Cellitinnen 4_2014_051114-1 - page 51

Was macht eigentlich...?
Pflegeberaterin Arlette Wetzel erzählt von ihrem Arbeitsalltag
Arlette Wetzel
ist seit 2012
für die Celli-
tinnen-Senio-
renhäuser in
Köln als Pfle-
geberaterin
tätig. Vor zwei
Jahren wurde
diese Stelle
als Pilotprojekt ausgeschrieben,
mittlerweile ist sie fest im Stellen-
stab integriert.
Frau Wetzel, wie sieht ein typischer
Arbeitsalltag bei Ihnen aus?
Morgens findet eine Besprechungs-
runde statt, in der allgemeine Infor-
mationen ausgetauscht, der Stand
in den Kurzzeitpflegeabteilungen
unserer Seniorenhäuser und die
aktuellen Anfragen aus den Kran-
kenhäusern besprochen werden.
Danach bestimmen das Telefon
und feste Termine mit Interessen-
ten, zukünftigen Bewohnern und
Angehörigen meinen Tag.
Was genau beraten Sie?
Ich bin Ansprechpartner und häufig
auch erste Kontaktperson für Fra-
gen zum Thema ‚Pflege‘. Mich ru-
fen Menschen an, die zu Hause mit
der Pflege ihrer Angehörigen nicht
mehr zurechtkommen. Gemeinsam
mit ihnen bespreche ich, was die
bestmögliche, aber auch realisier-
bare Lösung für ihre Situation sein
könnte. Das kann ein Platz in der
Tagespflege, ambulante Pflege, die
Aufnahme in ein Seniorenhaus oder
auch der Umzug in ein Senioren-
appartement, dem sogenannten
‚Seniorenwohnen‘, sein. Manchmal
fehlt es nur an bestimmten Hilfsmit-
teln wie einem speziellen Pflegebett
oder einem Rollstuhl. In anderen
Fällen kann der Wohnraum so an-
gepasst werden, dass eine Pflege in
den eigenen vier Wänden möglich
ist. Außerdem biete ich Unterstüt-
zung zur Pflegeeinstufung und
der Inanspruchnahme von Pflege-
leistungen an. Das reicht von der
Beratung über das Erledigen der
Formalitäten. Die Pflegeberatung ist
natürlich auch Schnittstelle im Ver-
bund unserer Kölner Senioren- und
Krankenhäuser und der ambulan-
ten Pflege ‚Auxilia‘.
Machen Sie auch Hausbesuche?
Ja, und nicht nur das. Eben kam
beispielsweise ein Anruf aus ei-
nem Krankenhaus. Dort liegt eine
ältere Dame, pflegebedürftig und
aufgrund von Familienstreitigkei-
ten wohnungslos geworden. Die
stationäre Behandlung ist abge-
schlossen und die Klinik möchte
sie nun entlassen – aber wohin?
Ich habe die Dame gestern besucht
und wir suchen gemeinsam nach
einer Lösung, die wir sicherlich
auch finden werden.
Welche Kosten entstehen für die
Ratsuchenden?
Meine Beratung ist kostenfrei und
niemand ist verpflichtet, die von
uns angebotenen Hilfen auch in
Anspruch zu nehmen.
Welchen beruflichen Hintergrund
haben Sie?
Die pflegerisch/medizinischen
Fachkenntnisse habe ich in meiner
Tätigkeit als Krankenschwester er-
worben, sozialrechtliche Kenntnisse
und Beratungskompetenz als Case
Managerin. Meine Weiterbildung
zum Betriebswirt im Sozialwesen
bei der Kölner Kolping-Akademie
zeigte mir Erfordernisse und Struk-
turen in Unternehmen auf, so dass
ich meine praktischen Kenntnisse
mit unternehmerischen Erforder-
nissen verbinden kann. Grundlage
für meine Arbeit sind Empathie und
Spaß am Umgang mit Menschen.
Was macht ihren Beruf so interes-
sant?
Ich kann sehr selbstständig arbei-
ten und habe täglich Kontakt zu
unterschiedlichen Menschen in den
verschiedenen Lebenssituationen.
Kein Tag ist wie der andere. Oftmals
besteht der Kontakt zu Klienten und
Bewohnern über die eigentliche Be-
ratung hinaus und häufig erhalte
ich positive Rückmeldungen zu der
Arbeit, die in unseren Kölner Ein-
richtungen geleistet wird. Da ist es
natürlich ein gutes Gefühl, einen Teil
dazu beitragen zu können.
Vielen Dank für das Gespräch.
Sie erreichen Arlette Wetzel
unter:
Tel 0221 940523-942
Mail
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