SCHWEIZER GEMEINDE 12 l 2014
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GEMEINDEPORTRÄT
Gemeindepräsident
Peter Bill
Peter Bill (SVP) wurde 1996 in den
Gemeinderat von Moosseedorf ge-
wählt. Seit 2000 ist er Gemeindeprä-
sident. Der 60-Jährige arbeitet als
Schadeninspektor bei der Mobiliar.
Ausserdem ist er Präsident des Haus-
eigentümerverbands Fraubrunnen. In
seiner Freizeit widmet er sich der
Waldpflege und spielt Golf.
Die Kirche im Dorfzentrum stammt aus dem
13. Jahrhundert.
Moosseedorf
Politische Gemeinde Bern, Bezirk
Fraubrunnen. Gemeinde im Moos-
seetal mit Dorf Moosseedorf und Wei-
lern Sand, Tannacker und Anteil am
See; gehört zu Kirchgemeinde und
Gemeindeverband Münchenbuchsee
mit eigenem Pfarramt und Friedhof.
1242 Sedorf, 1389 Mossedorf, ab
18./19. Jh. offiziell Moosseedorf zur
Unterscheidung von Seedorf bei Aar-
berg. 1764 (255 Einwohner); 1850
(584); 1900 (573); 1950 (819); 1960
(833); 2000 (3584). Der Ort gehörte
den kyburgischen Ministerialen von
Seedorf, die auch «Moser» genannt
wurden. Die Angehörigen dieses Ge-
schlechts sind im 13. und 14. Jh. be-
zeugt; ihre Wasserburg lag 100 m
nordöstlich der Kirche. 1256–57 über-
gaben Ulrich und Berchtold von See-
dorf den Johannitern in München-
buchsee tauschweise ihren Besitz in
Moosseedorf: Burg, Kirche, See,
Bach, Güter und Leute. Die Kirche war
ab 1256 Filiale von Münchenbuchsee.
Nach der Säkularisation der Kom-
mende Münchenbuchsee 1528 kam
Moosseedorf zur Landvogtei Mün-
chenbuchsee als Teil des dortigen
Niedergerichts. 1803 erfolgte die Zu-
teilung zum Amt Fraubrunnen. Die
Meliorationen von 1855–56 und
1917–20 wurden gemeinsam mit
den anderen Gemeinden im Moos-
seetal durchgeführt. Trotz der Land-
strasse nach Bern und der Station der
Solothurn-Zollikofen-Bern-Bahn blieb
Moosseedorf bäuerlich-kleingewerb-
lich geprägt. Erst infolge des Baus (ab
1962) der sich auf dem Gemeindege-
biet verzweigenden Autobahnen
Bern–Biel (A6) und Bern–Zürich (A1)
zogen Unternehmungen aus dem
Dienstleistungssektor und industri-
elle Betriebe zu, und das Kleinge-
werbe erstarkte. 1987 wurde die
Stiftung Tannacker gegründet, die
ein regionales Beschäftigungs- und
Wohnheim für Behinderte führt. Auf
dem Boden der Gemeinde Moossee-
dorf liegen ein Teil desWaffenplatzes
Sand (1901–12 als Remontendepot
erbaut) und das 1886 errichtete Grau-
holzdenkmal. Der Kleine und der
Grosse Moossee stehen seit 1954
bzw. 1963 unter Naturschutz.
Anna-Marie Dubler, Historisches
Lexikon der Schweiz, Version vom
7.1.2009,
www.hls-dhs-dss.chDie Gemeinde im HLS
Bauernhaus im Dorf, gegen Südwest bildet das eigenwillige Haus
den fulminanten Auftakt zur Sandstrasse, die das Ortsbild bestimmt.