Table of Contents Table of Contents
Previous Page  35 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 35 / 56 Next Page
Page Background

SCHWEIZER GEMEINDE 12 l 2014

35

GEMEINDEPORTRÄT

Gemeindepräsident

Peter Bill

Peter Bill (SVP) wurde 1996 in den

Gemeinderat von Moosseedorf ge-

wählt. Seit 2000 ist er Gemeindeprä-

sident. Der 60-Jährige arbeitet als

Schadeninspektor bei der Mobiliar.

Ausserdem ist er Präsident des Haus-

eigentümerverbands Fraubrunnen. In

seiner Freizeit widmet er sich der

Waldpflege und spielt Golf.

Die Kirche im Dorfzentrum stammt aus dem

13. Jahrhundert.

Moosseedorf

Politische Gemeinde Bern, Bezirk

Fraubrunnen. Gemeinde im Moos-

seetal mit Dorf Moosseedorf und Wei-

lern Sand, Tannacker und Anteil am

See; gehört zu Kirchgemeinde und

Gemeindeverband Münchenbuchsee

mit eigenem Pfarramt und Friedhof.

1242 Sedorf, 1389 Mossedorf, ab

18./19. Jh. offiziell Moosseedorf zur

Unterscheidung von Seedorf bei Aar-

berg. 1764 (255 Einwohner); 1850

(584); 1900 (573); 1950 (819); 1960

(833); 2000 (3584). Der Ort gehörte

den kyburgischen Ministerialen von

Seedorf, die auch «Moser» genannt

wurden. Die Angehörigen dieses Ge-

schlechts sind im 13. und 14. Jh. be-

zeugt; ihre Wasserburg lag 100 m

nordöstlich der Kirche. 1256–57 über-

gaben Ulrich und Berchtold von See-

dorf den Johannitern in München-

buchsee tauschweise ihren Besitz in

Moosseedorf: Burg, Kirche, See,

Bach, Güter und Leute. Die Kirche war

ab 1256 Filiale von Münchenbuchsee.

Nach der Säkularisation der Kom-

mende Münchenbuchsee 1528 kam

Moosseedorf zur Landvogtei Mün-

chenbuchsee als Teil des dortigen

Niedergerichts. 1803 erfolgte die Zu-

teilung zum Amt Fraubrunnen. Die

Meliorationen von 1855–56 und

1917–20 wurden gemeinsam mit

den anderen Gemeinden im Moos-

seetal durchgeführt. Trotz der Land-

strasse nach Bern und der Station der

Solothurn-Zollikofen-Bern-Bahn blieb

Moosseedorf bäuerlich-kleingewerb-

lich geprägt. Erst infolge des Baus (ab

1962) der sich auf dem Gemeindege-

biet verzweigenden Autobahnen

Bern–Biel (A6) und Bern–Zürich (A1)

zogen Unternehmungen aus dem

Dienstleistungssektor und industri-

elle Betriebe zu, und das Kleinge-

werbe erstarkte. 1987 wurde die

Stiftung Tannacker gegründet, die

ein regionales Beschäftigungs- und

Wohnheim für Behinderte führt. Auf

dem Boden der Gemeinde Moossee-

dorf liegen ein Teil desWaffenplatzes

Sand (1901–12 als Remontendepot

erbaut) und das 1886 errichtete Grau-

holzdenkmal. Der Kleine und der

Grosse Moossee stehen seit 1954

bzw. 1963 unter Naturschutz.

Anna-Marie Dubler, Historisches

Lexikon der Schweiz, Version vom

7.1.2009,

www.hls-dhs-dss.ch

Die Gemeinde im HLS

Bauernhaus im Dorf, gegen Südwest bildet das eigenwillige Haus

den fulminanten Auftakt zur Sandstrasse, die das Ortsbild bestimmt.