acker-

bau und Fischerei sind dieHauptbeschaftigungen der Born­

holmer.

Von der Veredelung roher Stofle, der I n d u s t r i e Da­

nemarks , leben nur etwas iiber »/s der Bevolkerung, das

heist, sie ist fiir diesen nur der Hauptnahrungszweig. Wie die

Industrie sich aber in H a n d w e r k e und F a b r i k e n theilt,

so hat sie auch noch eine grosse Unterabtheilung, den

H a u s f l e i s s , die Industrie theils fiir den eigenen Bedarf,

theil als Neben-Erwerb der Familien. Diese ist nun sehr

verbreitet, namentlich auf dem platten Lande, woselbst sie

fast iiberall wenigstens hinreichend den eigenen Bedarf von

wollenen und leinenen Sachen, durch den Hausfleiss der

Frauen producirt. Weniger industrios sind dort dieMiinner

und nur in einzelnenGegenden Jiitlands, wo auch dieMan-

ner wollene Waare stricken, Holzschuhe verfertigen und

Topfe brennen, auf Bornholm und Fiihnen, wo der Bauer

selbst alle seine holzernen Ackerbau-Gerathschaften macht,

kommt ein Ueberfluss in den H andel.— Die H a n d w e r k e

und F a b r i k e n haben vorzugsweise ihren Sitz in den

Stadten. Unter Begiinstigung eines steigenden Kapitals und

Nationalwohlstandes, durch die grossere Entwickelung der

Agricultur und die stets wachsenden Schwierigkeiten, die

Kapitalien m it Vortheil in Landgiiter anlegen zu konnen,

ist die Industrie in der neuern Zeit bedeutend im Fort-

schreiten. W ahrend vor 70 — 80 Jahren die allgemeinsten,