Cellitinnen 4_2014_051114-1 - page 57

zwei verschiedene Maskenmänner
kämpfen. Als Waffen standen den
Jungen ein Holzbogen und eine Art
großes Holzmesser, den Masken-
männern Holzstöcke und eine Art
Peitsche zur Verfügung. Wenn sich
die Holzstöcke im Bogen verkeilten
und der Maskenmann nicht mehr
handlungsfähig war, hatte der Jun-
ge gewonnen. Wenn drei Jungen
jeweils gegen zwei Maskenmänner
gewonnen hatten, waren letztere
besiegt. Frauen waren bei diesem
Ritual nicht zugelassen. Bald er-
schallte lautes Raunen und Rufen
hinauf ins Dorf. Ein Zeichen, dass
die Jungen gewonnen hatten. Kurz
danach marschierten alle stamp-
fend hoch, begleitet von Pfeif- und
Flötentönen. Zwei Maskenmänner
führten jeweils einen Jungen zur Hüt-
te seiner Eltern. Hier wurde er zum
letzten Mal symbolisch von seiner
Mutter gewaschen und die Masken-
männer erhielten ein Geschenk. Von
nun an müssen die Jungen in einer
eigenen Hütte leben, selbstständig
für sich sorgen und können höchs-
tens um die Hilfe anderer
Dorfbewohner bitten. Als
alle Jungen sich von ihren
Müttern verabschiedet
hatten, formierten sich die
Maskenmänner und die
Jungen wieder und zogen
stampfend in den ‚hei-
ligen‘ Wald. Aufbruchs-
stimmung setzte bei den
Angehörigen ein, denn sie
mussten ja wieder in ihre
Heimatorte zurück.
Am dritten Tag des Fes-
tes ging es mit dem Ge-
ländewagen in das Dorf
Eberak. Hier herrscht
eine deutlich ruhigere
Atmosphäre, zumal die
Familienangehörigen
wieder abgereist waren
und auch keinen Kontakt zu den
Jungendlichen mehr haben durften.
Junge Männer trommelten auf einer
großen Djembé, ansonsten gingen
die Frauen ihrer üblichen Beschäf-
tigung, dem Vorbereiten der Mahl-
zeiten, nach. Plötzlich verstummte
das Stimmengewirr und die Dorf-
honoratioren näherten sich unter
gleichmäßigem Trommelschlag
vomWald her. Ihnen folgten die Ju-
gendweihlinge, heute mit nacktem
CellitinnenForum 4/2014
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Kultur
Freizeit
Die Maskenmänner
Betreuer mit ihren Ratschen
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