Tabea Vogelsang ist Gesundheits-
und Krankenpflegerin im Wupper-
taler Petrus-Krankenhaus. Eines
Tages stand sie mit einem speziel-
len Wunsch im Büro der Pflegedi-
rektion: Sie wollte ein halbes Jahr
frei haben, um ehrenamtlich auf
einem Hospitalschiff in Afrika zu
arbeiten. Um dieses besondere En-
gagement zu unterstützen, wurde
für Tabea Vogelsang ein Maßnah-
menpaket aus unbezahltemUrlaub,
Auszahlung von zuvor erarbeiteten
Überstunden und Freistellung ge-
schnürt. Der vorliegende Beitrag
entstand 2015 nach ihrem ersten
Aufenthalt. Inzwischen ist die Ge-
sundheits- und Krankenpflegerin
bereits das dritte Mal ehrenamtlich
in Afrika unterwegs.
Das Hospitalschiff
‚Africa Mercy‘
Ich heiße Tabea Vogelsang und
arbeite normalerweise in der Zentra-
len Notaufnahme des Petrus-Kran-
kenhauses. Das letzte Jahr verlief
für mich allerdings ungewöhnlich.
Anfang des Jahres machte ich mich
auf den Weg nach Madagaskar,
um für die nächsten sechs Mona-
te auf dem größten privaten Hos-
pitalschiff, der ‚Africa Mercy‘, zu
arbeiten.
Nach einer 24-stündigen Reise
von Düsseldorf über Amsterdam
und Nairobi erreichte ich schließ-
lich Antananarivo, die Hauptstadt
Madagaskars. Nachdem ich den
Flughafen verlassen hatte, fühlte ich
mich wie auf einer Reise in die Ver-
gangenheit. Die Infrastruktur ist hier
recht unterentwickelt, die Straßen
sind nur zum Teil geteert und Strom
sowie fließendes Wasser sind nicht
immer und überall vorhanden. Der
Weg zum Hafen führte durch die
Slums der Hauptstadt und zeigte
die Armut der Menschen. Im Ha-
fen angekommen, lag das Hospi-
talschiff ‚Africa Mercy‘ vor Anker.
Nach der Registrierung wurde ich
über das Schiff geführt und bereits
am nächsten Tag eingearbeitet. Die
enge, fensterlose Kabine teilte ich
mir mit fünf anderen Kolleginnen
unterschiedlicher Nationen. Pri-
vatsphäre war praktisch nicht vor-
handen und wir kommunizierten
ausschließlich auf Englisch.
Hoffnung für Afrika
Tabea Vogelsang engagiert sich ehrenamtlich auf der ‚Africa Mercy‘
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Idee | Einsatz
CellitinnenForum 2/2018